Steglitz-Zehlendorf - Gestern Nachmittag retteten Beamte der Wasserschutzpolizei einen mutmaßlichen Bootsdieb in Wannsee aus einer selbstverschuldeten Notlage. Nach vorliegenden Ermittlungen war der 23-jährige in der Nacht in Gesundbrunnen und am Großen Wannsee unterwegs und soll zunächst in der Provinzstraße versucht haben, ein Autoradio aus einem Renault zu stehlen.

Als er dabei offenbar gescheitert war, habe er sich die Autopapiere aus dem Wagen geschnappt und sei in Richtung Wannsee aufgebrochen. Am Großen Wannsee habe der junge Mann auf einem Grundstück eine Bootsplane und ein Rückenteil des Sitzes eines Tretbootes entwendet. Mit dieser Beute kam der Mann zu einem Bootsanleger, stieg gegen 9 Uhr in ein Segelboot, löste die Leinen und begab sich auf die gefährliche Fahrt. Scheinbar ohne jedwede nautischen Kenntnisse ließ er sich mit dem Boot in Richtung Rönnebypromenade treiben und fuhr sich fest. Bei dem Versuch, doch noch mit dem Boot anzulegen und sich zu retten, wurde es erheblich beschädigt. Schließlich befreiten Polizisten der Wasserschutzpolizei West den unglücklichen Kapitän. Warum der Festgenommene zu so einer Tour aufgebrochen war, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.