Die Scrum Methode für agile Produktentwicklung und agiles Projektmanagement wurde ursprünglich im Bereich der Softwareentwicklung entwickelt und erfreut sich heute zunehmend großer Beliebtheit bei Unternehmen verschiedener Branchen. Was Scrum eigentlich ist und welche Vorteile diese Methode bietet, ist Inhalt dieses Artikels.

Scrum Definition und Prinzipien
Bei Scrum handelt es sich um ein Rahmenwerk für die Zusammenarbeit von Teams mit klar definierten Rollen, Meetings und Werkzeugen basierend auf agilen Prinzipien. Dabei handelt es sich um ein Framework und nicht um eine dogmatische Methode, das dem Team und beteiligen Stakeholdern Orientierung für ihre Kommunikation und Zusammenarbeit bietet. Scrum als Methode wird von einer offiziellen Organisation kontinuierlich weiterentwickelt und im Scrum Guide dokumentiert.


Die agilen Prinzipien und Werte bilden das Fundament der Scrum Methode:


Vision:

Jedes Scrum Team hat ein langfristiges Ziel, das als übergeordneter Orientierungspunkt dient.


Wertorientierung:

Die Ergebnisse der Scrum Teams werden am erzielten Wert für Kunden und Unternehmen gemessen.


Transparenz:

Allen Stakeholdern sind Ziele, anstehende Aufgaben und Entscheidungen frei zugänglich und bekannt.


Fokussierung:

Für einen hohen Fokus werden die zu erledigenden Aufgaben konsequent priorisiert.


Autonomie: 

Scrum Teams sind autonom, welche selbstbestimmt und selbstorganisiert arbeiten.


Prozesstreue:

Der Scrum Prozess wird stets eingehalten. Er gibt einem Team Sicherheit, trägt zur Kostenreduzierung wie auch einer hohen Transparenz bei.


Feedback:

Stakeholder, insbesondere Kunden und Anwender, werden eng in den Scrum Prozess eingebunden und tragen mit ihrem Feedback zur kontinuierlichen Verbesserung bei. Regelmäßige Retrospektiven dienen der Verbesserung bei der Zusammenarbeit.


Die verschiedenen Scrum Rollen
Ein Scrum Team setzt sich aus einem Product Owner, dem Scrum Master und mehreren Entwicklern zusammen. Das sogenannte Scrum Framework gibt vor, wie genau die Zusammenarbeit des Scrum Teams abläuft.

Product Owner (PO)
Der Product Owner, auch Project Owner genannt, sorgt dafür, den Wert für den Kunden und das Unternehmen mit dem Produkt oder Projekt zu erhöhen. Dazu bringt er die Interessen des Unternehmens (Business Value) sowie der Kunden (User Value) miteinander in Einklang. Der PO legt dazu eine langfristige Vision für das Scrum Projekt fest und kommuniziert diese. Damit geht einher, dass der PO ein tiefes Verständnis der Kundenbedürfnisse wie auch der strategischen Ausrichtung des Unternehmens benötigt.
Das sogenannte Backlog und die Priorisierung zählen zu den wichtigsten Werkzeugen des Product Owners. Hierbei stellt der PO sicher, dass ein Team an den richtigen Aufgaben arbeitet und das Ziel nicht aus den Augen verloren wird. Zudem werden durch den Product Owner für jeden "Sprint" ein Sprint Goal sowie übergeordnete Product Goals definiert.

Entwickler (Developer)
Mit dem Entwickler ist das gesamte umsetzende Scrum Team gemeint, das autonom und selbstorganisiert an der Umsetzung der zuvor committeden Aufgaben arbeitet. Das Team committed sich für alle zu erledigenden Aufgaben in einem Sprint. Das bedeutet auch, dass keine Arbeitspakete durch den Product Owner oder andere Beteiligte zugeteilt werden. Somit entscheidet das Team während des "Plannings" selbst, welche der vom PO priorisieren Aufgaben im nächsten Sprint erledigt werden. Das entscheidende bei den Teams ist, dass diese interdisziplinär besetzt sind, um die Aufgaben effizient umsetzen zu können. Dabei sollten alle notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten im Team vorhanden sein, um die Ziele des Sprints zu erreichen.

Scrum Master
An den Scrum Master mit einer 
Scrum Master Zertifizierung werden hohe methodische Anforderungen gestellt. Dabei ist er Coach der Entwickler beziehungsweise des Teams sowie des Product Owners. Er muss das Team und den Product Owner darin befähigen, ihre Aufgaben bestmöglich zu erledigen. Er stellt die Einhaltung des Scrum Prozesses sicher und trägt zur Problemlösung bei Hindernissen bei. Zudem achtet er darauf, dass die agilen Prinzipien von allen Beteiligten gelebt werden.