Havelland - In einem Sack ist eine tote Taube. Mit diesem Satz übergaben am Freitag die Schüler der Dr. Georg Graf von Arco Oberschule acht Säcke mit Müll auf dem Rathausplatz. Hier hatte MIKADO e.V. gemeinsam mit der Eltern-Kind-Gruppe vom ASB den Tag „Fridays for Future“ in Nauen organisiert.

Sie beteiligten sich damit, wie auch Schüler des Leonardo da Vinci Campus und des Goethe-Gymnasiums, an der stadtweiten Müllsammelaktion für den Klimaschutz. Die ersten Säcke mit Müll der Käthe-Kollwitz-Grundschule landeten symbolisch in einem großen Swimmingpool mit Weltkugel auf dem Rathausplatz. Dieser sollte veranschaulichen wie die Erde im Müll versinken wird, wenn es kein Umdenken gibt. „Wir haben sooo viele Zigarettenkippen aufgesammelt. Das ist so eklig!“ erzählten die engagierten Schüler. Eingesammelt wurden neben Verpackungen auch Fahrradteile, Wahlplakate, Glasflaschen und Scherben. 

Die Kleinsten, die Kinder der Kita Biene Maja, kamen mit gut gefüllten Säcken und zeigten in den Gesprächen, dass sie schon sehr gut darüber informiert waren, was man alles für die Umwelt tun kann. Viele Kinder trauten sich ins Mikrofon zu sprechen und forderten deutlich mehr Engagement für die Zukunft. Auf liebevoll gebastelten Karten und Schildern wiesen sie darauf hin, was jeder einzelne tun kann und die Politik tun muss. 

Insgesamt haben sich am 20.9.19 etwa 120 Kinder, Schüler*innen und Erwachsene auf dem Rathausplatz versammelt, um ein Zeichen an die Politik zu senden. Müll gesammelt haben wesentlich mehr Klassen. Neben engagierten Helfern vom Jugendrat, dem Humanistischen Freidenkerbund Havelland e.V. und der Nauener Tafel haben sich auch einige Erwachsene eingefunden. Viel zu wenig fanden alle Beteiligten, denn nur gemeinsam werden wir gehört. „Die Menschen werden erst wach, wenn die Probleme vor der Haustür angekommen sind“, meinte Ursula Trolda aus Groß Behnitz. Noch haben wir hier alles und es geht uns gut. Dennoch dürfen wir nicht die Augen verschließen, für das was auf uns zukommt. Die Kinder leben es uns vor.

Wir bedanken uns bei den engagierten Erzieher*innen der Schulen und Kitas und allen freiwilligen Helfern. Durch die Aktion ist die Stadt um einiges sauberer geworden. Umweltschutz fängt vor der Haustür an und jeder kann etwas tun. Bei Interesse an einer weiteren stadtweiten Müllsammelaktion Ende November können sich die Institutionen gern an sarah_goetze@gmx.de wenden.