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Bild von Gerhard G. auf Pixabay

Wenn im Süden die Sommerferien nahen, enden sie in Bremen und Niedersachsen bereits. Die ungleichmäßige Verteilung der Ferienzeit sorgt jedes Jahr für Ärger, obwohl sie interessengesteuert ist. Aber wer hat eigentlich wann und warum Sommerferien? Hier findet man Termine zu den Feiertagen und Schulferien in Brandenburg.

Die Sommerferien gelten in Deutschland als Politikum. Das liegt daran, dass nicht alle Schüler gleichzeitig in die sommerliche Auszeit entlassen werden, sondern zeitversetzt. Während es unter den Schulkindern den Neid weckt, geht es für andere ums Geld.


Sommerferien: Ein emotionales Thema in Deutschland

Wie lange die Ferien dauern und wann sie stattfinden, sorgt stets für emotionale Diskussionen. Schließlich handelt es sich dabei um die schönste Zeit des Jahres. In diesem Zeitraum gilt es, unterschiedliche Interessen gleichermaßen zu vertreten. Die Planung für die Ferienzeit erfolgt nicht nur Jahre im Voraus, sondern ebenfalls nach bestimmten Regeln.


Jedes Bundesland hat idealerweise mindestens sechs Wochen Sommerferien

Die 16 Bundesländer werden hinsichtlich der Ferienzeit in fünf Gruppen unterteilt. Innerhalb jeder Gruppierung finden die Ferien gleichzeitig statt. In den meisten Fällen liegen die Regionen dicht beieinander und sind wirtschaftlich eng miteinander verknüpft.

Wann genau die ersten Ferientage beginnen, hängt zusätzlich von den kirchlichen Feiertagen ab. Da sich Ostern und Pfingsten nach dem Mondkalender richten, liegen sie in jedem Jahr anders.

Da es sich gleichzeitig um ein rollierendes System handelt, beginnt immer eine andere Ländergruppe. Bayern und Baden-Württemberg hingegen bilden die Ausnahme. In diesen beiden Bundesländern beginnen sie traditionell zwischen Ende Juli und Anfang August.


Hauptkritik: Warum haben nicht alle Schüler gleichzeitig frei?

Das für Bayern und Baden-Württemberg eine Ausnahmeregel gilt, wird von den restlichen Bundesländern oft kritisch gesehen. Dabei geht es nicht ausschließlich darum, dass die Ferien früher oder später beginnen. Vielmehr ist es so, dass bei Reisen gegen Süden die Preise der Nebensaison anfallen, die andere Urlauber nicht nutzen können.

Allerdings kommt die Kritik von beiden Seiten: Denn Skandinavien-Fans aus Bayern oder Baden-Württemberg können im Juni nicht nach Schweden fahren, um dort den Mittsommer zu feiern. Dabei haben diese Ausnahmen durchaus ihren Sinn, denn die Pfingstferien in den beiden Bundesländern dauern traditionell länger.


Wie viele Ferientage stehen den Schülern zu?

Mit dem versetzten Beginn der Sommerferien soll es weniger Überschneidungen geben. Dadurch halten sich die überfüllten Züge und verstopften Autobahnen in Grenzen. Schlimme Staus werden entzerrt, was wiederum mit weniger Verkehrsunfällen einhergeht.

Die Empfehlung des Kultusministeriums besagt, dass die Schüler im Sommer mindestens sechs Wochen Ferien haben sollten. Trotzdem stellt sich die Frage, ob es 82, 85 oder lieber 90 Ferientage sein sollten. Eine eindeutige Regelung ist der Ferienkorridor, der aktuell bei 85 Tagen liegt.

Durch eine höhere Anzahl an Ferientagen und einen verteilten Zeitraum werden die wirtschaftlichen Interessen unterstützt: Denn die Tourismusbranche profitiert ebenfalls von dem verlängerten Ferienzeitraum. Dieser Kompromiss kommt vor allem den tourismusorientierten Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zugute. Aus diesem Grund fordert der Deutsche Tourismusverband nach wie vor rund 90 Tage Sommerferien für die Schüler.


Pädagogische Gründe haben stets Vorrang

Den Angaben des Kultusministeriums zufolge ist es nicht zielführend, den Forderungen der Tourismusbranche allzu weit nachzugeben. Schließlich steht nicht der Tourismus im Vordergrund, sondern die pädagogischen und schulorganisatorischen Gründe. Deshalb wirken sich die folgenden Kriterien maßgeblich auf die Ferienplanung aus:

-          Das Schuljahr sollte ungefähr gleich lang sein.

-          Schulhalbjahre sollten ebenfalls ausgeglichen sein.

-          Sie sollen einen sinnvollen Rhythmus hinsichtlich Erholung und Unterricht bieten.

-          Prüfungsabläufe müssen sichergestellt sein.

-          Ausreichend Zeit für Klassenfahrten, Projekte und Sportwettkämpfe ist notwendig.