Mit der Fußball Weltmeisterschaft steht ab dem 14. Juni 2018 wieder einmal das größte und zugleich wichtigste Turnier des Weltfußballs an. Bevor am 15. Juli die zwei verbleibenden Mannschaften um die Nachfolge Deutschlands als Weltmeister kämpfen, stehen 63 hoffentlich spannende Spiele auf dem Programm.

Wie üblich, wird das Weltturnier auch in Berlin ausgiebig zelebriert. Wo findet in diesem Jahr Public Viewing statt und wird man abermals die DFB-Elf triumphieren sehen?

Zusammen feiern vor dem Brandenburger Tor

In Berlin ist der zentrale Ort der Feierlichkeiten wie gewohnt auch 2018 vor dem Brandenburger Tor zu finden. Wird abermals die deutsche Nationalmannschaft im Finale zu bewundern sein? Der Turnierverlauf wird es zeigen, aber die Entwicklung des Fußballs hierzulande gibt keinerlei Anlass zur Sorge über ein frühes Ausscheiden. Wie weit auch immer es geht, die Berliner Fußballfans und alle kurzentschlossenen Touristen können sich auf eine fast zwei Kilometer lange Fanmeile freuen, auf der Videoleinwände - die größte direkt vor dem Wahrzeichen mit 80 m² - und Großbildmonitore so platziert sind, dass jeder Besucher alles Wichtige erkennen kann. Diese Form des Public Viewings bewährte sich in der jüngsten Vergangenheit erstklassig. Es handelt sich zudem wieder um die größte Veranstaltung ihrer Art in der Bundesrepublik. Auf die Fanmeile gelangen die Zuschauer im Ortsteil Tiergarten, wo sie sich vom Brandenburger Tor bis zur Querallee über die Straße des 17. Juni streckt.

Der Plan der Organisatoren ist laut eigenen Informationen auf berlin.de noch nicht komplett ausgereift: So ist die genaue Anzahl der gezeigten Spiele auf den Leinwänden noch offen. Allerdings werden alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit gezeigt, dazu sollen scheinbar sämtliche K.o.-Duelle im Turnier kommen. Am 15. Juli 2018 findet schließlich das Endspiel statt und die Fanmeile wird zum wohl letzten Mal geöffnet. Einzige Ausnahme wäre wohl eine deutsche Titelverteidigung. Nach der Heimreise im Lufthansa-Jet in Folge des großen Triumphes 2014 lag die Hauptstadt für einen Tag lahm und feierte den neuen Weltmeister zum ersten Mal seit 24 Jahren. Die Szenen vor Millionen von Menschen waren äußerst beeindruckend, niemand der Verantwortlichen in der Berliner Lokalpolitik würde sich ihnen wohl verschließen. Eine gute Nachricht ist für alle Fans, dass die Events bei Regen ebenso stattfinden wie bei Sonnenschein. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Fanmeile vor allem während der deutschen Spiele besonders schnell gefüllt ist, weshalb sich eine frühzeitige Anreise empfiehlt. Diese beinhaltet auch die Sicherheitskontrolle an den Eingängen. Wem das zu viel ist, kann sich rechtzeitig um eine Alternative in einer der vielen Bars bemühen.

Deutschland, Frankreich, Spanien oder gar Brasilien?

Von besonderem Interesse ist für alle Fußball-Fans natürlich die Frage nach dem kommenden Weltmeister. Nach dem Titelgewinn 2014, dem Confed-Cup-Sieg sowie dem Triumph bei der U21-EM 2017, sehen die Experten die Chancen Deutschlands mindestens genauso so hoch wie vor vier Jahren. In den Buchmacher-Quoten sieht die Angelegenheit ähnlich aus. Beispielsweise führt Betway die DFB-Elf mit einer Quote von 6,00 (Stand 6. März) als größten Favoriten gemeinsam mit Rekordchampion Brasilien. Vor allem das umfassende und vielseitige Spielermaterial sorgt für die Qual der Wahl für Bundestrainer Joachim Löw. Allein die sich schier unendlich in die Länge ziehende Fußverletzung von Manuel Neuer führt zu Sorgen im Trainerteam, der Ersatz ist mit Marc-André ter Stegen freilich ein Champions League Sieger. Die bereits jetzt tolle Form von Hoffnungsträgern wie Thomas Müller oder Marco Reus lässt Löw sicherlich ruhiger schlafen.

Die größten Konkurrenten werden in den Wettquoten bereits eindeutig. Neben dem DFB-Team wird vor allem den runderneuerten Brasilianern viel zugetraut, die mittlerweile mit einem deutlich beliebteren Trainer und hochtalentierten Offensivspielern angreifen. Ob der große südamerikanische Rivale Argentinien von der anderen Seite der Welt noch einmal ein Endspiel wie 2014 erreichen kann, ist fraglich: Der Kader wirkt mittlerweile unausgewogen, verlässt sich nach wie vor fast vollständig auf Lionel Messi und kann seine weiteren Stärken nicht regelmäßig auf den Platz bringen. Immerhin Trainer Jorge Sampaoli ist eine Umkehr der Probleme zuzutrauen.

Aus Europa sind es vor allem Frankreich - nach knappem Verpassen des Titels bei der Heim-EM 2016 - und Spanien, die viele Expertenstimmen auf sich vereinen. Beide bauten eine tolle neue Generation auf, welche die heimischen Fans zu begeistern vermag. Die Qualität ist vielleicht nicht auf allen Positionen auf dem Platz so hoch wie bei der DFB-Auswahl, doch in einem Spiel ist bekanntlich alles möglich. In Berlin werden die Besucher der Fanmeile genau diese Kräfteverhältnisse live analysieren können. Der Eintritt am Brandenburger Tor ist kostenlos und die Veranstalter freuen sich stets über ein volles Haus unter freiem Himmel.