Niedersachsen - Cloppenburg/Vechta (ots) - Visbek/Endel - schwerer Verkehrsunfall nach Flucht vor Polizeikontrolle Am 02. Juni 2017 alarmierte eine besorgte Mutter aus Emstek gegen 23.50 Uhr, fernmündlich die Polizei und teilte mit, dass der 14-jährige Sohn offensichtlich mit dem Familien-Pkw unterwegs sei.
Unverzüglich wurde seitens der Polizei eine Fahndung nach dem Jugendlichen und dem Pkw ausgestrahlt. Wenig später wurde der Pkw erstmalig und zufällig auf der Bundesstraße 69 (B69), im Bereich des Stoppelmarktes in Vechta, festgestellt. Der 14-jährige Fahrer erkannte die Polizeistreife, noch bevor sich diese zu einer Kontrolle entschließen konnte, wendete seinen Pkw und befuhr die B 69 nun mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Oldenburg.
Unter Beachtung der Verhinderung und Minimierung einer Unfallgefahr, d. h. ohne den Fahrzeugführer in die Enge zu treiben, fuhr die Polizeistreife ebenfalls in Richtung Oldenburg. Dabei hatte die Polizeistreife teilweise keine Sicht auf den Pkw. Der 14-Jährige befuhr die B 69 mit geschätzten 200 Kilometern pro Stunde. Auf der Fahrtstrecke fuhr der 14-jährige an mehreren Polizeistreifen vorbei, die mit eingeschaltetem Blaulicht, an verschiedenen Einmündungen standen, um eine Gefahr für unbeteiligte Dritte zu verhindern. Der 14-Jährige fuhr mit gleichbleibender Geschwindigkeit weiter in Richtung Schneiderkrug und schließlich Richtung Ahlhorn. In der Ortschaft Ahlhorn durchfuhr er den dortigen Kreisverkehr in Richtung Visbek/Endel, wo er schließlich auf der Landesstraße 880, in Höhe der Kilometrierung 4,8, in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte.
Von diesem Baum wurde der Pkw gegen einen weiteren Baum geschleudert und wiederum auf einen Metallzaun, auf dem der Pkw zum Stillstand kam. Der 14-Jährige sowie seine beiden Mitfahrer, ein 14-jähriger Emsteker (Beifahrer) und ein 15-jähriger Emsteker (Mitfahrer hinten rechts), wurden bei diesem Verkehrsunfall lebensgefährlich verletzt. Sie mussten durch die Freiwilligen Feuerwehren Rechterfeld und Visbek, die mit sechs Fahrzeugen und 36 Kameraden vor Ort waren, aus dem Pkw befreit werden. Die drei Unfallbeteiligten wurden nach der ärztlichen Erstversorgung, die durch Rettungskräfte aus dem Landkreis Vechta, übernommen wurde, in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Zur Entstandenen Schadenshöhe liegen derzeit keine Angaben vor. Insgesamt waren an diesem Einsatz 17 Polizeifahrzeuge beteiligt, wobei die Mehrzahl der Einsatzfahrzeuge an den o. g. Einmündungen zur B 69 stand, um eine Gefährdung Dritter auszuschließen. Auch das Kriseninterventionsteam des Landkreises Vechta war am Einsatzort und übernahm die Angehörigenbetreuung. Die weiteren Ermittlungen dauern an.