Die Schafe sind zurück im Schlosspark Marquardt: Bereits das zweite Jahr wird der Park, der im Landschaftsschutzgebiet liegt, durch den Verein für Landschaftspflege Potsdamer Kulturlandschaft e. V., gepflegt. Dazu gehört, dass Teile des Parkensembles zur Förderung der Biodiversität mit Gotlandschafen beweidet werden. Ziel ist insgesamt eine ökologische und klimaschonende Pflege des Parks. Durch das selektive Fressverhalten der Schafe entstehen auch Pflanzeninseln als Versteck für Insekten. Bruthabitate für Bodenbrüter, Gras- und Blühpflanzen haben längere Standzeiten.
Die Schafe übertragen in ihrem Fell Pflanzensamen und sorgen so für eine verbesserte Ausbreitung und eine höhere Vielfalt und Biodiversität auf den Flächen. „Die Mahd der anderen Wiesenflächen erfolgt mit insekten- und kleintierschonenden Balkenmähern, die Flächen werden vorab per Drohne und Wärmebildkamera nach Rehkitzen und Bodenbrütern durchsucht. Die Gehölzpflege erfolgt in Abschnitten, um für Brutvögel und Kleintiere Verstecke und Nistmöglichkeiten zu erhalten und das Schnittgut wird als Totholz für angepasste Amphibien, Reptilien, Insekten und Vogelnester abgelegt“, sagt Lars Schmäh, kommissarischer Fachbereichsleiter Klima, Umwelt und Grünflächen.
Der Schlosspark Marquardt stellt ein bedeutendes Gartendenkmal der Potsdamer Kulturlandschaft dar. Der 1795 angelegte englische Landschaftspark wurde 1823 durch Peter Joseph Lenné zu einem Teil neugestaltet. Mit dem Beschluss der Stadtverordneten zur Biologischen Vielfalt auf öffentlichen Grünflächen im Jahr 2022 verpflichtete sich die Landeshauptstadt Potsdam zur ökologischen und nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer Grünflächen. Ein hierzu erstelltes Gutachten zur biologischen Vielfalt ist die Grundlage für die Neuausrichtung der Pflegestrategien im Stadtgebiet und so auch im denkmalgeschützten Park Marquardt.