Impfungen beginnen in stationären Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern – Call-Center für Terminvergabe startet am 4. Januar – Impfzentren öffnen ab dem 5. Januar In einer guten Woche könnten die ersten Menschen in Deutschland die Corona-Schutzimpfung erhalten. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) wird ihre Prüfung des COVID19-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer höchstwahrscheinlich bis zum 21. Dezember abschließen. Anschließend muss noch die EU-Kommission zustimmen. Dann ist der Weg frei für die Impfung gegen Sars-CoV-2 in Deutschland. Nach aktuellem Stand ist der Impf-Start am 27. Dezember möglich. Brandenburg ist darauf vorbereitet. Seit Wochen arbeitet das Gesundheitsministerium gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, dem Landesverband Brandenburg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg in enger Abstimmung mit den Kommunen, dem Landeskommando Brandenburg der Bundeswehr, Hilfsorganisationen und weiteren wichtigen Partnern der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung an der Umsetzung der Nationalen Impfstrategie COVID-19.
Im Land Brandenburg sollen gleich am 27. Dezember in einer stationären Pflegeeinrichtung im besonders vom Coronavirus betroffenen Landkreis Oberspreewald-Lausitz (7-Tages-Inzidenz: 446,2) die ersten Menschen aus der Risikogruppe geimpft werden. Weitere Impfungen in stationären Pflegeeinrichtungen folgen am 28. Dezember im Landkreis Havelland und am 29. Dezember in Cottbus. Am 29./30. Dezember sollen Impfungen in mehreren Krankenhäusern beginnen. Der Start des Call-Centers für die Vergabe von Impfterminen ist für den 4. Januar 2021 geplant. Und als erste Impfzentren sollen die Standorte in Potsdam und Cottbus am 5. Januar starten.
Über den Start der Impfungen in Brandenburg informierten heute in Potsdam Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher, Michael Ranft, Gesundheitsstaatsekretär und Leiter des Interministeriellen Koordinierungsstabs „Corona“, MUDr./ČS Peter Noack, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Hubertus C. Diemer, Vorsitzender des Vorstandes des DRK-Landesverbandes Brandenburg, Michael Jacob, Geschäftsführer Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg, Siegurd Heinze, stellv. Vorsitzender des Landkreistages Brandenburg und Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz und Jens Graf, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „In Brandenburg haben sich seit Beginn der Pandemie bereits über 33.700 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert und 710 Menschen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krankheit verstorben. Besonders ältere und chronisch kranke Menschen sind von schweren Krankheitsverläufen mit Todesfolge betroffen. Die täglichen Neuinfektionen steigen dramatisch. Unsere Krankenhäuser laufen voll. Intensivbetten werden knapp, Patientinnen und Patienten besonders aus dem Süden müssen verlegt werden. Die Lage ist sehr, sehr besorgniserregend. Deshalb ist der lang ersehnte Impfstoff, der schon in wenigen Tagen auch in Deutschland endlich ausgeliefert werden soll, weit mehr als nur ein Hoffnungsschimmer. Impfungen bereiten den Weg heraus aus dieser schlimmen Pandemie.
Die Impfungen werden sehr viele Menschenleben retten und sehr viel Leid verhindern. Als langjährig tätige Ärztin bin persönlich zutiefst davon überzeugt, dass die zugelassenen Impfstoffe sicher und wirksam sind. Wir spüren an den vielen Anrufen und Zuschriften, dass ein großer Teil der Brandenburger Bevölkerung sich schnell impfen lassen möchte. Ich bitte aber alle noch um etwas Geduld. Wir werden in den ersten Tagen und Wochen nur kleine Stückzahlen der Impfdosen von den Herstellern erhalten. Dieser Impfstoff ist aktuell die mit Abstand am meist begehrteste Ware auf der ganzen Welt. Deshalb ist es notwendig und richtig, dass wir am Anfang die besonders betroffenen Risikogruppen vorrangig impfen lassen.
Unsere freie, gerechte und solidarische Gesellschaft muss zusammenhalten und gemeinsam schwere COVID-19-Verläufe und Todesfälle verhindern. Auch die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen haben bei der Impfung hohe Priorität. Denn sie sind das Rückgrat unserer Versorgung. Sie sind unermüdlich für andere im Einsatz, und setzen sich so einem erhöhten Risiko aus.
Bei der Priorisierung werden wir auch die Hotspot-Regionen im Fokus haben. Und allen muss auch klar sein: Solange wir die Herdenimmunität noch nicht erreicht haben, müssen wir alle weiter auf Abstand und Hygiene achten und überall dort, wo viele Menschen sich begegnen, eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Aber ein Ende der Krise ist jetzt endlich in Sicht, wenn auch erst im Laufe des Jahres 2021.“
MUDr./ČS Peter Noack, Vorsitzender der KVBB: „Wir laufen gerade im Sprint einen ersten Marathon, auf den noch weitere nahtlos folgen werden. Dabei geht es nicht nur um den Aufbau der Impfzentren und der notwendigen Infrastrukturen zur Terminvergabe, sondern wir benötigen ärztliches und medizinisches Personal, das die Impfung durchführt. Mehr als 1.000 Kolleginnen und Kollegen haben sich schon freiwillig bei uns gemeldet. Viele haben angekündigt, dass sie auch medizinisches Fachpersonal zur Unterstützung aus ihren Praxen mitbringen. Das ist eine sehr gute Resonanz, über die ich mich sehr freue. Herzlichen Dank dafür! Unter dem Impfengagement darf die Regelversorgung nicht leiden. 9 von 10 COVID-19-Patienten werden im ambulanten Bereich betreut und auch alle anderen Patienten benötigen eine gute Versorgung in den Arztpraxen. Deshalb gilt es nun, eine kluge Dienstplanung vorzunehmen. Wir haben daher eine Software aus dem Bereitschaftsdienst weiterentwickelt, über die die Kollegen schnell und einfach ihre Impfdienste eintragen können.“
Hubertus C. Diemer, Vorsitzender des Vorstandes des DRK-Landesverbandes Brandenburg: „Gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., dem Arbeiter-Samariter-Bund e.V., der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V., dem Malteser Hilfsdienst e. V. und unseren DRK-Kreisverbänden unterstützen wir das Land und insbesondere die KVBB beim Betrieb der Impfzentren. Auch im Bereich des mobilen Impfens haben wir im Auftrag des Landes Brandenburg die konzeptionelle Federführung übernommen. Neben der Ausarbeitung des Impfkonzepts sind wir für die Koordination der Impftermine, die Unterstützung bei der Dokumentation der Impfungen sowie den Transport des Impfstoffes in die Pflegeeinrichtungen verantwortlich. In dieser Woche haben wir unser Konzept für den Einsatz mobiler Impfteams bereits erfolgreich in einer vollstationären Seniorenbetreuungseinrichtung geprobt. Dennoch stehen wir so kurz vor dem Impfstart vor einer großen logistischen und organisatorischen Herausforderung. Für eine erfolgreiche Umsetzung des Konzepts sind wir daher auf breite Unterstützung aus den Einrichtungen und den die Einrichtungen betreuenden Hausärzten angewiesen.“
Michael Jacob, Geschäftsführer Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg: „Die Zulassung des Impfstoffes macht Hoffnung, dass wir Schritt für Schritt die sehr dynamische Entwicklung aus Infektionsgeschehen und Belastung der Krankenhäuser durchbrechen können. Dazu ist es dringend notwendig, auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Krankenhaus die Impfung anzubieten. Damit kann im weiteren Verlauf der Pandemie abgesichert werden, dass die zentrale Säule bei der Versorgung der von der COVID-Infektion besonders schwer betroffenen Patientinnen und Patienten stabil gehalten werden kann. Denn wir müssen leider davon ausgehen, dass in den nächsten Tagen und Wochen – bis die Impfung in der Bevölkerung in Kombination mit den Maßnahmen des Lockdowns Wirkung entfalten - die bereits kritische Belastung in den Krankenhäusern noch weiter zunehmen wird. Wichtig ist, dass die Impfung alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus erreicht. Nur so können die dringend notwendige Stabilität und Flexibilität im personellen Einsatz in der stationären Versorgung erreicht und damit weiter Leben gerettet werden. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die von Frau Ministerin Nonnenmacher für Brandenburg festgelegte Impfstrategie. Trotz großer organisatorischer und logistischer Herausforderungen stehen die Krankenhäuser zu ihrer Verantwortung und sind bereit und in der Lage, noch in diesem Jahr mit der Impfung ihres Personals zu beginnen.“
Siegurd Heinze, stellv. Vorsitzender des Landkreistages Brandenburg und Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz: „Als stellvertretender Vorsitzender des Landkreistages begrüße ich ausdrücklich die mit den kommunalen Spitzenverbänden nunmehr beginnende Umsetzung der Impfstrategie des Landes Brandenburg. Zugleich erwarten die Landkreise nach dem Beginn der Impfungen eine Umsetzung in der Fläche, da gerade in den Gebietskörperschaften mit einer hohen 7-Tages-Inzidenz die Erwartungshaltung vieler Bürgerinnen und Bürger, sich impfen lassen zu können, groß ist.“
Jens Graf, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg: „Im Flächenland Brandenburg alle Schutzbedürftigen zu impfen, stellt eine große Herausforderung dar. Der Städte- und Gemeindebund Brandenburg begrüßt es deshalb, wenn in Seniorenheimen die Impfung mit mobilen Impfteams gestartet und die Beschäftigten von wichtigen Krankenhäusern noch in diesem Jahr ihre erste Impfung erhalten können. Ein Stufenplan, das ganze Land zu erreichen, wurde jetzt vorgelegt. Die Umsetzung hängt insbesondere davon ab, dass genügend Impfstoffe rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden.“
STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung veröffentlicht
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung zur COVID-19-Impfung gestern (17.12.) veröffentlicht. Da anfangs nur eine begrenzte Menge an Impfstoffdosen zur Verfügung steht, sollten diese nach der Empfehlung der STIKO dafür genutzt werden, um die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe und Sterbefälle möglichst schnell zu reduzieren. Die Impfung sollte daher zunächst Personen über 80 Jahren und Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen angeboten werden. Diese sind besonders gefährdet. Gleichzeitig empfiehlt die STIKO die Impfung medizinischem Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko und Personal in der Altenpflege.
Die STIKO empfiehlt ein stufenweises Vorgehen (Priorisierungsempfehlung). In der 1. Stufe sollen folgende Personengruppen geimpft werden:
Bewohner/innen von Senioren- und Altenpflegeheimen, Personen im Alter von 80 Jahren und älter, Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen (z. B. in Not aufnahmen, in der medizinischen Betreuung von COVID-19-PatientInnen), Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu vulnerablen Gruppen (z. B. in der Onkologie oder Transplantationsmedizin), Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege, andere Tätige in Senioren- und Altenpflegeheimen mit Kontakt zu den Bewohner/innen
Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Wir werden uns an die Empfehlung zur COVID-19-Impfung der Ständigen Impfkommission selbstverständlich halten. Uns allen ist bewusst, dass diese Verteilungsfrage, diese notwendige Priorisierung die Akzeptanz der Bevölkerung benötigt. Viele Menschen haben vor einer Erkrankung Angst und wollen sich so schnell wie möglich impfen lassen. Der zunächst verfügbare Impfstoff wird nicht für alle Impfinteressierten ausreichen. Wir werden alle Impfberechtigten rechtzeitig Schritt für Schritt informieren, sobald die nächsten Impfdosen zur Verfügung stehen. Die Hoffnung ist, dass wir bis zum Sommer einen Großteil der Brandenburger Bevölkerung ein Impfangebot ermöglichen können.“
Aufklärung über Impfungen
Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Wir brauchen eine gute Aufklärung über den jeweiligen Impfstoff für die Ärztinnen und Ärzte und für die Bürgerinnen und Bürger. Notwendig ist auch eine bundesweite Informations- und Aufklärungskampagne. Alle Bürgerinnen und Bürger müssen sich in Ruhe und ausführlich mit dem Impfstoff auseinandersetzen können. Nur so schaffen wir das nötige Vertrauen, damit sich möglichst viele impfen lassen. An dieser Stelle erwarte ich von der Bundesregierung schnelleres Agieren. Der Bundesgesundheitsminister mahnt uns Länder seit Wochen, dass wir im Dezember alle startklar sein müssen.
Dringend benötigen wir jetzt Fachinformationen für Ärztinnen und Ärzte, Aufklärungsmaterialien für Impfende. Je besser Information und Aufklärung im Vorfeld der nun beginnenden Impfungen sind, desto kürzer ist die Beratung in den Impfzentren. Das Aufklärungsgespräch muss ein Arzt durchführen, und mit seiner beruflichen Erfahrung entscheiden, ob auf Grund von Vorerkrankungen ein Impfstoff besser geeignet ist als ein anderer. Darauf müssen sich die Mediziner gut vorbereiten können. Aber auch alle Bürgerinnen und Bürger haben einen Anspruch auf umfassende und eindeutige Informationen über die Nationale Impfstrategie durch die Bundesregierung.“
Begleitend zu der bundesweiten allgemeinen Informationskampagne wird das Gesundheitsministerium landesspezifische Informationen für Brandenburgerinnen und Brandenburger zur Verfügung stellen. Das wird vor allem immer dann der Fall sein, wenn die nächsten Personengruppen sich impfen lassen können.
Telefonische Terminvereinbarungen ab Januar
Ab dem 4. Januar 2021 sollen telefonische Terminvereinbarungen möglich sein. Dann startet im Auftrag der KVBB ein Callcenter. Die Telefonnummer und die Personen, die zuerst anrufen können, werden dann bekannt gegeben. Am Telefon wird die Impfberechtigung abgefragt und neben einem Termin auch das Impfzentrum, in dem die Impfung stattfinden soll, vereinbart.
Zunächst sind im Land Brandenburg auch nur telefonische Terminbuchungen vorgesehen, um einen Missbrauch zu vermeiden. Erst im Laufe des Jahres 2021 soll man Impftermine auch online vereinbaren können.
Ein aktives Einladungsverfahren per Brief über die Einwohnermeldeämter ist im Flächenland Brandenburg nicht geplant. +Standorte der ersten elf Impfzentren stehen fest+ In Brandenburg sollen zunächst elf Impfzentren entstehen. Die ersten werden am 5. Januar 2021 in Potsdam (Metropolis-Halle) und Cottbus (Messe Cottbus) eröffnet.
In der zweiten Stufe sollen bis Anfang Februar 2021 neun weitere Impfzentren errichtet werden. Die Standorte stehen nun fest: Barnim (Eberswalde, Sportzentrum Westend,) Brandenburg an der Havel (An der Regattastrecke), Dahme-Spreewald (Altflughafen Schönefeld, Terminal M), Elbe-Elster (Elsterwerda, Mehrzweckhalle), Frankfurt (Oder) (Messegelände), Oberhavel (voraussichtlich Oranienburg, genauer Standort noch in Abstimmung), Ostprignitz-Ruppin (Kyritz, Sport- und Kulturzentrum), Teltow-Fläming (Luckenwalde, Fläminghalle) und Uckermark (Prenzlau, genauer Standort noch in Abstimmung).
Zusätzlich wird derzeit die Möglichkeit der Errichtung weiterer Impfzentren in den Landkreisen Prignitz, Havelland und Spree-Neiße im Rahmen einer dritten Aufbau-Stufe geprüft.
MUDr./ČS Peter Noack, Vorsitzender der KVBB: „Der Zeitplan für den Aufbau der Impfzentren steht. Messebauer sind beauftragt, es gibt Kühlschränke, IT wird beschafft und eingerichtet. Wir planen jedes Impfzentrum zunächst mit sechs Impfteams zu besetzen. Sollten sich größere Liefermengen Impfstoff ankündigen, wollen wir die Zahl erweitern. Ein Impfteam besteht jeweils aus einer Ärztin, einem Arzt sowie zwei Medizinischen Fachangestellten. Idealerweise bringen die Kollegen medizinisches Personal aus ihren eigenen Praxen mit, denn dann sind die Arbeitsabläufe eingespielt. In den Impfzentren soll jedes Team pro Stunden 10 Bürger impfen.“
Mobile Impfteams
Neben den Impfzentren soll es zudem mobile Impfteams geben, die zum Beispiel Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeeinrichtungen vor Ort impfen. Diese mobilen Impfteams sind immer an die jeweiligen Impfzentren angedockt. Anfangs sind je drei mobile Impfteams in Potsdam und Cottbus geplant. In einer zweiten Stufe werden die mobilen Impfteams auch stationäre Einrichtungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung aufsuchen, vor allem die Einrichtungen, deren Bewohnerinnen und Bewohner nicht selbst die Impfzentren aufsuchen können.
Als freiwillige Hilfsgesellschaft der deutschen Behörden im humanitären Bereich unterstützt das Deutsche Rote Kreuz das Land Brandenburg und die Kassenärztliche Vereinigung (KVBB) bei der Umsetzung der Corona-Impfstrategie in diesem Bereich.
Hubertus C. Diemer, Vorsitzender des Vorstandes des DRK-Landesverbandes Brandenburg: „Der Einsatz mobiler Impfteams ist ein zentraler Baustein der Impfstrategie. Damit dieses Projekt erfolgreich gelingen kann, ist vor allem die Mitwirkung der Einrichtungen und der dort tätigen Hausärzte wichtig. Diese kennen die Einrichtungen und die dort lebenden Bewohnerinnen und Bewohner und können somit Vertrauen in die Impfung vermitteln. Sie sollten daher auch diejenigen sein, die die Impfungen durchführen. Die Einrichtungen werden die Möglichkeit haben, sich nach Abstimmung mit den Hausärzten Termine für die Erst- und Zweitimpfung in einem Online-Buchungssystem zu reservieren.
An den Impftagen wird ein Mitarbeiter der Hilfsorganisationen mit dem Impfstoff und der notwendigen Dokumentation in die jeweilige Einrichtung kommen und dort auf das Hausärzteteam, bestehend aus mindestens einem Arzt und einer Medizinischen Fachkraft, treffen. Gemeinsam führt dieses Team die Impfungen an den Bewohnenden und Mitarbeitenden durch, die hierfür ihre Einwilligung gegeben haben. Für die Umsetzung dieses Projekts wird eine eigene Koordinationsstelle eingerichtet. Die Vorbereitungen hierfür sind fast abgeschlossen.“
Impfungen in Krankenhäusern
Die Krankenhäuser sind ein wichtiger Anker der Gesundheitsversorgung im Land Brandenburg. Sie sind für die Versorgung bei schweren Krankheitsverläufen unersetzlich. Durch den engen Kontakt zu Infizierten sind Ärztinnen und Ärzte sowie das gesamte Pflegepersonal einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, selbst zu erkranken. Aus diesem Grund sollen Beschäftigte in den Krankenhäusern von Beginn mit geimpft werden.
Ab dem 29./30. Dezember soll in folgenden Krankenhäusern im Land Brandenburg schrittweise Beschäftigte geimpft werden:
Klinikum Niederlausitz (Senftenberg) Carl-Thiem-Klinikum Cottbus Klinikum Frankfurt (Oder) Städtisches Klinikum Brandenburg Herzzentrum Bernau Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam Ruppiner Kliniken Neuruppin Havelland Kliniken GmbH (Nauen) Asklepios Klinikum Uckermark (Schwedt/Oder) Anzahl der Impfdosen
Wie viele Impfdosen das Land Brandenburg in den ersten Tagen und Wochen erhaltenen wird, ist noch nicht bekannt. Bundesgesundheitsminister Spahn hat den Ländern in dieser Woche mitgeteilt, dass zu Beginn der Impfungen in diesem Jahr rund 400.000 Dosen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer an die 16 Bundesländer ausgeliefert werden könnten. Nach dem Königsteiner Schlüssel würde Brandenburg also zu Beginn circa 12.000 Impfdosen erhalten. Da bei diesem Impfstoff eine Person zweimal im Abstand von drei Wochen geimpft werden muss, könnten also von dieser ersten Lieferung circa 6.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger geimpft werden.