Heute wurde der erste deutsche Standort für den Betrieb einer Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) für den Import von Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven (Niedersachsen) offiziell eröffnet. Das Spezialschiff, die "Esperanza", ist beladen mit rund 165 000 m³ LNG in Wilhelmshaven angekommen. In den nächsten Tagen wird die erste Regasifizierung stattfinden, bevor im Januar der reguläre Betrieb startet. Die FSRU Esperanza wird ab Januar eine Regasifizierungskapazität von ca. 5 Mrd. m³/Jahr bieten und stellt damit einen ersten Meilenstein in der zukünftigen Energieversorgung Deutschlands dar.
Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck: „Wir machen heute einen sehr wichtigen Schritt für die Versorgungssicherheit in Deutschland. Und es zeigt, was Deutschland binnen weniger Monate auf die Beine stellen kann, wenn es sein muss. Deutschland kann Infrastruktur. Deutschland kann schnell sein, wenn es darauf ankommt. Alle Akteure in Bund, Ländern, in den Unternehmen haben sich dahintergeklemmt und alles darangesetzt, eine komplett neue Infrastruktur aufzubauen. Jetzt folgen schon rasch weitere Terminals in Brunsbüttel und Lubmin, ebenfalls noch für diesen Winter. Wir sind insgesamt gut vorankommen. Aber natürlich sind wir noch nicht durch. Wir arbeiten in aller Konsequenz weiter – und pushen mit gleicher Konsequenz die Erneuerbaren Energien mit verbesserten regulatorischen Rahmenbedingungen und hoffentlich beim Energierat am kommenden Montag mit weiteren europaweit geltenden Beschleunigungsmaßnahmen. Und natürlich bleibt es weiter wichtig, sorgsam mit dem knappen Gut Gas umzugehen."
Das Flüssigerdgasterminal in Wilhelmshaven ist eines von fünf staatlich gemieteten FSRUs. In Kürze wird auch das Spezialschiff am Standort Brunsbüttel in Betrieb gehen. Dieses FSRU wird zunächst mit Blick auf die Leitungskapazitäten ca. 3,5 Mrd. m³ Kapazität pro Jahr und ab Ende 2023 7,5 Mrd. m³/Jahr liefern können.
Bereits am 16. August 2022 wurde zudem eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) zwischen BMWK, Uniper, RWE und EnBW/VNG über die Belieferung dieser FSRU unterzeichnet. Danach wollen die genannten Unternehmen ihre Lieferfenster für die Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven vom Jahreswechsel 2022/23 bis 31. März 2024 vollständig auslasten. Dadurch kann ein maximaler Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet werden.
Ebenso ist der Start einer privaten FSRU mit einer Kapazität von ca. 4,5 Mrd. m³ noch in diesem Winter in Lubmin vorgesehen. Die übrigen drei staatlichen FSRUs in Stade, Lubmin und ein zweites in Wilhelmshaven - jeweils mit einer Kapazität von ca. 5 Mrd. m³pro Jahr und Schiff - sollen im Winter 2023/2024 zur Verfügung stehen.