Die letzten 14 Monate haben weltweit die Zeit, die Menschen täglich vor dem Bildschirm verbringen, dramatisch anschwellen lassen. Seit Mitte März 2020 sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie im täglichen Leben spürbar. Die damals beschlossenen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit hatten umfangreiche Änderungen im Tagesablauf zur Folge. Homeoffice wurde ebenso zur Lebensrealität, wie Distance Learning. Die Tagesroutinen änderten sich genauso, wie der Medienkonsum und der soziale Umgang miteinander. Gleichzeitig stieg das Interesse am Konsum von Medieninhalten stark an.

Der Informationshunger der Bevölkerung zum Thema Corona ließ die Nutzerzahlen aller Arten von Medien explosionsartig ansteigen. Der größte Profiteur des neuen Medienbooms war jedoch die Unterhaltungsindustrie. Weltweit waren die Menschen zu Beginn des Jahres 2020 plötzlich gezwungen viel mehr Zeit als je zuvor im eigenen Zuhause zu verbringen. Während die Geschäfte und Büros ihre Pforten schlossen, erfuhr die Digitalisierung einen enormen Schub. Als die traditionellen Wege zu konsumieren und sich zu unterhalten nicht mehr funktionierten, stieg die Bevölkerung auf digitale Angebote um.

Versandhändler und Online Casinos profitieren

Das bekamen vor allem die Versandhändler und die Online-Unterhaltungsindustrie zu spüren. Dieser Trend zeigte sich auch in der Glücksspielindustrie. Während traditionelle Casinos schließen mussten, freuten sich die Online Casinos über einen starken Umsatzanstieg. In Deutschland steht mit 1. Juli eine moderne gesetzliche Neuregelung an. Der neue Deutsche Glücksspielstaatsvertrag wird mit seiner Regulierung ausländischer Angebote und der erstmaligen Vergabe von Lizenzen für mehr Attraktivität im Markt sorgen. Die gestiegenen Nutzerzahlen bilden eine gute Basis für den Einstieg in den deutschen Markt. Doch dieser gestaltet sich zunehmend unübersichtlich. Die deutschen Konsumenten finden eine enorme Auswahl vor, mehr dazu hier. Ratsam ist ein Anbieter Vergleich, um nur seriöse Angebote wahrzunehmen. Noch gilt in Deutschland eine Übergangsregelung bis zum Inkrafttreten des reformierten Deutschen Glücksspielstaatsvertrages. Diese soll einen professionellen Übergang gewährleisten. Viele Anbieter nutzten die Chance und setzten verstärkt auf Werbung in den traditionellen Medien. Das machte sich schnell bezahlt. So stiegen beispielsweise in Spanien die Umsätze bereits im ersten Quartal 2020 um mehr als 20 Prozent an, im zweiten Quartal waren es gar rund 40 Prozent. Manche Angebote, wie Online Poker verdoppelten sogar ihre Umsätze.

Das Leben verlagert sich zunehmend ins Netz

Viele Menschen mussten sich in den letzten 14 Monaten neue Formen der Unterhaltung suchen. Sie wurden durch die Umstände gewissermaßen gezwungen die meiste Zeit in ihrem Zuhause zu verbringen. Homeoffice, Distance Learing, Online-Shopping und die digitalen Unterhaltungsangebote ließen die Zeit vor den Bildschirmen förmlich explodieren. Während man noch zu Beginn des Jahres Ablenkung vom Alltag in den Restaurants, im Fitnessstudio oder auf Reisen suchte, war all dies plötzlich nicht mehr möglich. Das Arbeitsleben und die Freizeit verlagerten sich von einem Tag auf den anderen plötzlich in das Netz.

Homeoffice wurde zum Standard.

Einer der größten Profiteure dieser Entwicklung war zweifellos der amerikanische Konzern Amazon. Schließlich profitierte der Online-Shopping-Pionier gleich in zwei Richtungen von den gesellschaftlichen Einschränkungen. Einerseits stiegen die Nutzerzahlen und Umsätze beim traditionellen Online-Handel, andererseits profitierte auch das Streaming-Angebot. Das hatte deutliche Auswirkungen. Der Börsenkurs des Unternehmens schoss nach oben, die Nutzerzahlen des Streaming-Dienstes erreichten nie gekannte Höhen.

Streaming ist nicht mehr aufzuhalten

Die ungewohnte Zweisamkeit im eigenen Zuhause führte dazu, dass viele Konsumenten erstmals die Möglichkeiten des Streamings entdeckten. Entgegen allen Warnungen von Experten hielt das Internet der plötzlichen Überlastung stand. Immerhin mussten die Glasfasernetze nun auch tagsüber die enorme Belastung durch die Privathaushalte aushalten. Doch der Elchtest gelang problemlos. Für die beiden großen Streaming-Anbieter wurde die Pandemie zu einem Umsatzturbo. Netflix gelang es Ende des Jahrs 2020 erstmals die 200-Millionen-Kunden-Grenze zu überschreiten. Dieser Trend hält aktuell unvermindert an. Netflix freut sich bereits über mehr als 207 Millionen Abonnenten.

Netflix eroberte die Haushalte.

Das verwundert nicht. Immerhin hat der Pionier das Binge-Watching erfunden. Selbst in Deutschland werden regelmäßig neue Formate gedreht. Havelland war vor einigen Wochen Schauplatz eines noch unbekannten Projektes. Zuletzt haben viele Konsumenten den großen Vorteil der Streaming-Angebote erkannt. Während das klassische Fernsehen nach wie vor auf die lineare Ausstrahlung setzt, stellen die Online-Sender ihren Kunden Serien auf einen Schlag vollständig zur Verfügung. Das wissen die Zuschauer auch in Deutschland zunehmend zu schätzen und strömen in Scharen zur Netflix und Co.

Prime Video schließt zu Netflix auf

Noch stärker als Netflix dürfte hingegen Amazon Prime von der Pandemie profitiert haben. Der Sender gab sich jahrelang sehr zurückhaltend was seine Nutzerzahlen betrifft. Erst zu Beginn des Jahres 2020 überraschte Amazon mit der Bekanntgabe von 150 Millionen Abonnenten. Diese beeindruckende Zahl ist im Laufe des Vorjahres um ein Drittel angestiegen. Vor wenigen Wochen gab Amazon-Boss Jeff Bezos in einem Aktionärsbrief bekannt, dass sein Dienst nun weltweit mehr als 200 Millionen Abonnenten habe. Alleine in Deutschland konnte der Konzern bereits 17 Millionen Kunden für sich begeistern, das wäre rund die Hälfte aller Haushalte. Damit dürfte Amazon weltweit mit Netflix gleichgezogen haben. Denn alle Kunden von Amazon Prime können kostenlos auf die Angebote von Amazon Prime Video zugreifen. Diese Entwicklung bringt nicht nur den stationären Handel, sondern auch die traditionellen TV-Sender weiter unter Druck. Nicht umsonst zeigt der Konzern immer stärker seine Ambitionen zukünftig bei den TV-Rechten für sportliche Großereignisse mitzubieten. Diese garantieren dem Free-TV immer noch stattliche Einschaltquoten.

Amazon profitierte mehrfach von der Pandemie.

Doch der Kampf um den Zuschauer wird in Zukunft noch härter werden. Für die Konsumenten in Deutschland bedeuten die Entwicklungen noch mehr Angebote. Die Pandemie hat dazu geführt, dass neue Kundenschichten, die Segnungen der Digitalisierung entdeckt haben. Gut möglich, dass es hier zu einem ähnlichen Umbruch, wie in der Musikindustrie kommen wird. Hier haben Anbieter wie Spotify, nicht nur die traditionellen Speichermedien, sondern auch den Download längst verdrängt. Ein Großteil der neuen digitalen Angebote ist sicherlich gekommen, um zu bleiben. Das betrifft nicht nur die Möglichkeit der Arbeit im Homeoffice, sondern auch die zahlreichen Shopping- und Unterhaltungsmöglichkeiten im Netz.