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Über 200 Kameradinnen und Kameraden verschiedener Einheiten des Katastrophenschutzes sowie etwa 85 Komparsen haben am Samstag auf einem Übungsgelände in Velten eine Katastrophenschutzübung absolviert. Das Übungsszenario: In einer Halle erfolgte während einer gut besuchten Veranstaltung eine Explosion, deren Ursache unklar ist. Durch die Druckwelle wurden sechs Menschen getötet, viele der Anwesenden erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Ziel war es, die Zusammenarbeit der im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Einheiten, Einrichtungen und Hilfsorganisationen im Ernstfall zu erproben und die Einsatzbereitschaft der Kräfte zu überprüfen.

Insbesondere die Schnelleinsatzeinheiten Sanität (SEE-San), Betreuung und Verpflegung sowie Teams der Notfallseelsorge haben ihr Zusammenwirken unter realitätsnahen Bedingungen trainiert, um mit solch einem Massenanfall von Verletzten bestmöglich umgehen zu können. Schiedsrichter beurteilten und überwachten die Handlungen der Einsatzkräfte und werteten im Abschluss die Übung gemeinsam mit der Übungsleitung aus. Übungsleiter Matthias Rink, als Sozialdezernent auch zuständig für den Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Oberhavel, ist mit dem Ablauf der Übung zufrieden: „Ich spreche ein großes Lob an alle Einsatzkräfte aus. Die Übung hat gezeigt, dass unsere Brandschutz- und Katastrophenschutzeinheiten auf eine solche Situation vorbereitet sind. Alle Kräfte haben besonnen gehandelt.

Natürlich gibt es Dinge, die noch verbessert werden können. Das kommt wenig überraschend, da es in solch einer Konstellation von Einsatzkräften die erste Übung dieser Art war. Wir werden die Situationen detailliert auswerten und nachsteuern, um für einen Ernstfall bestmöglich gewappnet zu sein.“ Die Übung begann am Vormittag um 11.00 Uhr mit dem Absetzen eines Notrufes bei der Regionalleitstelle Nordost und der Alarmierung der Einsatzkräfte. Die zuerst eingetroffenen Einheiten von Feuerwehren, Rettungsdienst und Sanitätern begannen, die Lage zu erkunden, den Gefahrenbereich festzulegen und einen Behandlungsplatz aufzubauen.

Fotos: Landkreis Oberhavel

Zu den Rettungsmaßnahmen gehörten dann unter anderem die Sichtung und Behandlung der Verletzten, die Personensuche, die psychische Betreuung Geschädigter, das Registrieren und die Organisieren des Abtransportes der Verletzten und Todesopfer.

Bei der Übung waren auch die Stadtverwaltung Velten als Träger der örtlichen Gefahrenabwehr, die örtliche Polizei Velten sowie der Kreisbrandmeister im Rahmen der überörtlichen Gefahrenabwehr anwesend. Die Einsatzleitung ist bei diesem Szenario bei der Stadt Velten verblieben. Mit der Neustrukturierung der Katastrophenschutzverordnung 2012 wurde die Katastrophenschutzeinheit SEE-San in den vergangenen Jahren mit der erforderlichen Fahrzeugtechnik ausgestattet.

Nachdem die Helfer der beiden Hilfsorganisationen, bei denen die Technik stationiert ist – der DRK-Kreisverband GRS e.V. sowie der DRK-Kreisverband MOHS e. V. – intensiv ausgebildet worden sind, erfolgte nun im Rahmen einer so genannten Vollübung erstmals die Überprüfung des Zusammenspiels dieser Einsatzkräfte und ihrer Technik. Laut Brandenburgischem Brand- und Katastrophenschutzgesetz (BbgBKG) muss eine Vollübung mindestens alle fünf Jahre durchgeführt werden. So fanden bereits Übungen zu den Themen Unfälle auf Verkehrswegen, Freisetzung gefährlicher Stoffe, insbesondere bei Bränden oder Explosionen größeren Ausmaßes, ABC-Gefahrenlagen und Waldbrand statt.