Ostprignitz-Ruppin: Zwei Dänen halten in Neuruppin die Polizei auf trapp. Am 13.01.15 wurde die Polizei gegen 19.50 Uhr darüber informiert, dass sich in einem Einkaufsmarkt in der Kyritzer Graf-von-der-Schulenburg-Straße mehrere offenbar ausländische Personen aufhalten und randalieren. Ein Mann hatte in bereits in den Verkaufsraum gekotet, sich dann aus einem Verkaufsregal verpackte Bettwäsche genommen und sich damit seinen Hintern gereinigt.

Danach warf er Waren aus den Regalen im Markt umher und verließ grölend das Geschäft. Als die Polizeibeamten am Markt eintrafen, verließ gerade ein dänischer Pkw Peugeot den Parkplatz. Im Fahrzeug befanden sich zwei Personen. Vor der Verkaufsstelle standen zwei weitere Personen, die offenbar zu den flüchtenden Personen gehörten, jedoch nach Angaben der Mitarbeiterin nicht die Sachbeschädigungen im Geschäft begangen haben. Da die Identität nicht feststand, wurden die letzten Beiden zur Polizeiinspektion nach Neuruppin gebracht. Bei der Durchsuchung der leicht alkoholisierten Männer wurde bei einem Mann ein Schlagring und bei dem anderen ein Butterflymesser aufgefunden und sichergestellt. Über polizeiliche Computersysteme wurde in der Inspektion die Identität geklärt und die 23 und 24 Jahre alten Männer (dänische Staatsbürger) wurden um 22.30 Uhr wieder aus dem Gewahrsam entlassen. Gegen 23.10 Uhr bemerkten Polizisten einen akustischen Alarm aus Richtung der Fehrbelliner Straße in Neuruppin. Als sie nachsahen, bemerkten sie ein eingeschlagenes Fenster eines Firmengebäudes. In einem Büro waren die augenscheinlich die Schränke durchwühlt worden. Kriminaltechniker sicherten am Tatort Schuhabdruckspuren und Blutanhaftungen an der eingeschlagenen Scheibe. Es ist nicht auszuschließen, dass die beiden zuvor aus dem Gewahrsam entlassenen Dänen diesen Einbruch begangen haben, denn kurze Zeit nach der Alarmmeldung lief ein Einsatz bei einer Tankstelle auf, bei welchen die Männer wieder in Erscheinung traten und einer von ihnen frische blutende Verletzungen aufwies. Um 23.25 Uhr wurde über den Notruf bekannt, dass an einer Tankstelle in der Heinrich-Rau-Straße in Neuruppin zwei Männer randalieren. Noch vor Eintreffen der Beamten flüchteten die Männer zu Fuß. Sie konnten aber im Nahbereich aufgegriffen werden. Nach Angaben der Tankstellenmitarbeiterin hatten beide mit Füßen gegen die Eingangstür der Tankstelle getreten, die Tür wurde dadurch beschädigt. Einer der Männer warf einen Feuerlöscher gegen eine Scheibe, die jedoch standhielt. Beide wurden in Gewahrsam genommen. In den Gewahrsamsräumen gab einer der Männer an, unter Platzangst zu leiden. Zur Prüfung der Gewahrsamstauglichkeit wurde ein Arzt gerufen. Da der Beschuldigte bereits mit dem Kopf gegen die Wand schlug, wurde ein Rettungswagen gerufen und der Arzt ließ den Mann zwangseinweisen. Gegen 22.10 Uhr wurde die Polizei zu einem Verkehrsunfall auf der Landesstraße 14 zwischen Karnzow und Lellichow gerufen. Ein 24-jähriger dänischer Peugeotfahrer war bei der Fahrt in Richtung Lellichow nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, wobei der Wagen, der noch am Abend auf dem Parkplatz des Einkaufsmarktes in der Kyritzer Graf-von-Schulenburg-Straße gesehen worden war, im Graben zum Stehen kam. Der Beifahrer versuchte dann, dass Fahrzeug aus dem Straßengraben zu fahren. Während der Unfallaufnahme verhielten sich der Fahrer und der Beifahrer sehr auffällig und gaben beide an, gefahren zu sein. Aus diesem Grund wurde bei beiden ein Drogentest durchgeführt. Dieser Test reagiert bei beiden positiv, beim Fahrer positiv auf Cannabis und beim Beifahrer positiv auf Amphetamine. Sie wurden zum Polizeirevier Kyritz gebracht, wo von den Männern Blutproben genommen wurden. Gegen beide Männer wurden Strafanzeigen wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis (gegen den Beifahrer) und unter Drogeneinfluss (gegen beide) aufgenommen. Im Anschluss wurden sie aus dem Polizeirevier entlassen. Heute Morgen gegen 06.50 Uhr meldete sich eine Zeugin, die angab, dass in einer Tankstelle in der Rosa-Luxemburg-Straße in Wittstock zwei Männer Passanten beschimpfen und laut grölen. Es stellte sich heraus, dass es die beiden Dänen waren, die in der Nacht zuvor, den Unfall zwischen Karnzow und Lellichow hatten. Beide wurden zur Gefahrenabwehr in Polizeigewahrsam in Neuruppin genommen. Auch hier musste ein Arzt die Gewahrsamstauglichkeit eines der Männer prüfen. Auch dieser wurde ins Krankenhaus Neuruppin eingewiesen. Zur Vernehmung der Männer steht erst heute Nachmittag ein dänischer Dolmetscher zur Verfügung. Bis dahin bleiben sie in Gewahrsam.