Seit Freitagabend bildet die Absicherung des 362. Martini-Marktes den aktuellen Schwerpunkt der polizeilichen Einsatzmaßnahmen in der Inspektion Ostprignitz-Ruppin. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lageentwicklung werden im Rahmen eines zwischen dem Betreiber, der Stadt Neuruppin und der Polizeiinspektion OPR abgestimmten Konzeptes hier unterschiedliche präventive und Gefahren abwehrende Maßnahmen zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung realisiert. Einbezogen ist ebenfalls der Rettungsdienst.
An erster Stelle stehen hier die offene polizeiliche Präsenz bzw. der Einsatz eines entsprechenden Sicherheitsdienstes, aber auch Maßnahmen der Voraufsicht und der Aufklärung sowie der baulichen bzw. technischen Sicherung. Im Wesentlichen verlief das vergangene Wochenende aus polizeilicher Sicht ruhig bzw. unproblematisch.
Am 03.11. wurde der Markt unter den Augen von ca. 14.000 Besuchern eröffnet. Von 17.30 Uhr bis ca. 18.10 Uhr fanden zwei Fackelumzüge durch die Innenstadt von Neuruppin statt. Die Absicherung erfolgte durch Beamte der Revierpolizei. Es nahmen an den Umzügen ca. 4.000 Personen teil.
Für kurze Zeit sorgte am Abend des 03.11. ein siebenjähriger Vermisster für Aufsehen. Er war mit seinem Vater unterwegs. Als dieser für kurze Zeit abgelenkt war, verschwand der Junge. Bereits während der Verständigung der Einsatzkräfte, fand sich der Siebenjährige aber wieder selbstständig beim Vater ein. Gegen 22.00 Uhr wurden den Beamten vor Ort ein aufgefundener PKW-Schlüssel übergeben. Dieser gehörte zu einem PKW Audi Q7 S-Line. Gerade als die Beamten dabei waren, dazu in der Inspektion die entsprechenden Unterlagen zu fertigen, meldete sich die aufgelöste Nutzerin des Fahrzeuges und fragte nach. Ihr konnte die Angst genommen und der Fahrzeugschlüssel übergeben werden.
Während der Veranstaltung wurden drei Strafanzeigen aufgenommen.
Gegen 22.50 Uhr erhielt ein 34-Jähriger einen Faustschlag auf den Hinterkopf. Zwei Tatverdächtige konnten nicht näher beschrieben bzw. festgestellt werden. Der 34-Jährige wurde nicht verletzt. Eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen unbekannt wurde durch die Beamten aufgenommen.
Gegen 23.40 Uhr wurde vom Sicherheitsdienst gemeldet, dass ein Mann mit einer Taschenlampe mit integrierten Elektroschocker und Quarzsandhandschuhen festgestellt worden war. Der bereits der Polizei bekannte 20-Jährige hatte zudem eine Atemalkoholkonzentration von 1,69 Promille. Die Gegenstände wurden sichergestellt. Der 20-Jährige erhielt einen Platzverweis.
Gegen 23.55 Uhr zeigte ein bereits Polizei bekannter 23-Jähriger gegenüber den eingesetzten Polizeibeamten einen Hitlergruß. Der 23-Jährige hatte eine Atemalkoholkonzentration von 1,81 Promille und wurde in Gewahrsam genommen. Gegen 0.40 Uhr am Folgemorgen wollte eine Polizei bekannte 24-Jährige an einem Stromkasten manipulieren. Den Anweisungen des Sicherheitsdienstes und einem Platzverweis der Polizei kam sie nicht nach, so dass sie in Gewahrsam genommen werden musste. Dies ließ sie nach eigenen Angaben gerne geschehen, da sie derzeit ohne festen Wohnsitz ist.
Am Morgen des 04.11. gegen 02.30 Uhr wurde in der Artur-Becker-Straße vor einer Bar durch drei junge Männer eine Ruhestörung durch Gegröle begangen. Weiterhin wurden Gäste der Bar belästigt sowie Flaschen durch die Gegend geworfen, ohne jedoch hierbei Personen zu gefährden. Ein 20-Jähriger, der bereits auf dem Martini-Markt mit einer Taschenlampe plus integrierten Elektroschocker festgestellt worden war, wurde zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam genommen. Er hatte jetzt eine Atemalkoholkonzentration von 2,00 Promille. Die beiden anderen Männer erhielten einen Platzverweis.
Auch am 04.11. strömten ca. 26.000 Besucher auf den Martini-Markt. Die Absicherung der Veranstaltung erfolgte durch Beamte des Wach- und Wechseldienstes und der Revierpolizei. Gegen 15.00 Uhr wurde eine 14-Jährige als vermisst gemeldet, da sie unerlaubt aus einer Einrichtung am Heidelberplatz in Oranienburg abgängig war. Bekannt wurde, dass sie vermutlich mit zwei weiteren Freundinnen den Martinimarkt in Neuruppin besucht. Durch die Mutter der Vermissten, welche sich ebenfalls zufällig auf dem Martinimarkt befand, wurde eine detaillierte Personenbeschreibung abgegeben. Durch die in Kenntnis gesetzten Beamten auf dem Martini-Markt konnte die 14-Jährige gegen 18.15 Uhr tatsächlich hier angetroffen und zur Inspektion gebracht werden. Durch die Verantwortlichen wurde die Inspektion OHV verständigt und diese setzte sich mit der Einrichtung in Verbindung. In Absprache mit dieser wurde ein Mitarbeiter entsandt, der die 14-Jährige nach Oranienburg bringen sollte. Gegen 19.30 Uhr wurde sie an den Mitarbeiter der Einrichtung übergeben. Während der Veranlassung der Fahndungslöschung, riss sie sich aber los und verschwand wieder in Richtung Markt.
Gegen 20.15 Uhr konnte sie erneut auf dem Markt festgestellt und zur Inspektion gebracht werden. In Absprache mit dem Krisendienst des Jugend- und Betreuungsamtes OPR wurde sie jetzt auf die Kinder und Jugendpsychiatrie des Ruppiner Klinkums gebracht. Am 05.11. gegen 03.40 Uhr informierte ein Bürger die Polizei darüber, dass er auf der Breiten Straße/ Schlossstraße in Alt Ruppin vor einem Grundstück auf dem Bürgersteig und auf der Straße Erbrochenes, eine Handtasche mit Inhalt und Bekleidungsstücke aufgefunden hätte. Durch die eingesetzten Beamten wurde die Handtasche gesichtet. In ihr befand sich ein Mobiltelefon. Hierdurch konnte die Telefoninhaberin ermittelt werden. Die Nutzerin gab an, dass sie an einer Feierlichkeit teilgenommen hatte und dann nach Hause ging. An Einzelheiten konnte sie sich nicht erinnern. Ihre Sachen waren vollständig und wurden ihrem Ehemann übergeben. Straftaten wurden nicht bekannt.
Die Absicherung am 05.11. erfolgte ebenfalls durch die Revierpolizei. Es kam zu keinen relevanten Ereignissen. Aufgrund der Witterung (Regen) besuchten verhältnismäßig wenige Personen das Fest und einige Händler schlossen vorzeitig ihr Geschäft. Der Markt und die polizeilichen Einsatzmaßnahmen werden fortgeführt.



