Die Deutsche Bahn (DB) bewegt sich weiterhin keinen Millimeter im von ihr selbst verschuldeten Tarifkonflikt. Sie strebt kein echtes Einlenken an, sondern hält in voller Absicht an ihrem strikten Verweigerungskurs fest. Dabei nimmt sie ganz bewusst wirtschaftliche Nachteile und die Belastung der Reisenden in Kauf. Dies alles geschieht mit dem Ziel, die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) als einzig kritische Gewerkschaft im Eisenbahnmarkt zu eliminieren.
„Mit inhaltsleeren Scheinofferten und fadenscheinigen Desinformationskampagnen willfähriger Politiker wollen die Manager die GDL diskreditieren“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Doch das sind alles alte Hüte. Der wahre Verweigerer ist die DB, darüber können die Tricks aus der Mottenkiste der DB-PR-Maschinerie nicht hinwegtäuschen. Hätten die hochbezahlten Führungskräfte nicht so eine kurze Halbwertzeit im Konzern, wüssten sie, dass der GDL und ihren Mitgliedern damit nicht beizukommen ist.“
Solidarität des Dachverbandes dbb
Fakt ist: Mit dem zweiten Arbeitskampf haben die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner dem Arbeitgeber noch einmal deutlich vor Augen geführt, was sie von seinen Provokationen halten. Zudem stehen der Dachverband dbb
und dessen Mitgliedsgewerkschaften hinter der GDL und ihren Mitgliedern. Der Druck auf die DB wächst. Doch anstatt einzulenken, sind die Manager weiterhin blind und taub für die berechtigten Forderungen der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner.
Streiks vom 1. bis 7. September 2021
„Das einzige Mittel, den Konflikt zu lösen, ist die Vorlage eines verhandelbaren Angebots“, so Weselsky. Doch das ist weit und breit nicht in Sicht.
Da die DB bisher noch immer kein Einlenken im Tarifkonflikt erkennen lässt, ruft die GDL bei der Deutschen Bahn erneut zum Arbeitskampf auf:
- im Güterverkehr ab dem 1. September, 17 Uhr und
- im Personenverkehr und der Infrastruktur ab 2. September, 2 Uhr.
- Der Arbeitskampf endet am 7. September um 2 Uhr.
Feldzug gegen die eigenen Mitarbeiter
Wettbewerbsunternehmen wie Transdev, Netinera und Go-Ahead haben in jüngster Zeit Tarifverträge mit der GDL abgeschlossen. Obwohl ebenfalls von der Corona-Pandemie betroffen, waren für diese Eisenbahnverkehrsunternehmen 1,4 Prozent Entgelterhöhung 2021 und 600 Euro Corona-Prämie sowie 1,8 Prozent Entgelterhöhung 2022 bei einer Laufzeit von 28 Monaten für alle Berufe im Eisenbahnsystem kein Abschlusshindernis.
„Daran sollte sich die DB ein Beispiel nehmen. Es muss Schluss sein mit dem unseligen Feldzug gegen die eigenen Mitarbeiter und deren legitime Interessenvertretung, die GDL,“ so Weselsky. „Das Verhalten der Manager ist eines großen Arbeitgebers absolut unwürdig. Die Eisenbahner haben Anerkennung und Wertschätzung verdient. Sie werden nicht aufhören dies einzufordern, bis man ihnen das zugesteht.“