Landeshauptstadt Potsdam - Babelsberg - Montag, 13. Februar 2023 - Ermittlungserfolg Kinder - In der letzten Woche erreichten die Polizei in Potsdam wiederholt Hinweise zu Sachverhalten, bei denen Kinder aus Autos heraus angesprochen worden sein sollten. Räumlicher Schwerpunkt bildete dabei der Bereich Babelsberg, aber auch andere Stadtteile kamen in den Hinweisen vor. Im Zuge von lageangepassten Einsatzmaßnahmen und Ermittlungen konnte durch die Polizei der Halter eines beschriebenen Fahrzeuges ermittelt werden. In einer ersten Befragung klärte sich der beschriebene Sachverhalt auf. Demnach handelt es sich bei dem Autofahrer um den Großvater einer Schülerin, der sein Enkelkind in der letzten Woche von der Schule abgeholt hatte.
Als man auf dem Nachhauseweg eine weitere Bekannte traf, habe man diese angesprochen und sie ebenfalls zu ihr nach Hause gefahren. Eine Gefahr für die Kinder bestand zu keinem Zeitpunkt. Den Schulen, die nach den ersten Schilderungen zum Sachverhalt Eltern und Schüler sensibilisiert hatten, wurden die Ermittlungserkenntnisse bereits mitgeteilt.
Im Zusammenhang mit den Meldungen und der möglicherweise entstandenen Verunsicherung in der letzten Woche macht die Polizei auf folgendes aufmerksam:
Jede Meldung zum Ansprechen von Kindern wird sehr ernst genommen und intensiv geprüft, jedem Hinweis wird dabei nachgegangen. Insbesondere wird Kontakt zu dem Kind, aber auch den zuständigen Behörden und Einrichtungen aufgenommen. Bei diesem wichtigen Thema gilt folgender Grundsatz in besonderem Maße: Wachsamkeit und Sensibilität sind sehr wichtig, „Panikmache“ jedoch fehl am Platz.
Die Polizei rät:
Eltern sollten ihre Kinder zum Thema „Verhalten gegenüber fremden Personen“ sensibel und kindgerecht informieren. Wichtig ist, Kindern damit keine Angst zu machen. Auch die polizeiliche Prävention bietet für Schulen und Kindergärten altersgerechte Veranstaltungen zu diesem Thema an.
Zunächst sollten Eltern ihren Kindern grundsätzlich glauben, dass sich Sachverhalte auch so zugetragen haben, wie von den Kindern geschildert. Speziell geschulte Polizisten können bei der späteren Befragung diese Glaubhaftigkeit nochmals, gemeinsam mit den Eltern überprüfen.
Wenn Kinder durch Fremde angesprochen und/oder zum Mitgehen aufgefordert wurden, sollte dieses der Polizei direkt mitgeteilt werden. Eine sofortige Meldung an die Polizei ist auch deshalb wichtig, weil sie nur so in der Lage ist, schnell erfolgversprechende Fahndungsmaßnahmen einzuleiten.
In Bezug auf das undifferenzierte Weiterverbreiten von vermeintlich wahren Sachverhalten über soziale Medien sollte jedoch immer bedacht werden, dass dadurch bei vielen Eltern und auch Kindern Verunsicherung erzeugt wird. Sichere Informationsquellen zu derartigen Sachverhalten sind die Polizeimeldungen, da hier vor Veröffentlichung eine Prüfung stattfindet und alle wichtigen Umstände zusammengetragen werden, die für eine Information und ggf. gezielte Warnung oder Entwarnung der Bevölkerung notwendig sind.
TIPPs, die den Kindern sensibel und einfühlsam vermittelt werden sollten, ohne ihnen dabei Angst zu machen:
1. Kinder sollten keinesfalls mit fremden Männern oder Frauen mitgehen, auch wenn diese ihnen etwas zeigen oder schenken wollen. (Tierbabys, kleinen Hund, Vögel, Spielzeug etc.)
2. Grundsätzlich sollten Kinder keine Geschenke von Fremden annehmen (z.B. Geld, Süßigkeiten, Videospiele, Spielzeug).
3. Sagen Sie Ihren Kindern, dass Sie (Eltern) niemals fremde Personen schicken würden, um sie abzuholen oder nach Hause zu fahren.
4. Kinder sollten von fremden Personen, die sie ansprechen, immer zwei Armlängen (drei „Elefantenschritte“) Abstand halten.
5. Sollten Kinder zum Mitgehen oder Einsteigen aufgefordert werden, sollten sie ohne Antwort weglaufen, sich jedoch nicht verstecken, sondern auf dem schnellsten Weg zu einer Vertrauensperson oder in ein Geschäft gehen und die Polizei und die Eltern verständigen.