Havelland - Bundesministerin macht sich zum "Internationalen Tag des Walde" in Nauen/Brandenburg ein Bild der Waldschäden durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer Die deutschen Wälder sind von den Extremwetterphänomenen des vergangenen Jahres sowie dem Borkenkäferbefall schwer geschädigt. Anlässlich des "Internationalen Tag des Waldes" machte sich die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, vor Ort ein Bild der Situation.
Begleitet wurde sie von Michael Stübgen, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Hans-Georg von der Marwitz MdB, Präsident der AGDW-Die Waldeigentümer, Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des Bundestages, Alois Gerig MdB. "Die Sturmschäden im Winter, im Sommer, dann die langanhaltende Dürre, zudem der Borkenkäferbefall – das vergangene Jahr war für unsere Wälder ein Katastrophenjahr, die Schäden sind beunruhigend. In 2018 sind über 30 Millionen Kubikmeter Schadholz angefallen. Das ist das viertschwerste Schadereignis in der deutschen Forstwirtschaft der vergangenen 30 Jahre", sagte die Ministerin.
"Der anhaltende, gravierende Borkenkäferbefall wird zudem zum Absterben weiterer Waldflächen führen, das genaue Ausmaß der entstandenen Schäden wird teilweise erst in einigen Jahren absehbar sein. Mit meinem Ministerium habe ich vergangenes Jahr rasch reagiert und zusätzlich 25 Millionen Euro für Waldschäden über die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) bereitgestellt. Für die Waldeigentümer wird es auch steuerliche Erleichterungen geben. Den Bundesländern, die primär zuständig sind, steht es zudem frei, nicht verausgabte Mittel aus der GAK umzuschichten und für ihre Wälder zu nutzen. Das ist richtig und wichtig. Denn unser Wald erfüllt eine Reihe von entscheidenden Aufgaben.
Er ist Klimaschützer, Lieferant für Holz, Erhalter von Biodiversität und Erholungsort für die Bürgerinnen und Bürger. Deshalb müssen wir helfen und deshalb werde ich mich – gemeinsam mit den Ländern – weiter dafür einsetzen, dass für die Beräumung und die Wiederaufforstung der Schadflächen ausreichend Hilfen bereitstehen. Gleichzeitig arbeiten wir an einem einheitlichen und kontinuierlichen Monitoringsystem, um bei zukünftigen Kalamitäten noch schneller und zielgenau reagieren zu können." Das Ministerium hat bereits weitere zielgenaue Hilfsmaßnahmen gemeinsam mit den Ländern für
betroffene Waldeigentümer auf den Weg gebracht:
Maßnahmen zur bestands- und bodenschonenden Räumung von Schadflächen
Verschiedene Waldschutzmaßnahmen (u.a. Überwachung, Vorbeugung und Bekämpfung von Schadorganismen, Anlage von Holzlagerplätzen zur Lagerung von Schadholz, Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Waldbränden)
Maßnahmen zur Wiederaufforstung, Vor- und Unterbau sowie Nachbesserung in durch Extremwetterereignisse geschädigten Beständen
Hintergrund: Der Internationale Tag des Waldes steht 2019 unter dem Motto "Wald und Bildung". Angesichts der für alle Bürger ersichtlichen aktuellen Geschehnisse in den Wäldern kommen den vielen waldbezogenen Bildungsaktivitäten, wie in den 2000 Waldkindergärten in Deutschland sowie den vielen Waldschulen und zahlreichen Waldinformationszentren besondere Bedeutung zu.