Nachtrag: 1.07.2019/13,20 Uhr/Katastrophenalarm im Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) ausgelöst - Das Bodenfeuer in einem stark munitionsbelasteten Waldstück bei Lübtheen hat sich heute (01.07.2019) im Laufe des Vormittag nur geringfügig ausgedehnt und umfasst weiterhin eine Fläche mehr als 430 Hektar. Das teilte die Einsatzleitung gegen 11 Uhr mit. Die am Morgen begonnene Evakuierung der Ortschaft Trebs ist inzwischen abgeschlossen. Bereits gestern waren die Ortschaften Alt Jabel und Jessenitz Werk evakuiert worden.

Insgesamt haben etwa 650 Menschen ihre Häuser verlassen. Zum Schutz der Menschen vor dem nahen Feuer waren die Evakuierungen notwendig, sagte Landrat Stefan Sternberg, alles sei reibungslos verlaufen. Der Landrat dankte für das Verständnis der Betroffenen und die große Hilfsbereitschaft aller Menschen in der Region. Die Unterstützung der Einsatzkräfte sei hervorragend.

Zurzeit sind etwa 400 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Polizei, Katastrophenschutz, Bundeswehr, Rettungsdiensten und anderen Institutionen in der Region Lübtheen im Einsatz. Weitere Kräfte aus Niedersachsen sowie den Landkreisen Nordwestmecklenburg, Rostock und Mecklenburgische Seenplatte sind vor Ort. Im Laufe des Tages werden zwei Hubschrauber von der Bundespolizei und zwei Hubschrauber der Bundeswehr die Umgebung bedrohter Ortschaften aus der Luft wässern. Zudem werden zwei Bergepanzer der Bundeswehr erwartet, die Schneisen zum Schutz vor dem sich ausbreitenden Feuer ziehen sollen.

Auch der Löschpanzer einer privaten Firma ist weiterhin im Einsatz. „Es geht ganz klar um die Sicherung der Ortschaften und um den Schutz von Leib und Leben“, sagte Landrat Sternberg. Ein Löschen des immensen Brandes sei nicht möglich, nur dessen Eindämmung. Landrat und Einsatzleitung appellieren an die Einwohner in der Region, auf Rundfunk- und Lautsprecherdurchsagen zu achten und im Fall von Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Da es sich bei dem Gebiet um eine munitionsbelastete Fläche handelt, besteht für alle Einsatzkräfte ein Sicherheitsabstand von 1000 Metern. Die Bevölkerung wird eindringlich gebeten, das Waldgebiet nicht zu betreten. Für Anwohner wurde ein Bürgertelefon unter 038855 / 78744 eingerichtet.