Infrastrukturminister Guido Beermann hat an der feierlichen Inbetriebnahme der ersten 740-Meter-Gleise am Rangierbahnhof Wustermark teilgenommen. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung fördert den Ausbau der Schieneninfrastruktur mit rund 3,5 Millionen Euro aus dem Programm für Zuwendungen des Landes Brandenburg zur Verbesserung der Schienengüterinfrastruktur
Verkehrsminister Guido Beermann: „Wir wollen die Verkehrswende in Brandenburg vorantreiben und investieren in eine bedarfsgerechte Schieneninfrastruktur. Dazu gehört auch der Güter- und Warentransport, den wir auf die Schiene verlagern wollen. Damit leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz, denn ein Vollzug ersetzt 52 Lastkraftwagen. Mit der Verlängerung der Gleise auf 740 Meter wird der Rangierbahnhof wettbewerbsfähiger. Unser Ziel ist es, durch die bessere Erschließung von Logistikzentren den intermodalen Gütertransport zu stärken und die Verkehrsträger besser miteinander zu verzahnen. Denn hier liegen die Schnittstellen. Mit der Förderung am Rangierbahnhof Wustermark beseitigen wir einen Engpass, weil es bisher im Berliner Raum kaum möglich ist, dass Güterzüge von europäischer Standardzuglänge aufgenommen werden können.“
Die Rangierbahnhöfe Wustermark und Seddin und die Güterverkehrszentren, die rund um Berlin in Brandenburg liegen, erfüllen wichtige Funktionen in der Metropolversorgung. Im Schienengüterverkehr arbeiten die Länder Berlin und Brandenburg eng zusammen. Der erwartete Rückgang des Transportvolumens von Massengütern (Kohle, Erze, Erdöl) sowie die Steigerung bei Stückgut erhöht die Bedeutung von Rangierbahnhöfen.
Der Standort Wustermark ist ein großer Mosaikstein zum Funktionieren der Bahn in Brandenburg. Denn für das System Bahn werden nicht nur die Trassen, sondern auch Rangier-, Abstell- und Umschlagmöglichkeiten benötigt. Hier am Standort Wustermark konzentriert sich all dies. Um im Berliner Raum auch Züge mit einer Länge von 740 Meter bedienen zu können, werden am Rangierbahnhof Wustermark (Landkreis Havelland) sechs Gleise verlängert. Die ersten drei sind jetzt fertiggestellt und konnten durch eine Zugfahrt mit Minister Beermann in Betrieb genommen werden. Der dritte und letzte Bauabschnitt mit der Fertigstellung von 3 weiteren 740 Meter-Gleisen ist für das Jahr 2024 geplant. Die Gesamtkosten des Baus liegen bei fast 3,7 Millionen Euro.
Von den rund 2,9 Millionen Euro Fördermitteln für den Bau und der zusätzlichen Planungsförderung in Höhe von rund 656.000 Euro wurden 2,2 Millionen Euro für die ersten beiden Baustufen ausgezahlt, ebenso wie rund 500.000 Euro für die Planung. Das Bauvorhaben wird aus dem Förderprogramm des Landes zur Verbesserung der Schienengüterinfrastruktur finanziert.
Auf der Strecke Berlin – Hamburg ist die Abfertigung von Zügen europäischer Standardzuglänge bereits heute möglich, für die Strecke Berlin – Hannover ist das ab dem Jahr 2026 geplant. Europäische Dimension gewinnt das Vorhaben dadurch, dass der Rangierbahnhof Wustermark mit seiner unmittelbaren Nähe zum Berliner Außenring an drei der neun transeuropäischen Kernnetz-Korridore (Nordsee – Ostsee (North Sea – Baltic), Orient / Östliches Mittelmeer (Orient / East-Mediterranean) und Skandinavien – Mittelmeer (Scandinavian – Mediterranean) angebunden ist.