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Die Situation der Energieversorgung nach dem Beschluss zum Ausstieg aus der Kohle war eines der Themen, die beim Besuch von Minister Jörg Steinbach (SPD), Minister für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg, beim Energiepolitischen Gespräch in offener Runde auf der Agenda standen.

Nauen, 26.04.2019/ Gemeinsam mit Nauens Bürgermeister Manuel Meger (LWN) ließ sich der Minister die Biogasanlage der Agro Farm GmbH Nauen am Donnerstag in Neukammer erklären und zeigte sich beeindruckt, die er bislang nicht kannte. „In vielerlei Hinsicht findet man hier eine moderne Vorgehensweise. Gelebte Energiewende, gelebter Umweltschutz, und dies verbunden mit kommerzieller Nutzung sowohl im landwirtschaftlichen Bereich als auch im Stromerzeugungsbereich – davon könnten sich einige eine Scheibe abschneiden, um Vergleichbares aufzubauen“, lobte der Minister nach dem Rundgang. „Menschen wie Dirk Peters und Jan Köneke machen es vor: Wenn du selber von den Ideen entbrannt bist, selber etwas auszubauen, dann kriegst du das auch hin“, sagte Steinbach anerkennend.

Jan Köneke, Prokurist MDP Oldenburg GmbH, führte den Besuchertross über die Biogasanlage in Neukammer und beleuchtete die Funktion und das Leistungsspektrum der Anlage. „Wir haben zwei Anlagen am Standort errichtet, die 2005 ans Netz gegangen sind. Mittlerweile geht das Biogas in zwei Blockheizkraftwerke, wo es verstromt wird und dort insgesamt 1000 Kilowatt Leistung erzeugt.“ Im Zuge der Erweiterung im Jahr 2009 habe man beide Blockheizkraftwerke mit einer Wärmeleitung verbunden, die Abwärme der Kraftwerke zur gegenüberliegenden Havelland-Klinik schaffe, führte Köneke als Beispiel an.

Johannes Funke, Geschäftsführer des Kreisbauernverbands, zeigte sich mit dem Gesprächsergebnis zufrieden. „Angesichts des Kohleausstiegs wird sich die Versorgung, die Erzeugung und der Verbrauch von Energie grundlegend verändern“, dies gelte auch für die Landwirtschaft. Dabei war der Gedankenaustausch hilfreich, in welcher Weise sich der ländliche Raum und die Landwirtschaft wieder in diesen neuen Energiekonzepten wiederfindet“, so Funke. Klargeworden sei – betrachtet man die Zahlen – dass Brandenburg bei elektrischem Strom auf eine Energieunterversorgung hinauslaufe, mahnte er. „Viele Konzepte müssen erst erfunden werden, die den Strommarkt erst wieder ins Gleichgewicht bringen.

Der Minister hat mitgenommen, dass die Landwirtschaft mit den Leistungen Windenergie, Photovoltaik und Sonnenenergie aber auch Biomasse bereit ist, eine entscheidende Rolle zu übernehmen. Auf diesem Level sind wir heute auseinandergegangen“, so Funke. Landwirt Dirk Peters (LWN+B), Vorsitzender des havelländischen Bauernverbandes sagte indes: „Wir sind heute ein Stück schlauer geworden. Im Energiesektor bewegt sich etwas. Die die Bioenergie-Gewinnung stellt für die Landwirte ein wirtschaftliches Standbein dar, was für uns Landwirte enorm wichtig ist“, unterstrich Peters. Es sei in der heutigen Landwirtschaft eine echte Alternative, vom Weltmarkt unabhängig zu sein.

Bürgermeister Meger beurteilte das Treffen ebenfalls positiv. „Minister Steinbach hat sich sehr für die Themen interessiert und er hat die Diskrepanz herausgearbeitet, dass man Energie irgendwie erzeugen muss, wenn man woanders aussteigt. Für die Landwirtschaft setzt er mit den Ereuerbaren Energien den richtigen Hebel an“, resümierte er.