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Update: 17.00 Uhr - Nach dem Brandanschlag auf die zukünftige Asyl-Notunterkunft zu den Luchbergen im Gewerbegebiet Nauen, (25.08.2015) gab es noch am frühen Abend um 18 Uhr eine Mahnwache. An der Veranstaltung die vor den Baugrundstück am zukünftigen Asylheim Nauen stattfand, kamen bis zu 400 Menschen darunter zahlreiche Bürgermeister des Landkreises Havelland. Viele Bürger bzw.

Teilnehmer kamen mit Flaggen und selbstgemachten Transparenten. Es wurde vor Ort sehr deutlich gemacht wie sehr man den Brandanschlag der die Zerstörung der Sporthalle des OSZ Havelland, das als Notunterkunft dienen sollte verachtet. Noch vor dem Ende der Mahnwache am Waldemardamm meldete eine Landtagsabgeordnete der Linken eine Spontandemo für das Stadtgebiet an. Für die Polizei im Havelland eine außerplanmäßige Herausforderung da sich einige Teilnehmer der Demo nicht ganz an die Absprache hielten. So verlief der Demozug kreuz und quer durch die Stadt Nauen. Es wurde sehr stark verdeutlicht, das für Nazis in Nauen kein Platz ist.

Roger Lewandowski (Stellv. Landrat-Havelland) und rechts Bürgermeister der Stadt Nauen bei Mahnwache 

Nachtrag/Stadt Nauen - Knapp 400 Menschen beteiligten sich noch am selben Abend des mutmaßlichen Brandanschlags auf eine geplante Flüchtlingsnotunterkunft an einer Mahnwache. Auch zahlreiche Landespolitiker nahmen an der Mahnwache teil und zeigten sich mit Nauen solidarisch.

Nauen, 26.08.2015/ Noch am selben Tag des mutmaßlichen Brandanschlags auf die geplante Flüchtlingsnotunterkunft in der Turnhalle des OSZ beweisen die Nauener Menschlichkeit: Knapp 400 Teilnehmer versammelten sich am Standort der zukünftigen, regulären Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber am Waldemardamm und setzten so friedlich ein eindeutiges Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit.

Neben den Nauener Initiativen und Fraktionen nahmen auch zahlreiche Landespolitiker und Amtskollegen aus den Nachbargemeinden an der Mahnwache teil. Alle Beteiligten waren sichtlich erschüttert und zeigten sich tief bewegt ob der Geschehnisse des Tages. Es waren sich jedoch alle einig: Der mutmaßliche Brandanschlag ist menschenverachtend und ein Angriff auf die deutsche Demokratie - ein feiger Akt, der an Hass kaum zu überbieten ist und hauptsächlich der Nauener Bevölkerung für lange Zeit großen Schaden zufügt. Schließlich fehlt nun 1.400 Schülern des OSZ eine Turnhalle, in der sie ihren sportlichen Aktivitäten nachgehen können. Nach ersten Einschätzungen wird es mindestens zwei Jahre dauern, bis die abgebrannte Turnhalle ersetzt werden kann.

Nauens Bürgermeister Detlef Fleischmann sprach in seiner Ansprache an die Teilnehmer der Mahnwache aus, was alle dachten: „Wer glaubt, er hätte damit die Ankunft von Flüchtlingen in Nauen verhindert, der irrt sich gewaltig - jetzt erst recht.“ Er kündigte an, dass die Stadt sich noch in dieser Woche mit dem Landkreis Havelland besprechen und in enger Zusammenarbeit mögliche, kurzfristige Ausweichoptionen erarbeiten werde. Und auch wenn bei ihm größtenteils noch Fassungslosigkeit herrsche, so sei er jedoch äußerst glücklich darüber, dass die Mahnwache an diesem Abend eins bewiesen hätte: Trotz einzelner Sabotageversuche mit dem mutmaßlichen Brandanschlag als zu verachtenden Höhepunkt, verfügt Nauen über eine funktionierende Zivilgesellschaft, die solchen kriminellen Taten glücklicherweise lautstarken Protest und umso größere Entschlossenheit, sich für Flüchtlinge zu engagieren, entgegen zu setzen hat.