Berlin - Nach einem Vorfall von häuslicher Gewalt zwischen einer 22-Jährigen und ihrem 25 Jahre alten Ehemann entwickelte sich gestern Abend in Gesundbrunnen ein größerer Polizeieinsatz. Anwohner der Grüntaler Straße hatten gegen 20.40 Uhr die Polizei alarmiert, weil es in einer Wohnung zu einem Streit gekommen war und sich dieser dann unter Beteiligung weiterer Familienangehöriger auf den Gehweg vor dem Haus verlagert hatte.
Als der erste Einsatzwagen der Polizei eintraf, kam sofort eine aufgeregte Zeugin auf die Beamten zugelaufen, die sie auf die Auseinandersetzung aufmerksam machte, an der zu diesem Zeitpunkt zwei Männer beteiligt waren, die aufeinander einschlugen, während drei Frauen versuchten, die beiden voneinander zu trennen. Die Beamten forderten die Männer mehrfach auf auseinander zu gehen, worauf sie jedoch zunächst nicht reagierten. Erst nach Einsatz von Reizgas ließen sich die beiden 25 und 28 Jahre alten Kontrahenten auseinander bringen. Während der Festnahme des 25-Jährigen leistete dieser starken Widerstand und befreite sich immer wieder aus dem Griff der Beamten. Nur mit Mühe gelang es den Polizisten, ihm die Handfessel anzulegen und ihn am Boden zu fixieren. Die Frauen, die vorher versucht hatten, die beiden Streitenden voneinander zu trennen, gingen jetzt auf die Polizisten zu und versuchten auf die Festnahme einzuwirken. Während des Polizeieinsatzes wuchs die Menge der Schaulustigen und Familienangehörigen der Kontrahenten auf bis zu 70 Personen an. Innerhalb dieser größeren Gruppe kam es immer wieder zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Personen. Erst mithilfe weiterer Polizisten, den Einsatz körperlicher Gewalt und einer weiträumige Absperrung der Grüntaler Straße ließ sich die Situation letztlich vollständig beruhigen. Die 22-Jährige, die aufgrund der Auseinandersetzung mit ihrem Ehemann Verletzungen davongetragen hatte, wurde von Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht. Ein Polizeibeamter hatte durch die Widerstandshandlungen des 25-Jährigen leichte Verletzungen davongetragen und musste ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Beamten beschlagnahmten ein Messer, das nach Zeugenaussagen während der Auseinandersetzung in der Wohnung eingesetzt worden sein soll, und schrieben Strafanzeigen wegen Körperverletzung, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Widerstandes. An dem Einsatz waren fast 50 Polizeibeamte beteiligt.