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Für die meisten Menschen sind schiefe Zähne ein rein ästhetisches Problem. Doch weit gefehlt, denn Zahnfehlstellungen können erhebliche gesundheitliche Probleme zur Folge haben.

Die häufigsten Fehlstellungen der Zähne

Ist der Oberkiefer im Verhältnis zum Unterkiefer zu groß, steht der Oberkiefer vor und die oberen Schneidezähne haben einen zu großen Abstand zu den unteren Schneidezähnen. Zahnärzte sprechen dann von einem Überbiss. Bei einem Tiefbiss reichen die oberen Schneidezähne mehr als die normalen zwei bis drei Millimeter weit nach unten und bedecken die unteren Schneidezähne entsprechend stark.

Die oberen Schneidezähne sind bei einem Deckbiss zusätzlich zum Tiefbiss noch nach innen gekippt. Ein Engstand entsteht durch Platzmangel und die Zähne können schief oder gedreht stehen, im Kiefer verbleiben oder nicht vollständig herauswachsen. Die Seitenzähne beißen bei einem Kreuzbiss nicht richtig aufeinander und bei einem offenen Biss bleibt bei aufeinandergebissenen Zähnen zwischen Ober- und Unterkiefer oder den Schneidezähnen eine Lücke. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung beschreibt die häufigsten Zahnfehlstellungen ausführlich.

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Gesundheitliche Beeinträchtigung durch schiefe Zähne

Werden schiefe Zähne nicht behandelt, so kann dies für die Gesundheit der betroffenen Personen erhebliche Probleme verursachen:

  • Die Kiefergelenke werden unnatürlich stark belastet, wenn die Zähne nicht richtig aufeinanderbeißen
  • Bei Patienten mit betroffenen Schneidezähnen kann es passieren, dass die Lippen nicht mehr richtig schließen, was die Atemwege übermäßig belastet und Erkältungen begünstigt.
  • Schiefe Zähne zerkleinern die aufgenommene Nahrung unzureichend, was zu Verdauungsproblemen führen kann.
  • Bei schiefen Zähnen lassen sich die Zähne selbst und die Zahnzwischenräume nur sehr schwierig oder unzureichend reinigen. Das kann zu Karies und Zahnfleischentzündungen führen.

Wo liegen die Ursachen für schiefe Zähne?

Die Weichen für eine gesunde Gebissentwicklung werden in der frühen Kindheit gestellt. Daher liegen genau hier sehr häufig die Ursachen für eine spätere Zahnfehlstellung. Daumenlutschen beispielsweise kann zu einem offenen Biss führen, der wiederum einen negativen Einfluss auf die Sprachentwicklung haben kann. Verantwortlich für schiefe Zähne können aber auch eine schlechte Mundhygiene sein oder eine falsche Ernährung. Müssen Milchzähne aufgrund von schlechter Pflege entfernt werden, so setzen sich die Probleme in der Regel bei den bleibenden Zähnen fort. Eine gestörte Entwicklung der Zähne und des Kiefers kann jedoch auch eine Folge von Haltungsstörungen sein oder von neuromuskulären Fehlsteuerungen des körperlichen Bewegungssystems.

Da Zähne ein Leben lang im Kieferknochen beweglich bleiben, können Zahnfehlstellungen noch im Erwachsenenalter entstehen. Häufig liegt der Grund hierfür bei steten Fehlbelastungen oder beim Durchbruch von Weisheitszähnen, was die bestehenden Zähne verschieben kann.

Behandlung von Zahnfehlstellungen

Abhängig vom Alter und der Art der Fehlstellungen kann der Kieferorthopäde herausnehmbare oder festsitzende Zahnspangen (sogenannte Brackets) verwenden. Erwachsene entscheiden sich immer häufiger für eine durchsichtige Zahnschiene, da sich diese im Berufsleben unauffällig tragen lässt. Alle kieferorthopädischen Geräte üben Druck oder Zug auf die betroffenen Zähne aus und bewegen diese damit in die gewünschte Position.