Tarifrunde Helios-Kliniken: ver.di-Warnstreiks am 19. März 2015 Am heutigen Donnerstag, dem 19. März 2015 findet im HELIOS Klinikum Berlin-Buch in der Zeit von 6.00 Uhr bis 15.00 Uhr ein Warnstreik statt. Anlass ist die laufende Tarifauseinandersetzung bei den Helios-Kliniken. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) führt im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde bundesweit Aktionen und Warnstreiks durch.
Die Beschäftigen erwarteten ein deutlich verbessertes Angebot, insbesondere zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. „Effizienzsteigerung in Krankenhäusern hat immer dann ihre Grenzen, wenn Patientinnen und Patienten und die Gesundheit der Beschäftigten in Gefahr sind“, sagt Maik Zigann, im ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg zuständiger Gewerkschaftssekretär. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen ist für den 24. März 2015 in Berlin anberaumt. Neben dem unzureichenden Lohnangebot empöre die Beschäftigten vor allem das mangelnde Verständnis für die gesundheitsbelastenden Folgen von Nacht- und Schichtarbeit. Auch werde der wachsende Druck infolge schlechter Personalbesetzung und steigenden Patientenbehandlungen schlicht ignoriert, betonte Maik Zigann. Stichproben beim bundesweiten ver.di-Nachtdienstcheck in den Helios-Kliniken Anfang März hätten ergeben, dass von den 273 besuchten Stationen und Bereichen auf 167 Stationen nur eine Fachkraft gearbeitet habe. In den letzten vier Wochen habe es nach Angaben der befragten Beschäftigten in 96 Fällen gefährliche Situationen für Patientinnen und Patienten gegeben. 141 befragte Beschäftigte gaben an, in den letzten vier Wochen während der Nachtschicht keine ungestörte Pause gemacht zu haben. Das entspricht 70 Prozent der befragten Beschäftigten. Das Jahresergebnis für 2014 des Fresenius-Konzerns, zu dem auch die Helios-Kliniken gehören, betrug 1,086 Mrd. Euro. „Würde ein Teil dieses Geldes in die Pflege investiert, käme dies den Patienten und den Beschäftigten zugute“, hob Maik Zigann hervor. ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die rund 23.000 Beschäftigten in den 36 Helios-Kliniken, die unter den Konzerntarifvertrag fallen, neben der Mindestbesetzung im Nachtdienst und an Wochenenden vier zusätzliche freie Tage zum Ausgleich für belastende Schichtarbeit. Außerdem fordert ver.di unter anderem 6,5 Prozent mehr Gehalt, eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro monatlich sowie eine verbindliche Regelung, zehn Prozent der Praxiszeit in der Klinik für eine geregelte Anleitung vorzuhalten.