Zeugenaussagen zufolge rammte gestern Abend in Mitte ein Tram-Führer mit einem Triebwagen ein Taxi. Gegen 21 Uhr alarmierte ein 33-jähriger Taxifahrer die Polizei zu einem Zusammenstoß auf der Gontardstraße. Am Ort teilte er den eingetroffenen Polizisten mit, dass er mit einem Taxi der Marke Toyota von der Karl-Liebknecht-Straße auf die Gontardstraße abbog und dort in Höhe einer Ausfahrt anhielt, um seine Fahrgäste aussteigen zu lassen.
Zwischenzeitlich näherte sich auf der Gontardstraße eine Tram mit Fahrtrichtung Rathausstraße. Wegen des noch stehenden Taxis konnte der 57-jährige Triebwagenführer mit der Straßenbahn nicht an dem Toyota vorbeifahren. Zwischen dem Taxifahrer und dem Triebwagenführer, der zwischenzeitlich den Triebwagen verlassen hatte, soll nun ein Streitgespräch entbrannt sein. Im Anschluss stieg der 57-Jährige wieder ein und setzte sich in den Führerstand der Tram. Gerade als der Taxifahrer den Weg wieder freigeben und vor der Tram wenden wollte, soll der Straßenbahnführer beschleunigt, das Taxi gerammt und mehrere Meter bis in die Tramhaltestelle hinein vor sich hergeschoben haben. Hierdurch wurden auch ein Fußgängerschutzgitter und die Haltestellensäule beschädigt. Der 33-Jährige erlitt leichte Verletzungen. Alarmierte Rettungskräfte brachten sowohl ihn, als auch den 57-Jährigen Tram-Führer in ein Krankenhaus, in dem beide ambulant behandelt wurden.
Der Tramverkehr blieb bis gegen 23.45 Uhr unterbrochen. Der 57-Jährige muss sich im Rahmen eines Strafermittlungsverfahrens wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffes in den Bahnverkehr verantworten, welches von dem für Verkehrsdelikte zuständigen Kommissariates der Polizeidirektion 5 (City) geführt wird.