Ver.di teilt mit: Streik im Personennahverkehr am Donnerstag, 9. Februar 2017 ab 3.15 Uhr - Warnstreik bei der Havelbus-Verkehrsgesellschaft mbH - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die rund 190 Beschäftigten der Havelbus-Verkehrsgesellschaft mbH zu einem Warnstreik am Donnerstag, dem 9. Februar 2017 in der Zeit ab Betriebsbeginn -

03.15 Uhr - bis etwa 09.00 Uhr aufgerufen. Anlass für den inzwischen dritten Warnstreiktag im öffentlichen Brandenburger Personennahverkehr ist die laufende Tarifrunde für die 16 unter den Tarifvertrag fallenden Brandenburger Nahverkehrsunternehmen. „Die Tarifverhandlungen verliefen bislang enttäuschend, das vorliegende Arbeitgeberangebot ist nicht akzeptabel“, sagt Marco Pavlik, ver.di-Verhandlungsführer. Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, findet nun in Rathenow, Nauen und Falkensee (alle drei Betriebshöfe und die Nebenstellen in Friesack und Ketzin) der dritte Warnstreik in dieser Tarifrunde statt. Am 27. Januar 2017 hatten die Beschäftigten beim VBBr in Brandenburg/Havel die Arbeit niedergelegt und am 7. Februar 2017 wurde die Frankfurter Nahverkehr Stadtverkehrsgesellschaft – SVF-FFO bestreikt.

Die Arbeitgeber wollen unter anderem den Einstiegslohn für Bus- und Straßenbahnfahrer um rd. 112 EUR monatlich erhöhen, weil sich für Bruttolöhne von ca. 1.900 Euro monatlich kaum noch qualifizierte Berufskraftfahrer für diesen Job im Land Brandenburg bewerben. Aber darüber hinaus bieten die Arbeitgeber nur Einmalzahlungen im Wert von rund 0,8 Prozent für die meisten weiteren Beschäftigten an. Auf der anderen Seite fordern die Arbeitgeber eine Anhebung der Arbeitszeit im berlinnahen Raum auf 40 Stunden und im ländlichen Raum auf 37 Stunden pro Woche. Die Mehrarbeit soll nach ihren Vorstellungen nicht ausgeglichen werden. Nur wenn ver.di zu Zugeständnissen bereit sei, würden die Arbeitgeber eine Entschädigung für geteilte Dienste von jetzt zwei Euro auf vier Euro zu gewähren. Geteilter Dienst heißt: Innerhalb einer z.B. 13-stündigen Dienstschicht fährt der Fahrer früh im Schülerverkehr 3 ½ Stunden und nach langer unbezahlter Pause von bis zu mehreren Stund en nochmal bis 6 Stunden am Nachmittag. In den 16 öffentlichen brandenburgischen Nahverkehrsunternehmen, die Mitglied im Arbeitgeberverband sind und für die zurzeit verhandelt wird, sind insgesamt 3.000 Beschäftigte tätig. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 16. Februar statt.