Die Trockenheit und Hitzewellen der letzten Jahre hatten negative Auswirkungen auf den Wald in Brandenburg. Die langanhaltenden Dürreperioden der Vorjahre haben nicht nur die Wasserreserven in den Böden stark verringert, sondern auch das ökologische Gleichgewicht der Wälder gefährdet. Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung sowohl für den Natur- und Artenschutz als auch für die Waldbewirtschaftung dar.
Ministerin Hanka Mittelstädt: „Der Wald ist ein unverzichtbares Naturgut für unsere Region. Er spielt eine zentrale Rolle im Klimaschutz, als Wirtschaftsfaktor, für die Luft- und Wasserqualität und bietet Lebensraum für zahlreiche Arten. Deshalb müssen wir jetzt handeln, um unsere Wälder und den Wasserhaushalt für zukünftige Generationen zu sichern“, so die Ministerin zum morgigen Internationalen Tag des Waldes.
Brandenburg ist eine der waldreichsten Regionen Deutschlands, doch die immer häufiger auftretenden Dürreperioden setzen den Wäldern erheblich zu. Besonders betroffen sind die Kiefernwälder, die in vielen Gebieten des Landes dominieren. Diese Baumart ist aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit an trockenere Bedingungen weit verbreitet. Allerdings zeigt sich, dass auch Kiefern bei anhaltender Trockenheit und wenig Niederschlag ihre Widerstandsfähigkeit verlieren.
Die Folgen sind dramatisch: Der Mangel an Wasser führt zu einer Verringerung der Vitalität der Bäume, was sie anfälliger für Schädlinge wie Borkenkäfer, Pilze und nadelfressende Raupen macht. Diese haben in den letzten Jahren in vielen Regionen Brandenburgs große Schäden angerichtet. In der Folge kam es zu erheblichen Verlusten an Waldbeständen.
Zusätzlich führt die Trockenheit zu einer vermehrten Anfälligkeit für Waldbrände. Sie entstehen durch die extremen Temperaturen und die Austrocknung von Pflanzenmaterial, was die Brandgefahr signifikant erhöht. In den vergangenen Sommern wurden in Brandenburg zahlreiche Waldbrände registriert, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Infrastruktur der Region stark beeinträchtigten.
Maßnahmen zum Schutz des Waldes und des Wasserhaushalts
Um den Folgen der Trockenheit entgegenzuwirken, sind nachhaltige Forstwirtschaft und gezielte Maßnahmen zum Waldschutz unerlässlich. Forstleute empfehlen eine verstärkte Aufforstung mit klimastabileren Baumarten, die besser an die zukünftigen klimatischen Bedingungen angepasst sind. Außerdem zählen die Förderung der Biodiversität und die Verbesserung der Bodenstruktur zu den zentralen Maßnahmen, um die Wälder langfristig zu stabilisieren.
Die Brandenburgische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Waldbewirtschaftung an die klimatischen Herausforderungen anzupassen und dafür verschiedene Initiativen ins Leben gerufen: Hierzu gehören unter anderem Programme zur Förderung des nachhaltigen Waldumbaus und zur Prävention von Waldbränden. Auch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Forstexperten wird verstärkt, um wirksame Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.
Waldbrandprävention ist Waldschutz – Viele Brände vorsätzlich verursacht
Der Internationale Tag des Waldes macht uns darauf aufmerksam, welche bedeutende Rolle die Wälder für viele unserer Lebensbereiche spielen, aber auch welchen Gefahren der Wald durch den Klimawandel ausgesetzt ist. Der Brandenburger Wald ist insbesondere von Waldbränden stärker betroffen als andere Bundesländer.
Dabei entstehen in Brandenburg Waldbrände überwiegend durch fahrlässiges menschliches Handeln und wären in den meisten Fällen vermeidbar. Von den im letzten Jahr erfassten 197 Waldbränden wurden 38 sogar vorsätzlich verursacht, 91 Ursachen konnten nicht geklärt werden. Mit anteilig nur einem Großbrand erreichte die Gesamtfläche 223 Hektar. Der letzte Waldbrand wurde noch im Dezember 2024 gemeldet. Brände mit mehreren Hundert Hektar Schadfläche sind immer wieder möglich, wie in den Jahren 2018 in Treuenbrietzen und Jüterbog.
Waldumbau ist Waldbrandschutz
Waldbrände sind hierzulande kein Teil der natürlichen Waldentwicklung und zerstören nicht nur die Waldvegetation und die Lebensräume vieler Organismen. Sie beeinträchtigen auch den Waldboden und setzen Treibhausgase, Feinstaub und Gifte frei. Veränderte klimatische Bedingungen mit länger trockenen und heißen Perioden begünstigen die Entstehung von Bränden, deren Ausbreitung und Intensität. Die dafür besonders anfälligen, von Kiefern dominierten, Wälder in Teilen des norddeutschen Tieflands müssen auch aus diesen Gründen weiter umgebaut werden. Dazu zählen vor allem die Anreicherung mit Laubholzarten durch die Förderung der Naturverjüngung und ergänzend durch Saat und Pflanzung.