Havelland - Das denkmalgeschützte Oranienburger Tor im Nauener Ortsteil Groß Behnitz wird derzeit teilsaniert. Besucher einer Veranstaltung im Parkgelände von Groß Behnitz hatten einst festgestellt, dass sich zwischen den Fugen des denkmalgeschützten Gebäudes Bewuchs gebildet hat. Gras und kleine Bäume machten sich bereits breit.

Nauen, 13.07.2017/ Stefan Lux von der Stadtverwaltung Nauen sagt: „Der Fachbereich hat sich sofort eingeschaltet und bei der Unteren Denkmalbehörde des Landkreises die Erlaubnis beantragt, unverzüglich die notwenigen Maßnahmen einzuleiten. Die Behörde gab für diese Arbeiten grünes Licht und so laufen die Teilsanierungsarbeiten, die voraussichtlich Ende August abgeschlossen sein werden“, so der Fachbereichsleiter. Involviert seien in diese Maßnahmen auch das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum und, die bauausführende DLG Nauen mbH sowie Ulrike Beyl von der Stadtverwaltung, führte Lux aus. „Mit der erteilten denkmalrechtlichen Erlaubnis gab es gleichsam Auflagen der Behörden. Die Schäden am Denkmal mussten im Rahmen eines Ortstermins durch die Denkmalbehörden begutachtet werden. Anschließend wurde die genaue Ausführung der Maßnahmen mit den Behörden abgestimmt“, erläuterte er. Erst danach habe man mit den Arbeiten am Denkmal beginnen dürfen. Die Figuren auf den Pfeilern des Eingangstores zum Landgut Stober stehen symbolisch für den Unternehmer Albert Borsig und dem Geist dieser Zeit - der industriellen Entwicklung Deutschlands im 19. Jahrhundert. Die vom preußischen Baumeister Carl von Contard entworfenen Sandsteinfiguren stammen ursprünglich vom Oranienburger Tor in Berlin. Als dieses 1867 im Zuge der dringenden Stadterweiterung abgerissen werden musste, kaufte sie der Industrielle Albert Borsig (1829 -1878) prompt für seinen frisch erworbenen Sommersitz in Groß Behnitz. Im Jahr 2000 kaufte der Berliner Unternehmer Michael Stober, einstiger Kunstfotograf und seit Jahren in der Altbausanierung tätig, das Anwesen von der Treuhand. Er entwickelt zusammen mit dem Verein „Tradition und Zukunft Landgut Borsig e.V.“ einen kulturwirtschaftlichen Standort mit historisch traditioneller Linie und touristischer Nutzung.