Hennigsdorf - Am gestrigen Abend verständigte das Personal des Rasthofes Stolper Heide an der Bundesautobahn 111 die Autobahnpolizei, weil sich dort ein 26-jähriger Pole gemeldet hatte, der angab, soeben beraubt worden zu sein und stark im Gesicht blutete. Nach eigenen Angaben seien er und ein weiterer auch verletzter 23-jähriger Pole durch einen noch unbekannten dritten Polen geschlagen und beraubt worden.
Dieser soll während eines Haltes auf dem Rasthof die Seitenscheibe beim LKW des Geschädigten eingeschlagen und dann sein Handy und sein Notebook geraubt haben, bevor er mit einem großen LKW die Flucht ergriffen hätte. Die Beamten der Autobahnpolizei konnten den beschriebenen gelben DAF-LKW mit Anhänger auf der Autobahn feststellen und anhalten. Am Steuer saß ein 37-jähriger Pole, der an den Händen verletzt war und bei dem ein Atemalkoholtest 1,57 Promille ergab. Handy und Notebook wurden im LKW sichergestellt. Der 37-Jährige wurde vorläufig festgenommen und ebenso wie die anderen beiden Polen ärztlich im Hennigsdorfer Krankenhaus versorgt. Zudem wurde ihm eine Blutprobe zur Feststellung seiner Schuldfähigkeit wie Fahrtüchtigkeit entnommen. In seiner verantwortlichen Vernehmung gab er gegenüber dem Kriminaldauerdienst der Direktion Nord im Beisein einer Dolmetscherin an, mit den beiden anderen Polen gemeinsam in seinem LKW Alkohol konsumiert zu haben. Als es ihm zu viel wurde, habe er die beiden aus seinem LKW geworfen, worauf diese sauer waren und ihm die Luftdruckschläuche vom Auflieger abklemmen wollten. Um dieses zu verhindern, habe er die beiden verprügelt und sei dann losgefahren. Das Handy und das Notebook hätten die beiden anderen mit zum Trinken gebracht und dann im LKW vergessen, als sie rausgeworfen wurden. Die weiteren Ermittlungen führt die Kripo Oberhavel; wegen Körperverletzung und Fahrens unter Alkohol.