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Nach Medienberichte hat gegen 20 Uhr ein Auto das Tor des Vorfelds am Airport Hamburg durchbrochen. Es soll sich bei dem Fahrer um einen 35-Jährigen handeln, er habe auch ein Kind dabei, Geisel. Der Mann hat auf dem Gelände des Flughafens auch mehrere Schüsse in die Luft abgefeuert. Die Bundespolizei sowie Einsatzkräfte der Landespolizei sind mit einem Großaufgebot im Bereich des Airports. Auch Spezialeinsatzkräfte sind wie üblich bei solch brisanten Lagen mit involviert.

Der Flughafen bleibt bis auf Weiteres gesperrt, was auch zur Folge, dass weder Star noch Landungen stattfinden.

Nachtrag: 05.11.2023, 00:40 Uhr/ Bei dem angeblichen Tor im Sicherheitsbereich/Vorfeld handel sich nicht scheinbar nicht um ein Tor, sondern eher einer ganz normalen Schrankenanlage. Offensichtlich wurde dieses mit Tatfahrzeug einfach durchbrochen.

Nachtrag: 05.11.2023/ 15:36 Uhr – Die Geiselnahme ist beendet, der Täter hat gemeinsam mit seiner Tochter das Fahrzeug verlassen, Einsatzkräften konnten ihn widerstandslos festnehmen, das Kind ist unverletzt geblieben.

Nachtrag: 05.11.2023/ 17:10 Uhr - Hamburg (ots) Tatzeit: 04.11.2023, ab 20:00 Uhr Tatort: Hamburg-Fuhlsbüttel, Flughafen Hamburg - Samstagabend durchbrach ein Mann (35, türkischer Staatsangehöriger) mit einem Fahrzeug eine Zufahrt zum Hamburger Flughafen und fuhr auf das Vorfeld. Zuvor hatte der Mann seine vierjährige Tochter aus der Wohnung der Mutter in Stade entführt und war mit ihr in Richtung Hamburg geflüchtet, sodass die Polizei von einer Geisellage ausgehen musste.

Nach derzeitigen Erkenntnissen durchbrach der Mann mit seinem Auto eine Schrankenanlage im Bereich des Nordtors des Flughafens Hamburg. Anschließend fuhr er weiter auf das Vorfeld. Zeugen berichteten den ersten eintreffenden Einsatzkräften der Polizei, dass es hierbei auch zur Schussabgabe des Mannes gekommen sein soll. Außerdem soll er zwei Brandsätze neben seinem Auto gezündet haben, die allerdings umgehend von der Flughafenfeuerwehr gelöscht werden konnten.

Das Fahrzeug, ein Audi, hielt kurze Zeit später im Bereich des Terminals 1 an der Abstellposition 02A an, an dem zu diesem Zeitpunkt ein nahezu abflugbereites und mit Passagieren besetztes Verkehrsflugzeug stand. Die Passagiere des Flugzeugs wurden von den eingetroffenen Einsatzkräften evakuiert und ohne weitere Vorkommnisse in das anliegende Terminal verbracht. Im weiteren Verlauf wurden alle Passagiere, die sich in abflugbereiten Flugzeugen, in den Abflugterminals oder den Hauptgebäuden befanden, ohne besondere Vorkommnisse vom Flughafengelände evakuiert.

Für die Fluggäste bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Darüber hinaus wurden in einem naheliegenden Hotel für wartende Fluggäste kurzfristig mehrere hundert Schlafmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Gegen 22:00 Uhr gelang es Beamten, Kontakt zu dem 35-Jährigen herzustellen und mit ihm in Verhandlungen zu treten. Trotz dessen war er zunächst nicht bereit, sein Vorhaben aufzugeben, sodass die statische Situation über Stunden weiter anhielt. In der gesamten Phase bestand nahezu durchgehend Kontakt zu dem Vater. Letztendlich verließ der Tatverdächtige am frühen Sonntagnachmittag mit seiner Tochter auf dem Arm seinen Audi, übergab das Mädchen an die bereitstehenden Spezialeinsatzkräfte und wurde anschließend, um 14:25 Uhr, widerstandslos vorläufig festgenommen.

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen geriet der Tatverdächtige in Stade aufgrund von Sorgerechtsstreitigkeiten mit seiner Ex-Frau in eine psychische Ausnahmesituation. Vorausgegangen sei dabei ein Streit, in dessen Verlauf der Mann die Mutter des Kindes zur Seite stieß und unmittelbar danach mit der Vierjährigen im Auto in Richtung Hamburg flüchtete. Die 39-jährige Kindsmutter erstattete anschließend eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Kindesentziehung bei der Polizei Stade (Niedersachsen). Bereits im März 2022 wurde in Stade gegen den Tatverdächtigen wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger ermittelt. Damals war er unberechtigt mit seiner Tochter in die Türkei gereist. Das Kind konnte im weiteren Verlauf jedoch von der Mutter wieder nach Deutschland geholt werden.

Weitere Auskünfte zu diesem Verfahren erteilt die Polizei Stade. Die Polizei Hamburg war mit einem Großaufgebot im Einsatz und wurde von Beamten aus Bremen, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und der Bundespolizei unterstützt. Insgesamt waren rund 920 Einsatzkräfte beteiligt.

Die Ermittlungen des Landeskriminalamts Hamburg dauern an. Seitens der Staatsanwaltschaft wird das Verfahren zurzeit durch die Abteilung für Kapitaldelikte geführt und morgen von der Zentralstelle Staatsschutz der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg übernommen.

Quelle: ndr.de, T24.de, polizei hamburg