Oberhavel - Im Rahmen der systematischen Kampfmittelsuche, die von August bis Ende letzten Jahres stattgefunden hat, wurde in der Idenstraße im Ortsteil Sachsenhausen auf Höhe der Hausnummer 2a ein metallischer Gegenstand im Gehwegbereich festgestellt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg (KMBD) hat eine Abklärung dieser Anomalie (Abweichung vom Normalwert, welche durch einen metallischen Körper ausgelöst wird) für notwendig befunden. Der metallische Gegenstand befindet sich in einer Tiefe von drei Metern und damit noch kurz vor Beginn des Grundwasserbereiches, weshalb die Freilegung ohne Grundwasserabsenkung, also sehr zeitnah durchgeführt werden kann.
Bei dem metallischen Gegenstand muss es sich nicht zwingend um eine intakte Großbombe handeln. Die bisherigen Erkenntnisse legen nahe, dass es sich um einen kleineren, so genannten Teilzerscheller handeln könnte. Das heißt, eine Bombe, die beim Aufprall nicht vollständig detoniert ist. In der Idenstraße wurde bereits damit begonnen, Versorgungsleitungen zu verlegen, damit im Anschluss die Freilegung des metallischen Gegenstandes erfolgen kann. Nach jetzigem Stand wird für Dienstag, den 16.04.2019 eine Aussage erwartet, um welchen metallischen Gegenstand es sich genau handelt und ob dieser ggf. noch mit einem intakten Zündmechanismus ausgestattet ist. Sollte es sich um eine Bombe handeln, wird basierend auf der Empfehlung des KMBD ein sofortiger Sperrkreis mit einem Radius von 100 Metern eingerichtet. Die davon betroffenen 61 Personen wurden bereits informiert. Sollte eine Bombenentschärfung notwendig sein, wird diese am Mittwoch, den 17.04.2019 vorgenommen.
Dafür würde ab 8.00 Uhr ein Sperrkreis mit einem Radius von 1 000 Metern gelten, in dem etwa 2 100 Personen leben. Schulen oder Kitas befinden sich nicht im vorgesehenen Sperrkreis, dafür jedoch der Bahnhof Sachsenhausen sowie Fernbahngleise in Richtung Norden. Bis ca. 10.00 Uhr würden die Regionalbahnen, allerdings ohne Halt im Bahnhof Sachsenhausen, fahren. Danach würde der Bahnverkehr für die Dauer der Bombenentschärfung, bis zur Freigabe des Sperrkreises eingestellt werden. Es gilt zu beachten, dass es sich bei dem möglichen Sperrkreis für den 17.4. um einen Sperrkreis nach jetzigem Stand handelt.
Insbesondere in Hinblick auf das Gelände der Gedenkstätte Sachsenhausen sind nach genauerer Ortsbesichtigung noch leichte Änderungen möglich. Die Stadtverwaltung Oranienburg wird am 16.04.2019 ab 9.00 Uhr und am 17.04.2019 ab 7.00 Uhr wieder ein Service-Telefon unter der bekannten Telefonnummer (03301/600 900) zur Verfügung stellen, an dem alle Fragen zur eventuellen Bombenneutralisierung beantwortet werden. Pflegebedürftige Personen sowie Personen, die Hilfe beim Verlassen des Sperrkreises benötigen, können sich telefonisch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes in der Stadtverwaltung wenden (03301/600 5).
Ergänzende Information zu den Verdachtspunkten in der Lehnitzstraße: Weitaus schwieriger und komplexer stellt sich die Abklärung der zwei bekannten Anomalien in der Lehnitzstraße dar. Die zwei metallischen Gegenstände sollen nun mittels umfangreicher Grundwasserabsenkung freigelegt werden, also mit dem gleichen Verfahren, das auch bei der Neutralisation der drei Bomben im Jahr 2016 zum Einsatz kam. Voraussichtlich am Mittwoch, 12.06.2019 wird eine Aussage zu den beiden Anomalien erwartet. Die Entschärfung würde ggf. am Donnerstag, den 13.06.2019 erfolgen.