Streiks auch am 4. März 2015 - Erzwingungsstreik bei Brandenburgklinik. Ab Mittwoch, dem 04. März 2015 um 06:00 Uhr, ruft die Gewerkschaft ver.di alle Beschäftigten der Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg GmbH und Michels Pflege GmbH zum Erzwingungsstreik auf. Bereits im Oktober 2014 hatte ver.di die Arbeitgeber der Rehaklinik in Bernau erstmalig zu Tarifverhandlungen aufgefordert.
In beiden Unternehmensteilen gibt es keine tarifliche Bindung und die Entgelte liegen weit unter dem Niveau des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) und ebenfalls unter dem vergleichbarer Einrichtungen in Berlin oder Umkreis. Trotz mehrfacher Schreiben, zwei „aktiver Mittagspausen“ und zwei Warnstreiktagen im Januar 2015 hat die Geschäftsführung bis heute nicht reagiert. Die ver.di-Mitglieder haben sich daraufhin am 02. Februar 2015 in einer Mitgliederversammlung für eine Urabstimmung zum Erzwingungsstreik ausgesprochen. Diese fand am 24. und 25. Februar 2015 in einem mobilen Wahllokal vor den Toren der Klinik statt und erbrachte mit 96 Prozent eine sehr hohe Zustimmung der ver.di-Mitglieder zu einem Erzwingungsstreik. „Das ist ein eindeutiges Signal! Und die Beschäftigten der Brandenburgklinik und Michels Pflege GmbH haben es mehr als verdient, dass man mit Ihnen respektvoll umgeht und ihre Forderungen ernst nimmt“, sagt die zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin Janine Balder. ver.di fordert für die Beschäftigten einen Haustarifvertrag, der sich bei der Bezahlung am TVöD orientiert. Im Tarifvertrag müssen nach Auffassung von ver.di daneben u.a. Zuschläge für Dienste zu ungünstigen Zeiten, Jahressonderzahlung (Weihnachtsgeld) bis zu 90 Prozent eines Monatsgehaltes, Krankengeldzuschuss, Zusatzurlaub für Wechselschicht- und Schichtarbeit, bessere Kündigungsfristen, nachvollziehbare gerechte Eingruppierungsregelungen, ein gutes Gehalt, das mit regelmäßigen Tarifverhandlungen auch in Zukunft erhöht wird sowie eine Vorteilsregelung für Gewerkschaftsmitglieder geregelt werden. „Der Streik ist unser einziges Mittel, um die Geschäftsführung zu Verhandlungen zu zwingen“, sagt Janine Balder. Eine von ver.di vorgeschlagene Notdienstvereinbarung ist bis heute nicht von den Geschäftsführern unterschrieben. ver.di wird aber einen Notdienst in den Bereichen, in denen er erforderlich ist, sicherstellen.