Update: 22.25 Uhr/Brandenburg Video "WIR WOLLEN EINEN TARIFVERTRAG" war es heute morgen von 6 Uhr bis 9 Uhr lautstark zu hören. Über 150 Kolleginnen und Kollegen, vorwiegend aus der Frühschicht gingen in den Warnstreik vor dem B/S/H Hausgerätewerk Nauen GmbH im Siemensring in Nauen. Auch die Kollegen der Nachtschicht kamen für gewisse Zeit dazu bevor sie in ihren wohlverdienten Feierabend gingen. Es betrifft wohl 500 Arbeitnehmer.
Die Zufahrtsstraße zum Gelände von Bosch-Siemens war dadurch blockiert, die Produktionsbänder standen wohl still wie eine Bevollmächtigte der IG Metall mitteilte. Eine mobile Bühne, laute Musik und Trillerpfeife sorgte bei der BSH Nauen für große Aufmerksamkeit.
Der Standort Nauen ist der einzige Fertigungsort in ganz Deutschland wo es bei B/S/H noch keinen Tarifvertrag gibt. "Das ist eine ungerechte Behandlung gegenüber den Kollegen in Dillingen oder Müchen und das fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung!" teilten die Mitarbeiter mit.
Diese Mauer an der Zufahrt zum BSH-Gelände wurde später von den IG-Metallmitgliedern durchbrochen
Die große Zahl an streikenden Mitarbeitern die mit ihrer Gewerkschaft IG Metall vor einer Werkszufahrt, mit Transparenten, Plakaten,Trillerpfeifen und einer Pappkartonmauer mit Forderungen auf ihre miserable Situation hinwiesen wurden unterstützt von Kollegen des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), der IG Metall Bildungsstätte sowie von Mitarbeitern verschiedener Fertigungsbetriebe aus der Region wie ALU Druckguss Brieselang, Malo in Wustermark und den ZF Betrieben Brandenburg (Havel). Zum Teil werden einfach die Arbeitszeiten hochgeschraubt, wenn mehr Aufträge angenommen wurden als mit den Mitarbeitern zu schaffen ist, auch müssen die Feiertage raus gearbeitet bzw. nachgearbeitet werden, teilte die Beschäftigten mit.
Von Seiten der Mitarbeiter ist auch zu hören das der Arbeitgeber nur Angebote macht die ihm nützen, aber nicht der Belegschaft. Einstimmig ist außerdem zu hören dass das Team am Standort Nauen seine Arbeit liebt und stolz ist auf die gute Qualität der Produkte und deswegen auch nun endlich einen Tarifvertrag als Gegenleistung erwartet. Die örtliche Geschäftsführerin der IG Metall Potsdam und Oranienburg (Brandenburg-West), Stefanie Jahn sagte dazu folgendes: "Die Mitarbeiter sind hoch motiviert diese Forderung nach einem Tarifvertrag durchzusetzen, notfalls auch mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen."