Oberhavel/Ostprignitz-Ruppin - BAB11,10,24 Verkehrsunfall mit Beteiligung Funkstreifenwagen - Durch die Polizei des Landes Polen wurde die Bundespolizei und in weiterer Folge die Polizei des Landes Brandenburg am Samstag gegen 11:20 Uhr informiert, dass auf dem Hoheitsgebiet des Landes Polen ein polnischer Pkw Peugeot (Mietwagen) nach einem Benzindiebstahl und anschließend missglückter Kontrolle, durch die örtliche Polizei, versuchte diese abzudrängen. Das flüchtige Fahrzeug konnte dann durch Kräfte der Autobahnpolizei der Polizeidirektion Ost auf der BAB11 aufgenommen werden.
Der allein im Fahrzeug befindliche Fahrzeugführer weigerte sich allerdings den Anhaltesignalen der Polizei Folge zu leisten und fuhr in grob verkehrswidriger und rücksichtloser Fahrweise weiter auf die A 10 in Fahrtrichtung Hamburg. Am Kreuz Oranienburg rammte das Fahrzeug dann vorsätzlich einen Funkstreifenwagen der Polizeiinspektion Oberhavel, welches vor diesem fuhr. Am Funkstreifenwagen entstand Sachschaden. Die Nacheile, hinter dem, im Baustellenbereich mit Geschwindigkeiten zwischen 70 -150 km/h fahrenden, flüchtigen Pkw, wurde mittlerweile durch Einsatzkräfte der Autobahnpolizeien der Polizeidirektionen Ost und Nord, dem Polizeihubschrauber sowie der Polizeiinspektion Oberhavel durchgeführt. Auch Berliner Polizeikräfte wurden alarmiert und kamen zum Einsatz.
Auf Höhe der Anschlussstelle Oberkrämer BAB10 kam ein "STOP-Stick" zum Einsatz. Dieser wurde vom Beschuldigten durchfahren, wodurch ein Rad Luft verlor. Das beschädigte Rad verlor im weiteren Verlauf den Reifen. Der Beschuldigte zeigte sich unbeeindruckt und fuhr auf der Felge weiter auf die BAB24 in Fahrtrichtung Hamburg mit bis zu 150 km/h. Ein gezielter zweiter Einsatz eines "STOP-Stick" führte beinahe zum Drama, da der Beschuldigte den "STOP-Stick" um- und hierdurch gezielt auf den Polizeibeamten zufuhr, der den "STOP-Stick" zum Einsatz brachte. Durch einen rettenden Sprung aus dem Gefahrenbereich konnte sich dieser jedoch retten. Dabei verletzte sich der Beamte leicht an der Hand, ist gegenwärtig weiterhin dienstfähig. Dieses Szenario konnte vom Polizeihubschrauber gefilmt werden.
Kurz vor dem Rasthof Linumer Bruch auf der BAB24 verlor der Flüchtende die Kontrolle über sein Fahrzeug bei mehr als 100 km/h. Der PKW Peugeot drehte sich mehrfach um die eigene Achse und kollidierte zwei Mal mit der rechten Leitplanke. Als erste Polizeikräfte am PKW eintrafen, stellten diese fest, dass der Fahrer sich in seinem Fahrzeug eingeschlossen hatte, dieses nicht verlassen wollte und zudem versuchte die Fahrt fortzusetzen. Zur Verhinderung weiterer Gefährdungen im einsetzenden Ferienreiseverkehr musste der Beschuldigte zwangsweise aus dem Peugeot geholt werden.
Der polizeilich nicht bekannte, 49 jährige polnische Staatsbürger wies keine Alkoholisierung, dafür aber eine mögliche Beeinflussung durch Cannabis auf. Zur Motivation befragt, äußerte der Beschuldigte am Ort, dass er sich mit seiner Lebensgefährtin gestritten hatte und auf die Idee kam sich eine "Verfolgungsfahrt amerikanischer Art" zu liefern. Nach Blutprobenentnahme wurde der Beschuldigte vorläufig festgenommen. Die umfangreichen Ermittlungen dauern an.