Bayern – Landkreis Mühldorf – Gemeinde Ampfing – Nach Medienberichte versuchte ein Mercedes Davito am Freitagmorgen gegen 03:00 Uhr von einer Funkstreife der Bundespolizei zu flüchten, dabei beschleunigte der Fahrzeugführer des Transporters derart, dass er wohl Höhe Anschlussstelle Ampfing die Kontrolle verlor, das Fluchtfahrzeug sich anschließend mehrmals überschlug. Aktuell wird davon ausgegangen, dass mindestens sieben Menschen, darunter auch ein Kleinkind ums Leben kamen, etwa 16 Personen (alles Flüchtlinge) wurden teils schwerverletzt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärt zu dem schweren Verkehrsunfall bei einer mutmaßlichen Schleusung an der deutsch-österreichischen Grenze in Bayern:

„Ich bin erschüttert über die furchtbare Nachricht von dem schweren Verkehrsunfall mit mehreren Todesopfern bei einer mutmaßlichen Schleusung über die deutsch-österreichische Grenze.

Dieses furchtbare Ereignis zeigt, auf welch grausame und menschenverachtende Weise Schleuser das Leben von Menschen aufs Spiel setzen. Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt den Opfern. Meine Gedanken gelten insbesondere den Kindern, die mit in das Fahrzeug eingepfercht waren. Wir hoffen sehr, dass die Verletzten diesen schweren Unfall überleben und wieder gesund werden.

Den Einsatzkräften der Bundespolizei und der bayrischen Polizei und den Rettungskräften, die um jedes Menschenleben kämpfen, danke ich sehr herzlich.

Wir haben überall an den Schleuserrouten an unseren Grenzen die Kräfte der Bundespolizei deutlich verstärkt. Wir müssen das grausame Geschäft der Schleuserbanden zerschlagen, die mit der Not von Menschen maximalen Profit machen und sie auf solch lebensbedrohliche Weise über Grenzen schmuggeln.“

Nachtrag: 13:04 Uhr - Schleuserfahrzeug mit 23 Insassen überschlägt sich - 7 Menschen tot, 16 zum Teil schwer verletzt BAB A94, AMPFING, LKR. MÜHLDORF. Zu einem schweren Verkehrsunfall mit dramatischen Folgen kam es am frühen Freitagmorgen, 13. Oktober 2023, auf der Autobahn A94 bei Ampfing.

Nachdem er sich einer Kontrolle durch die Bundespolizei entzogen hatte und mit hoher Geschwindigkeit geflüchtet war, verunfallte ein mutmaßlicher Schleuser und Fahrzeuglenker mit dem Fahrzeug schwer. Sieben Menschen verloren dabei ihr Leben, 16 wurden zum Teil schwer verletzt. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ermitteln gegen den mutmaßlichen Schleuser unter anderem wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts.

Am Freitagmorgen (13.10.2023) stellte eine Streifenwagenbesatzung des Bundespolizeireviers Mühldorf am Inn gegen 03.15 Uhr auf der BAB A94 in Fahrtrichtung München ein Fahrzeug mit österreichischer Zulassung fest, welches wegen des Verdachts der Schleusung illegaler Migranten kontrolliert werden sollte. Auf Anhalteversuche der Polizei reagierte der Fahrzeuglenker nicht, stattdessen beschleunigter er den Mercedes-Van stark auf bis zu 180 km/h und entzog sich einer Kontrolle.

An der Anschlussstelle Ampfing / Waldkraiburg kam es kurz danach zu dem folgenschweren Verkehrsunfall, als der Fahrer beim Ausfahren an der Anschlussstelle mit weit überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über den Wagen verlor und sich das Fahrzeug überschlug. Mehrere Insassen wurden dabei aus dem Wagen geschleudert. Für 7 Menschen, darunter ein 6-jähriges Kind, kam jede Hilfe zu spät. Weitere 16 Insassen, allesamt mit syrischer oder türkischer Staatsangehörigkeit, wurden zum Teil schwer verletzt mit Rettungsfahrzeugen und vier Rettungshubschraubern in Krankenhäuser eingeliefert.

Darunter befindet sich auch der mutmaßliche Schleuser und Fahrer des Mercedes. Unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt die Kriminalpolizei Mühldorf am Inn gegen den 24-jährigen Staatenlosen mit Wohnsitz in Österreich u.a. wegen eines Tötungsdelikts. Dem Tatverdächtigen wurde im Krankenhaus die vorläufige Festnahme erklärt. Die Staatsanwaltschaft wird Haftantrag gegen den 24-Jährigen stellen.

Die Richtungsfahrbahn München der BAB A94 musste für die Dauer der Unfallaufnahme und Tatortarbeit mehrere Stunden lang komplett gesperrt werden. Eine Umleitung wurde eingerichtet. Vor Ort waren etwa 90 Helfer der Feuerwehr und rund 40 Helfer des Rettungsdienstes mit 3 Notärzten und einem Kriseninterventionsteam in dem sehr belastenden Einsatz.

Neben Polizeibeamten der Autobahnpolizeistation Mühldorf waren Kolleginnen und Kollegen der Zentralen Einsatzdienste, Streifenwagenbesatzungen aus Mühldorf und von umliegenden Dienststellen, die Betreuungsgruppe des Polizeipräsidiums, ein Polizeihubschrauber und die Ermittler des K1 der sachbearbeitenden Kriminalpolizei Mühldorf am Inn sowie Spurensicherungsexperten im Einsatz.  

Quelle: br24.de, bmi, pp oberbayern-süd