Um 3:24 Uhr wurde der Berliner Feuerwehr ein Brand im Grunewald auf Höhe des Sprengplatzes des Kriminaltechnischen Instituts der Polizei Berlin an der A 115 „AVUS“ zwischen den Anschlussstellen Hüttenweg und Spanische Allee gemeldet.

Die ersteintreffenden Kräfte bestätigten den Brand und informierten darüber, dass es in dem Bereich des Sprengplatzes aufgrund der munitionsbelasteten Fläche zu Explosionen kommt. Die Kräfte alarmierten daraufhin umfangreich nach und zogen sich aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zurück, um eine Eigengefährdung zu vermeiden.

Bergepanzer der Bundeswehr an der Einsatzstelle in Berlin-Grunewald

Der Stab Feuerwehr wurde um 6:15 Uhr alarmiert und mit dienstfreien Kräften der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr besetzt.

Derzeit ist die Berliner Feuerwehr mit rund 140 Kräften vor Ort im Einsatz. Um 07:10 Uhr waren ca. 15.000 m² des Waldgebietes um den Sprengplatz herum von dem Brand betroffen.

Zum derzeitigen Zeitpunkt gibt es keine verletzten Personen und es sind bislang auch keine Personen von einer Evakuierung betroffen.

1.000 Meter-Sperrkreis festgelegt

Aufgrund der Gefährdung durch die auf dem Sprengplatz gelagerte Munition wurde ein Sperrkreis von 1.000 Metern um den Sprengplatz festgelegt. In diesem Bereich halten sich aktuell auch keine Einsatzkräfte auf.

Aufgrund der vorherrschenden Trockenheit breitet sich der Brand in dem Sperrkreis weiter aus.

Am Rand des Sperrkreises wird seitens der Berliner Feuerwehr eine Riegelstellung aufgebaut, um eine Ausbreitung des Waldbrandes über den Sperrkreis hinaus zu verhindern.

Warnung der Bevölkerung

Die Bevölkerung wurde über die Warn-Apps KATWARN und NINA vor Geruchsbelästigung durch Rauch sowie zu hörende Explosionsgeräusche im Umfeld gewarnt. Weiterhin wurde vor dem Betreten des Waldes im Bereich des Einsatzes gewarnt sowie ein Betreten des Sperrkreises verboten ist. Anwohnende sind angehalten, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Verkehrsbeeinträchtigungen

Aufgrund des Einsatzes sind die BAB A 115 „AVUS“, der Kronprinzessinnenweg und die Havelchaussee für den Fahrzeugverkehr voll gesperrt. Weiterhin ist die Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Grunewald und Nikolassee für den S-Bahn-, Regional- und Fernverkehr gesperrt.

Weiteres einsatztaktisches Vorgehen

Von der Havel und der Krummen Lanke aus wird eine großvolumige Wasserversorgung über eine Wegstrecke von über 3 Kilometern mit Unterstützung eines Löschbootes und diverser Löschfahrzeuge in den betroffenen Bereich aufgebaut.

Zur Lagebeurteilung sind ein Hubschrauber der Bundespolizei und eine Drohne mit Wärmebildkameras der Berliner Feuerwehr im Einsatz.

Für eine detaillierte Beurteilung der Gefährdung durch die auf dem Sprengplatz gelagerte Munition sind gepanzerte Fahrzeuge der Bundeswehr vor Ort, die in Zusammenarbeit mit dem Sprengmeister die Lage innerhalb des Sperrkreises zu einem späteren Zeitpunkt erkunden.

Für die Ablösung der Kräfte vor Ort, aber auch die Sicherung des Grundschutzes der Bevölkerung, sind momentan 7 Freiwillige Feuerwehren in den Dienst gerufen worden. Darüber hinaus wurde die IV. Brandschutzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr alarmiert. Aufgrund der starken körperlichen Anstrengung für die Kräfte an der Einsatzstelle – nicht zuletzt durch die hohen Tagestemperaturen - erfordert dieser Einsatz eine hohen Personalaufwand. Die Berliner Feuerwehr geht von einem lang andauernden Einsatz aus und plant demzufolge regelmäßige Personalablösungen durch Kräfte der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr ein.

Aktuell eingesetzte Kräfte:

Rund 160 Kräfte der Berliner Feuerwehr sind bislang an dem Einsatz beteiligt. Derzeit befinden sich 11 LHF,3 TLF, 2 DLK, 2 RTW, 1 NEF, 14 Sonderfahrzeuge (darunter 1 Löschboot und 4 Schlauchwagen) und 6 Führungsdienste vor Ort. 

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