Essbare Wildpflanzen sind längst zum kulinarischen Geheimtipp avanciert: Bärlauch, Brennnessel, Holunder und Co. gelten als schadstoffarm, nährstoffreich und besonders aromatisch. Wegen der möglichen Feinstaubbelastung rät Dr. Markus Strauß, Ausbilder an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" allerdings davon ab, in der Nähe stark befahrener Straßen zu sammeln. "Wiesen eignen sich nur als Sammelgebiet, wenn sie nicht gedüngt sind." Viehweiden scheiden zudem wegen der Infektionsgefahr durch tierische Exkremente aus.

Stattdessen empfiehlt der Biologe verwilderte Parks und naturbelassene Gärten. "Das beste Sammelgebiet ist aber der Wald mit seinen nährstoffreichen, humushaltigen Böden." Damit sich auch künftige Generationen am ursprünglichen Geschmack der Wildpflanzen erfreuen können, plädiert Strauß für nachhaltiges Sammeln. Nie dürfe eine Pflanze mit den Wurzeln ausgegraben oder ausgerissen werden. Nur die obersten Triebspitzen oder höchstens ein Drittel der Blätter entnehmen. Wichtig sei zudem, sich intensiv mit Wildkräutern zu beschäftigen und sie zu kennen, betont der Agrarwissenschaftler Professor Christian Zörb von der Universität Hohenheim. Denn manche essbaren Pflanzen seien leicht mit giftigen Doppelgängern zu verwechseln.