Die Landesregierung hat heute auf Vorschlag von Finanzministerin Katrin Lange Maßnahmen zur Energieeinsparung in der Landesverwaltung Brandenburg beschlossen. Das Maßnahmenpaket sieht zunächst sechs Punkte vor.

Während der Heizperiode von Anfang Oktober bis Ende April erfolgt unter Beachtung der Arbeitsschutzregelungen eine Absenkung der Raumtemperaturen in Dienstgebäuden auf 20 Grad Celsius. Die Warmwasseraufbereitung in Sanitäranlagen soll reduziert werden; vorhandene Warmwasser-Boiler werden abgeschaltet, soweit es die jeweiligen Hygienevorschriften zulassen.

Für die Dienstliegenschaften werden alle Beleuchtungsanlagen überprüft. Soweit dies kurzfristig möglich ist, werden Beleuchtungsmittel energiesparsam angepasst. Sofern keine Sicherheitsbedenken bestehen, werden Beleuchtungen (insbesondere das Anstrahlen von Gebäuden) vermindert oder abgestellt. Auch die Anzahl elektrischer Geräte in Dienstgebäuden wird überprüft und soweit möglich reduziert. Dies betrifft sowohl die Arbeitsplatzausstattung als auch die von Küchen mit elektrischen Geräten. Für Neu- und Sanierungsbauten soll zudem das Sofortprogramm des Bundes mit Klimaschutzmaßnahmen für den Gebäudesektor Anwendung finden.

Das für Liegenschaften zuständige Finanzministerium geht davon aus, dass mit der Absenkung der Raumtemperatur Einsparungen von 15 bis 20 Prozent je Liegenschaft erzielt werden können. Bei der Begrenzung der Anlagenlaufzeiten (Reduzierung der Tagesheizdauer) um 2 bis 3 Stunden sei ein zusätzlicher Einspareffekt von acht bis 10 Prozent zu erwarten. Der Beschluss sieht im Sinne der nötigen Flexibilität vor, dass Änderungen der zulässigen Raumtemperatur gemäß Arbeitsstättenverordnung unmittelbar Anwendung finden sollen. Die zulässige Raumtemperatur könnte demnach weiter reduziert werden.

Die Landesverwaltung verfügt über insgesamt 852 Gebäude auf 495 eigenen oder angemieteten Liegenschaften. 190 Liegenschaften mit 518 Gebäuden befinden sich im wirtschaftlichen Eigentum des Brandenburgischen Liegenschaftsbetriebes (BLB). Diese Liegenschaften verbrauchen etwa 107 GWh Wärme pro Jahr (entspricht 5.000 Einfamilienhäusern) und 35 GWh Strom pro Jahr (entspricht 10.000 Einfamilienhäusern).