Sachsen - Stadtgebiet Leipzig Tragischer Unfall einer Busfahrerin Ort: Leipzig, OT Wahren, Linkelstraße/Vlamenstraße Zeit: 05.10.2016, gegen 07:40 Uhr - Heute Morgen ereignete sich im Leipziger Stadtteil Wahren ein äußerst tragischer Verkehrsunfall, der für eine 55-jährige Busfahrerin tödlich endete.
Es handelte sich um einen Bus des Schienenersatzverkehres, den die Frau in südlicher Richtung auf der Linkelstraße befuhr. Die 55-Jährige hielt den Linienbus an der Ersatzhaltestelle kurz vor der Einmündung der Vlamenstraße an, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Danach konnte sie den Bus nicht mehr starten. Sie stieg aus, informierte den technischen Leiter über das Diensttelefon und erklärte, dass sie den Gang nicht mehr habe einlegen können. Am hinteren rechten Ende des Busses befindet sich der Hauptschalter des Fahrzeuges, den sie aktivieren wollte, um die Elektronik neu zu starten. Währenddessen begann der Bus plötzlich nach vorn zu rollen – das geschah, weil es an dieser Stelle der Straße leicht abschüssig ist. Die 55-Jährige rannte daraufhin nach vorn, um den Bus von innen zu stoppen, geriet jedoch, unbedacht, seitlich genau zwischen den Bus und einen Lichtmast. Die schräge Vorwärtsbewegung des Busses sorgte dafür, dass die Frau eingeklemmt und stark eingezwängt wurde. Dadurch erlitt sie so starke Verletzungen, denen sie noch am Unfallort erlag. Der Bus rollte indes weiter und stieß gegen einen Skoda Fabia, der auf der Linkelstraße, nach der Vlamenstraße, ordnungsgemäß parkte. Der wiederum rutschte weiter auf einen vor ihm stehenden Opel Astra und letzten Endes dieser auf einen Skoda Citigo. Zwei Fahrgäste, die sich zum Zeitpunkt des Unfalles im Bus befunden haben, und ein Passant wurden später durch einen Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams (KIT) psychologisch betreut. Zum Abschluss der Unfallermittlungen am Ort führte die Polizei gemeinsam mit der DEKRA eine Unfallrekonstruktion durch. Diese ergab, dass der Grund für das Fortrollen des Busses darin bestand, dass die Fahrerin vergessen hatte, die Feststellbremse anzuziehen. Diese war nicht defekt – sie wurde einfach nicht aktiviert. Der Grund für den Defekt der Kupplung, den die Fahrerin gegenüber dem technischen Leiter erwähnte, ist noch nicht näher untersucht worden. Fest steht, die Polizei ermittelt nicht wegen fahrlässiger Tötung, sondern geht von einem – wenn auch ausgesprochen tragischen – selbstverschuldeten Unfall aus. Die Linkelstraße wurde während der Unfalluntersuchung vollständig bis etwa 11:30 Uhr gesperrt. Zwischenzeitlich war auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz, der einen Notarzt zum Unfallort transportierte. Der „angeschobene“ Skoda Fabia wurde im Anschluss abgeschleppt, da er nicht mehr fahrbereit war.