Wenn die Temperaturen sinken, steigen die Energiekosten. Denn in Herbst und Winter laufen wieder die Heizungen und die kurzen Tage sorgen dafür, dass Lampen länger brennen. Doch schon ein paar Handgriffe können helfen, das Haushaltskonto zu entlasten und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Jonas Weinknecht, Umwelt- und Klimaschutz-Experte von ERGO, gibt Verbrauchern nützliche Tipps, wie sie Energie und damit auch CO2 sparen können.
Energiebewusst heizen
Wenn es draußen regnet, stürmt oder schneit, soll es wenigstens in der Wohnung gemütlich sein. Zu diesem Zweck drehen viele die Heizung ordentlich auf und belassen es bis zum Ende des Winters dabei. „Das schadet nicht nur der Haushaltskasse, sondern auch der Umwelt“, weiß Jonas Weinknecht. Die optimale Raumtemperatur liegt auch im Winter bei 20 Grad. Wem das zu kalt ist, sollte darauf achten, auch in der Wohnung der Jahreszeit entsprechende Kleidung zu tragen, also lieber einen Wollpullover als ein kurzärmeliges T-Shirt. Im Schlafzimmer reichen sogar 17 bis 19 Grad. Wer nachts leicht friert, kann sich, statt die Heizung hochzudrehen, mit entsprechend warmen Bettdecken helfen.
Oder eine Wärmflasche mit ins Bett nehmen. Damit die Wärme nicht nach draußen entweicht, sollten Rollläden oder Vorhänge vor allem nachts geschlossen sein – so sinkt der Wärmeverlust um bis zu 20 Prozent. Auch muss die Heizung nicht durchgängig auf dem gleichen Niveau laufen. „Wer die Wohnung oder das Haus verlässt, sollte die Heizung wie in der Nacht herunterdrehen, aber nicht ganz ausschalten“, rät der Umwelt- und Klimaschutz-Experte. „Sonst kühlen die Räume schnell aus und der Energiebedarf für das Wiederaufheizen fällt dann deutlich höher aus.“ Außerdem: Keine Möbelstücke oder Vorhänge direkt vor den Heizkörpern platzieren. Denn das führt dazu, dass sich die Wärme nicht richtig ausbreiten kann. Übrigens: Am effektivsten heizt es sich mit einem programmierbaren Thermostat an den Heizkörpern. Es erlaubt, die Temperatur für jeden Raum ideal einzustellen.
Auch im Winter lüften
Auch wenn es im Winter draußen oft eisig ist: Lüften ist dennoch wichtig. Es bringt frischen Sauerstoff in die Wohnung und verhindert Schimmelbildung. Dazu in regelmäßigen Abständen Stoßlüften. Jonas Weinknecht empfiehlt je nach Raumnutzung, alle zwei bis drei Stunden die Fenster vier bis sieben Minuten ganz zu öffnen. Vorsicht: Dauerhaft gekippte Fenster sind nicht sinnvoll, denn die frische Luft gelangt nur langsam nach innen und lässt die Wände auskühlen.
Strom sparen
Die Tage werden kürzer und die Nächte dafür umso länger. Die Folge: Lampen sind im Dauereinsatz. „Die Beleuchtung macht bis zu 10 Prozent der Energiekosten aus“, so Weinknecht. Doch auch hier können Verbraucher sparen: LED-Leuchtmittel benötigen deutlich weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen oder Halogenlampen. Räume, in denen sich niemand aufhält, müssen nicht beleuchtet sein. Und die Weihnachtslichterketten können auch mal Pause machen. Warmwasser zählt im Winter ebenfalls zu den Energiefressern: Durch die niedrigen Temperaturen wird mehr Energie benötigt, um das Wasser zu erwärmen. Wer duscht statt zu baden, spart Wasser und Energie. Ein weiterer Tipp des Experten: Beim Backen von Kuchen oder Plätzchen auf das Vorheizen verzichten. Der Backvorgang dauert dann zwar etwas länger, kostet aber insgesamt weniger Energie. Zusätzlich können die Bäcker die Restwärme des Backofens beispielsweise noch für das Aufwärmen des Abendessens oder zum Erwärmen der Wohnung nutzen.