Offizielle Freigabe der neuen P&R-Flächen am Bahnhof Nauen - Die neuen P&R-Flächen am Bahnhof Nauen werden am 29. September 2016 nach einjähriger Bauzeit offiziell zur Nutzung freigegeben. Nauen, 28.09.2016/ Die stetig wachsende Anzahl von Pendlern, die vom Bahnhof Nauen nach Berlin oder ins Umland fahren, hat eine Vergrößerung der vorhandenen Parkflächen am Bahnhof Nauen erfordert.
Zwar hatte die Stadtverwaltung Nauen zur kurzfristigen Entlastung der Parksituation bereits eine unbefestigte Fläche mit Kapazitäten für ca. 100 Fahrzeuge von der Deutschen Bahn AG gepachtet, jedoch wurde schnell klar, dass langfristig eine noch umfassendere Erweiterung des Stellplatz-Angebots notwendig ist. Aus diesem Grund entschied sich die Stadt Nauen dazu, eine anliegende Eisenbahnbetriebsfläche von der Deutschen Bahn AG käuflich zu erwerben. Die bereits vorhandenen 240 Stellflächen am Bahnhof wurden mit der erfolgten Baumaßnahme somit um 216 zusätzliche Parkplätze erweitert. Die offizielle Freigabe dieser sogenannten P&R-Flächen erfolgt am Donnerstag, den 29. September 2016 um 11:00 Uhr vor Ort, sodass die Aufnahmekapazität der vorhandenen Stellflächen am Bahnhof damit mittelfristig ausreichend sein sollten. Bis zur Fertigstellung und offiziellen Freigabe der P&R-Flächen galt es jedoch für die Mitarbeiter der Stadt Nauen und der beteiligten Unternehmen einige Herausforderungen zu meistern. Zum einen wurde auf der Fläche eine Bombenlast von 71 Tonnen durch B-17-Bomber während des Zweiten Weltkrieges abgeworfen und zum anderen war die bisherige Nutzung der Fläche als Eisenbahnbetriebsfläche gezeichnet. Bevor also mit der eigentlichen Bauausführung begonnen werden konnte, musste die Fläche durch den Munitionsbergungsdienst untersucht und freigeben werden. Dazu wurde eigens ein Kampfmittelsondierungkonzept erarbeitet, in dessen Folge 13 Bombentrichter sowie die gesamte Fläche untersucht und im Anschluss dessen für die Baumaßnahmen freigegeben werden konnte. Doch die Kriegseinwirkungen stellten noch eine weitere Hürde für das geplante Bauprojekt dar: Torf, der normalerweise in tieferen Bodenschichten vorkommt, wurde aufgrund der Bombenabwürfe in höhere Bodenschichten gesprengt. Es wurden teilweise Torflinsen vorgefunden, die sich nur ca. 20 cm unter dem hergestellten Planum befunden haben. Dies sorgte dafür, dass die Tragfähigkeit des Bodens für eine geplante Parkplatzfläche nicht gegeben war. Somit waren massive Bodenverbesserungsmaßnahmen vonnöten, die zur Stabilisierung des vorhandenen Bodens durchgeführt werden mussten.
Zahlen & Fakten zum Bauvorhaben „Zusätzliche Parkflächen der P+R-Anlage am Bahnhofsvorplatz“
Geborgene Kampfmitel:
- 4.748 Stück Handwaffenmunition
- 5 sonstige spreng- und zündkraftige Kampfmittel
- 90kg geborgene Kampfmittel (ohne Explosivstoff)
Umfang:
- 216 Stellplätze, davon 3 Caravan-Stellplätze
- Baulänge: 124 m
- Baufläche: 5.000 m²
- Fahrbahn: selbstentwässerndes Betonpflaster, Regelbreite 5,50 m
- Fahrbahneinfassung: Beton-Tiefbord und Rundbord
- Stellflächen PKW: Rasengitter mit Splittfüllung, 4,30 x 2,30 m (Überhang)
- Stellflächen Caravan: Aufbau analog PKW-Stellflächen, 5 x 8 m, 3 Stück
- Verbaut wurden u.a.:
- Rasengittersteine: 8.946 für PKW-Stellflächen und 468 für Caravan-
Stellflächen
- Pflastersteinfläche: 1.948 m²
- Splittfüllung: 227,5 m³
- Borde: laufende 1.880 m Tiefbord und 29 m Rundbord
- Beleuchtung: 8 Lichtpunkte (LED)
- Entwässerung: selbstentwässernd Rasengitterfläche sowie die Fahr-
bahn (zusätzlich Flächenentwässerung mit Notmulden)
- Ersatzpflanzungen: in geplanten Grüninseln im direkten Baufeld,
Restpflanzungen im Stadtgebiet Nauen
- Zaun: entlang der Baufeldgrenzen
Kosten für die Herstellung von zusätzlichen Parkflächen der P+R-Anlage am Bahnhofsvorplatz (gerundet):
- Planungsleistungen für Tiefbau, Beleuchtung, Vermessung, Baugrund-untersuchungen: 51.000 €
- Baufeldfreiheit, Kampfmittelkonzept, -sonderierung, -beseitigung: 125.000 €
- Bau: Bodenstabilisierung, Beleuchtung, Parkplatzbau, Ersatzpflanzungen, Zaun, ect.: 931.000 €
Summe: 1.107.000 €
- davon sind rd. 81 % Fördermittel
o davon 67 % Fördermittel des Land Brandenburg
o sowie 14 % Fördermittel des Landkreises Havelland