Nauens Bürgermeister Detlef Fleischmann (SPD) übergibt den Schlüssel und den Fahrzeugbrief an Berger Ortswehrführer Marcel Meintzer. „Die Übergabe eines Fahrzeug an die Feuerwehr gehört zu den schönsten Aufgaben eines Bürgermeister“ äußerte Fleischmann. Nauen, OT Berge 06.11.2017/
Die Einheit Berge der Freiwilligen Feuerwehr hat die Übergabe mit ihren Kameradinnen und Kameraden, Helfern und etlichen Bürgern bei einem kleinen Fest mit Getränken, Erbsensuppe und selbstgemachtem Kuchen an der Feuerwehrwache in Berge gefeiert. Gleichsam wurden bei dieser Gelegenheit drei Kameraden und eine Kameradin von Stadtwehrführer Jörg Meyer feierlich befördert. „Das Löschfahrzeug TSF-W der Firma MAN für die Einheit Nauen gehört zum Gefahrenabwehrbedarfsplan (GAPB) der Stadt Nauen 2016 bis 2025“, erläutert Meyer am Rande des Fests. Das neue Löschfahrzeug sei mit 130.500 Euro zu Buche geschlagen. Die Besatzung des Fahrzeugs besteht aus einer Staffel mit fünf Mann und einem Fahrer. „600 Liter nutzbare Wassermenge passe in den Löschwassertank“, so Meyer. Für die mittelfristige Planung stehen derweil hohe Investitionskosten an. So ist für die Einheit Börnicke ebenfalls die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs geplant. Dazu kommen Kosten, wenn Schutzausrüstungen ausgetauscht werden müssen und Geräte oder Digitalfunk angeschafft werden. „Die Details zum GAPB sind übrigens für jedermann im Internet einsehbar“, empfiehlt der Feuerwehrchef. „Das Vorgängerfahrzeug, ein Mercedes-Benz 510 Benziner, fristet sein Dasein derweil in Niedersachsen. Bei Versteigerung des Zolls wurde der Benz an einen Händler für gebrauchte Nutzfahrzeuge in Niedersachsen abgegeben“, erzählte Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Liepe. Er wurde vor 25 von der Einheit Börnicke übernommen.
Und der stellvertretende Ortswehrführer Jürgen Witkowski gab auf Nachfrage interessante Einblicke in die Fahrzeuggeschichte der Einheit. „Ganz früher, als wir noch rund 30 Mitglieder hatten, gab es den Barkas B 1000 und einen Robur L0. ich selber bin jetzt auch schon seit 32 Jahren dabei“, berichtet er. Wer beim Fest mutig genug war und zugleich nicht unter Höhenangst litt, konnte sich den Ortsteil Berge und das Havelland von oben betrachten. Dazu musste man nur in den TLK steigen, also auf die Teleskopleiter mit Korb – und ab ging die Reise. Je nach Neigungswinkel plus Wind eine ganz schön wackelige Angelegenheit, die auch Ortvorsteher Manuel Meger zu einem kleinen Familienausflug mit Ehefrau Jana und Sohnemanns Eddy nutzte, während sein Filius Pepe mit seiner Fußballmannschaft unterwegs war. „Ich kann mich sogar noch an den alten Barkas erinnern. Da haben die Menschen aus Berge immer gehofft, dass die Kameraden heil zum Einsatz hinausfahren und auch heil wieder heimkommen“, lacht der künftige Bürgermeister der Stadt. Eine Feuerwehr sei aber immer ein wichtiger Bestandteil für das Ortsleben, ergänzte er. Feuerwehr-Kameradin Britta Selonke aus Hertefeld freut sich mit ihren Kameraden aus Berge. „Mich hat der Cousin meines Mannes auf die Idee gebracht, Feuerwehrfrau zu werden. Schließlich sind viele aus meiner Familie Mitglied bei der Feuerwehr“, sagt sie. Sie halte es wichtig für das Wir-Gefühl, wenn man sich gegenseitig helfe. „Und außerdem kommt man dann bei jedem Wetter vor die Tür“, schmunzelt sie. Der 18-jährige Feuerwehrmann Christopher Sureck ist seit 2009 Mitglied. „Blaulicht hat mich als Kind schon immer fasziert, aber welcher kleine Junge träumt nicht davon, bei der Feuerwehr zu sein?“, fragt er in die Runde.