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Landkreis Barnim - In den Abendstunden des 24.01.2022 fanden sich im Barnim Menschen zusammen, um ihre Kritik an den aktuellen Coronamaßnahmen auf die Straße zu tragen. Während in Eberswalde ein Mann zum wiederholten Male einen Aufzug anmeldete und gleichzeitig wieder als Versammlungsleiter fungierte, wurde in sozialen Netzwerken zu Demonstrationen in Bernau und Wandlitz aufgerufen. Bernau und Eberswalde sahen bereits in der vergangenen Woche derartige Szenarien, wobei jeweils rund 1.000 Beteiligte gezählt worden sind. Somit stellten diese beiden Orte den größten personellen Anteil an Protestveranstaltungen im Osten Brandenburgs. Die Polizei begleitete deshalb am heutigen Abend das Geschehen mit einem erhöhten Kräfteansatz. Neben Polizeibeamten aus der Inspektion Barnim und der Bereitschaftspolizei des Landes Brandenburg waren auch Bundespolizisten im Einsatz. In Bernau mussten die Uniformierten im Bereich Berliner Straße/Bürgermeisterstraße einschreiten, nachdem sich mehrere Personen zu einem Aufzug gruppiert hatten.

Auf Lautsprecherdurchsagen der Polizei zur Versammlungsauflösung reagierten die Teilnehmer nicht bzw. fanden sich kurz darauf erneut zusammen. Der Zug wurde nun gestoppt, um die Identitäten der Beteiligten festzustellen. Ein 69 Jahre alter Mann versuchte, die Polizeikette zu durchbrechen, um sich der Maßnahme zu entziehen. Er erhielt eine Anzeige wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.

In Eberswalde folgten die Teilnehmer der zuvor angegebenen Strecke. Im Fazit fand die Versammlung ohne größere Störungen statt und wurde gegen 20:15 Uhr beendet. In Wandlitz liefen rund 200 Menschen bei der unangemeldeten Demonstration durch die Prenzlauer Chaussee. Auch hier erfolgten Lautsprecherdurchsagen und auch hier reagierten die Teilnehmer nicht auf diese Durchsagen. Analog Bernau stoppten die Polizisten daraufhin den Zug, um die Identitäten festzustellen.

Ein 53 Jahre alter Mann wollte die Polizeikette durchbrechen. Er wurde angehalten und seine Personalien festgestellt. Im Anschluss an diese Maßnahme konnte der Barnimer seinen Weg fortsetzen. Kurz darauf kam es bei dem Mann zu einem medizinischen Notfall. Sofort erfolgten Ersthelfermaßnahmen durch hinzueilende Polizeikräfte. Alarmierte Rettungskräfte verbrachten ihn anschließend in ein Krankenhaus. Dort verstarb er jedoch.

Trotz des tragischen Zwischenfalls am Rande der aufgelösten Versammlung in Wandlitz verzeichnete die Polizei einen weitestgehend ruhigen Verlauf. Darüber hinaus ist es den eingesetzten Polizeikräften gelungen, durch die frühzeitige Auflösung von nicht angemeldeten Versammlungen und Aufzügen, das aktuell geltende Recht und die Auflagen der Versammlungsbehörde durchzusetzen.