Brandenburg/Dahme-Spreewald – Aus bisher noch nicht geklärten Gründen hat ein Mitarbeiter (28) einer Baufirma ein Asylbewerberheim in Massow mit Pfefferspray angegriffen. Für die Rettungskräfte aus dem ganzen Kreis Dahme-Spreewald ein Großeinsatz am Mittwochabend. Es mussten mindestens 40 Bewohner des Asylbewerberheims in Massow untersucht werden.
Unter den zahlreichen verletzten sind 8 Kinder. Die Asylbewohner erlitten Reizungen der Atemwege und an den Augen. Der 28-jährige Arbeiter soll das Pfefferspray in den Räumen versprüht haben. Nachdem die Flüchtlinge den Täter überwältigt haben sperrten sie in einen Raum ein, bis die Polizei ihn bis auf weiteres festnahm.
Nachtrag - Dienstagabend, 01. September 2015, wurde die Polizei um 19:37 Uhr vom Wachschutz der Asylbewerberunterkunft in Massow, einem Ortsteil von Halbe, gerufen. Bewohner sollten durch die Anwendung von Pfefferspray gesundheitlich geschädigt worden sein.
Bei Eintreffen der Polizisten vor Ort klagten eine Vielzahl der in Massow untergebrachten Asylbewerber über Augenreizungen und Atembeschwerden. Sofort wurden über die Rettungsleitstelle Sanitäter, Notärzte und die Feuerwehr nach Massow beordert. Insgesamt haben 102 Rettungskräfte, darunter fünf Notärzte, die 35 verletzten Personen medizinisch versorgt. In den überwiegenden Fällen konnte ambulant vor Ort geholfen werden. Insgesamt mussten 14 Asylbewerber zur Kontrolle in umliegende Krankenhäuser eingeliefert werden. Unter ihnen waren neun Erwachsene und fünf Kinder, von denen fünf Erwachsene nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden konnten.
Die Polizei konnte vor Ort einen 28-jährigen Mann aus Sachsen als Tatverdächtigten vorläufig festnehmen. Er ist bei einer Baufirma angestellt, die in der Asylbewerberunterkunft Massow an Baumaßnahmen beteiligt ist. Er selber wohnt ebenfalls in einem Hotel vor Ort, welches auch als Wohnunterkunft für die Asylbewerber genutzt wird und hatte legalen Zugang zu diesem gesicherten Objekt. Bei seiner Festnahme hatte der Mann 0,25 Promille Atemalkohol und reagierte auf einen Drogentest positiv auf Amphetamine und Methamphetamin. Der Mann ist der Polizei bereits wegen
des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetzt bekannt.
Die Ermittlungen werden intensiv geführt und bei näheren Erkenntnissen zum Tathergang und Motiv der Handlung wird unaufgefordert nachberichtet.
Q: focus.de