Die Häufigkeit von Einbrüchen steigt laut Bundeskriminalamt nicht während der Ferienzeit, wie viele annehmen, sondern vor allem im Winterhalbjahr. Die jüngsten Daten zeigen einen Anstieg der Wohnungseinbruchdiebstähle: Im Jahr 2022 wurden 65.908 Fälle registriert, was einem Anstieg von 11.672 im Vergleich zu 2021 entspricht. Ein Einbruch bedeutet nicht nur eine Verletzung der Privatsphäre, sondern führt oft auch zu erheblichem materiellem Schaden. Deshalb gilt es, proaktiv zu handeln. Welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind, wie Smarthome-Technologie unterstützen kann und welche Schritte Geschädigte im Ernstfall unternehmen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Zunahme von Gewalt und Einbrüchen in Brandenburg
Die Kriminalität in Brandenburg zeigt uneinheitliche Entwicklungen. Während Mord und Totschlag auf einem relativ konstanten Niveau bleiben, verzeichnet die Gewaltkriminalität einen Anstieg. Im Jahr 2022 wurden 4685 Fälle gemeldet, etwa 400 mehr als im Vorjahr, wobei vor allem Körperverletzungen, darunter schwere und gefährliche, betroffen sind. Das Innenministerium betont die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen Gewaltkriminalität, insbesondere im häuslichen Umfeld und gegenüber Frauen und Kindern. Auch die Angriffe auf Polizisten haben einen traurigen Rekord erreicht, mit durchschnittlich drei Übergriffen pro Tag in Brandenburg. Dies wird als Zeichen der gesellschaftlichen Verrohung interpretiert.
Besorgniserregend ist zudem der deutliche Anstieg von Wohnungseinbrüchen, speziell im Berliner Speckgürtel, wo professionelle Banden agieren. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich ist auf unter 15 Prozent gesunken, ein neuer Tiefstand im Vergleich zu vor 20 Jahren.
Einbruchschutz - Die verschiedenen Optionen
Mechanische Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um Einbrüche zu verhindern. Stabile Sicherungen wie Einsteckschlösser, Schließzylinder, Querriegelschlösser und Schutzbeschläge für Türschilder sollten von Fachbetrieben installiert werden. Fenstersicherungen wie Beschläge, Rollladensicherungen, abschließbare Griffe und dreifache Verglasungen erhöhen ebenfalls die Sicherheit. Für Kellerfenster kann ein zusätzliches Gitter nützlich sein. (Kriminal-)Polizeiliche Beratungsstellen helfen bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen, und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt mit dem Kredit 159 Maßnahmen zum Einbruchschutz.
Zusätzlich zu mechanischen Maßnahmen bietet sich smarter Einbruchschutz an. Smarthome-Funktionen können Anwesenheit simulieren, indem sie Licht oder Fernseher per App steuern oder Alltagsgeräusche wie Hundegebell erzeugen. Sensoren an Fenstern und Türen können solche Maßnahmen auslösen oder einen Alarm auf das Handy senden. Überwachungskameras zeichnen nicht nur auf, sondern schrecken auch ab. Alarmanlagen, die mit Smarthome kombinierbar sind, bieten eine zusätzliche Sicherheitsebene. Individuelle Beratung durch Anbieter ist ratsam, um das Zuhause effektiv mit smarter Technik und durch eine Alarmanlage von Verisure zu schützen.
Was tun, wenn es zum Einbruch gekommen ist?
Ein Wohnungseinbruch bedeutet nicht nur einen materiellen Verlust, sondern auch eine erhebliche Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls. Opfer können unter psychischem Stress leiden, der zu Unsicherheit und Selbstvorwürfen führen kann. Es ist wichtig, sich mit Vertrauenspersonen auszutauschen, die Verständnis für die Ängste der Betroffenen haben. Die Polizei kann den Kontakt zu Hilfeeinrichtungen und Beratungsstellen vermitteln, daher sollten Betroffene sich an ihre örtliche Polizeidienststelle wenden.
Im Falle eines Einbruchs sollten Betroffene die Polizei umgehend informieren und keine Aufräumarbeiten durchführen, um Spuren zu sichern. Eine detaillierte Liste der gestohlenen Gegenstände ist wichtig, um eine spätere Identifizierung zu erleichtern. Wenn Schlüssel gestohlen wurden, ist es ratsam, die entsprechenden Schließzylinder vorsichtshalber auszutauschen. Im Notfall ist die Polizei unter der Nummer 110 zu erreichen. Auch sollte möglichst zeitnah die Hausratversicherung informiert werden.