Die langen Sommerabende sind ideal für ausgedehnte Motorradtouren durch die malerischen Landschaften Brandenburgs und der Uckermark – oder gleich hinauf zur Ostseeküste. Fahrer sollten dabei jedoch stets bestimmte Sicherheitsregeln beachten.
Das eigene Können nicht überschätzen
Immer wieder kommt es in den Sommermonaten zu schweren Motorradunfällen. Einer Studie des ADAC zufolge ist jeder sechste Verkehrstote ein Motorradfahrer. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Auffällig ist jedoch, dass bei Motorradfahrern überdurchschnittlich häufig das eigene Fehlverhalten schuld ist. So unterlaufen vielen Fahrern schwere Fehler in Kurven, die mit zu hoher Geschwindigkeit oder zu starker Neigung genommen werden. Auch kräftige Bremsmanöver führen oft zu Unfällen.
Auch schwere Motorradunfälle nach Kollisionen sind keine Seltenheit. Hier sind oft fehlerhafte Bremsmanöver schuld, die wiederum zu einem Kontrollverlust führen. Experten empfehlen Motorradfahrern daher, jedes Jahr zu Beginn der Motorradsaison ein Bremstraining durchzuführen, um für etwaige riskante Manöver gewappnet zu sein. Auch der Einbau eines Motorrad-ABS kann sich lohnen: Der Assistent sorgt im Falle des Falles dafür, dass die Räder blockiert und so ein Sturz verhindert werden kann.
Immer die richtige Ausrüstung dabei haben
Dass Motorradfahrer nicht ohne eine Motorradversicherung unterwegs sein sollten, versteht sich eigentlich von selbst. Die Versicherung kommt für Schäden an fremden Motorrädern und im Falle eines schweren Unfalls auch für das Schmerzensgeld der Opfer auf. Dabei drohen jedoch Fallstricke: So wurde einem Motorradfahrer das Schmerzensgeld empfindlich gekürzt, weil er zum Zeitpunkt des Unfalls nicht in schützender Motorradkleidung unterwegs war, sondern lediglich Jeans und T-Shirt trug - Kleidung, die so wenig Schutz bietet wie die nackte Haut selbst. Gesetzlich vorgeschrieben ist in Deutschland nur der Schutzhelm – bei der Wahl der Kleidung ist der Fahrer im Grunde frei, sollte jedoch den gesunden Menschenverstand einsetzen.
So verlockend es an einem heißen Sommertag auch ist, in T-Shirt und Sandalen durch die Landschaft zu fahren, es gleicht einem russischem Roulette. Experten raten dazu, stets nur in vollständiger Schutzkleidung auf das Motorrad zu steigen, auch bei kurzen Spritztouren. Empfohlen wird auch tagsüber mit Tagesfahrlicht unterwegs zu sein, da das Motorrad dann schneller gesehen wird. Bei Fahrten auf kurvigen Strecken sollten riskante Überholmanöver unbedingt ausbleiben, selbst wenn der Autofahrer vorne im Schneckentempo unterwegs ist.