Ausbau und Verbesserungen werden erstmals im gesamten VBB-Land sicht- und vor allem erfahrbar
Netz Elbe-Spree und Netz Lausitz nehmen im Dezember den Betrieb auf: DB Regio Nordost und die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) bringen gemeinsam sechs Millionen Zugkilometer mehr und höheren Komfort auf die Schiene Längere Züge auf vielen Linien: Auf dem RE1 mehr Direktverbindungen, Sitzplätze und Verbindungen am Wochenende und am Abend Moderne Fahrzeuge, WLAN, digitale Fahrgastinformation und intelligente Bordsysteme für Zuverlässigkeit und Sicherheit
Der VBB hatte im Auftrag der beteiligten Bundesländer Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern (Netz Elbe-Spree) sowie dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL, Netz Lausitz) 2019 mehrere Ausschreibungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) durchgeführt. DB Regio Nordost sowie die ODEG haben die Vergaben im Netz Elbe-Spree sowie im Netz Lausitz für sich entscheiden können. In diesem Jahr werden die Maßnahmen nun konkret umgesetzt und damit auch ganz praktisch erlebbar.
Um das Schienennetz und die Bahnhöfe in Berlin und Brandenburg zu verbessern, werden in diesem Jahr rund 1,4 Milliarden Euro in die Region investiert. Der DB Konzern modernisiert und erneuert damit rund 125 Kilometer Gleise, 165 Weichen sowie 25 Brücken. Für das VBB-Land investieren die Länder Berlin und Brandenburg neben dem Ausbau der Schieneninfrastruktur gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen zudem in Taktverdichtungen und neue Fahrzeuge, u.a. mit moderner Ausstattung sowie weiterer Digitalisierung der Fahrgastinformationen.
2022 ist für Berlin und Brandenburg das Jahr der Umsetzung und Inbetriebnahme jahrelanger Planungs- und Genehmigungsverfahren. Der Ausbau des Angebots und erste Verbesserungen im Schienennetz werden erstmals im gesamten VBB-Land sichtbar und vor allem spürbar.
Mit dem Netz Elbe-Spree und dem Netz Lausitz bringen die beteiligten Bundesländer deutlich mehr Angebote, Züge und mehr Qualität auf die Schiene. Aktuell wird intensiv am Fahrzeugneu- und -umbau gearbeitet.
Ab Dezember 2022 sollen so insgesamt 28 Millionen Zugkilometer im Netz Elbe-Spree und 4,3 Millionen Zugkilometer im Netz Lausitz gefahren werden. Die Kapazitäten werden durch eine dichtere Taktung und längere Züge deutlich erhöht, zusätzlich steigt der Komfort für die Fahrgäste durch die neuen bzw. umgebauten Fahrzeuge spürbar.
Damit Züge länger sein und pünktlicher fahren können, gehen in diesem Jahr zudem erste Maßnahmen des Infrastrukturprojekts i2030 ganz konkret in die Umsetzung: Einige Bahnsteige entlang des RE1 werden bis Dezember 2022 in einer ersten Stufe verlängert, bereits im Mai geht ein neues Kehrgleis im Bahnhof Königs Wusterhausen in Betrieb.
Dieses wichtige Gleis sorgt dafür, dass die dort endende RB22 besser abgestellt und sich Züge im hoch frequentierten Bahnhof Königs Wusterhausen für mehr Stabilität und Pünktlichkeit besser ausweichen können.
Im Infrastrukturprojekt i2030 haben sich Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn sowie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg zusammengeschlossen, um gemeinsam die Schieneninfrastruktur in der Hauptstadtregion auszubauen.
Ein Überblick über die Meilensteine, die 2022 erreicht werden:
- Netz Elbe-Spree:
Neue Fahrzeuge, 30% mehr Angebot auf den Linien des Netzes und insgesamt 28 Mio. Zugkilometer auf 17 Linien inkl. dem Flughafen-Express à Fahrplanumstellung gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen und Finalisierung des Fahrzeugum- und -neubaus, Werkstatterweiterung und weitere Infrastrukturmaßnahmen, Betriebsaufnahme zum Fahrplanwechsel am 11.12.2022. Mehr Infos, Linienverläufe und mehr unter: www.vbb.de/zugumzug - Netz Lausitz:
Höhere Qualitätsstandards in den Fahrzeugen, neue Direktverbindungen in der Lausitz und ein Halbstundentakt zwischen Cottbus und Senftenberg à Werkstatterweiterung, Finalisierung der Betriebsplanung und Fahrzeuglieferung bis Betriebsaufnahme zum Fahrplanwechsel am 11.12.2022. Mehr Infos, Linienverläufe und mehr unter: www.vbb.de/zugumzug - i2030:
- Korridor West-Ost: erste Stufe der Verlängerung von Bahnsteigen entlang des östlichen Abschnitts der Linie RE1 (z.B. Fangschleuse, Hangelsberg), um die Sitzplatzkapazitäten auf der Strecke des RE1 schon ab Ende 2022 zu erhöhen
- Korridor Süd-Ost: Inbetriebnahme eines neu gebauten Kehrgleises im Bahnhof Königs Wusterhausen zum Abstellen der dort endenden Züge der RB22 im Mai 2022 (für einen besseren Betriebsablauf): https://www.i2030.de/
- Korridor West-Ost: erste Stufe der Verlängerung von Bahnsteigen entlang des östlichen Abschnitts der Linie RE1 (z.B. Fangschleuse, Hangelsberg), um die Sitzplatzkapazitäten auf der Strecke des RE1 schon ab Ende 2022 zu erhöhen
- Alternative Antriebe:
- Finalisierung eines Gutachtens und Variantenentscheidung (Wasserstoff-/Batteriebetriebene Züge) auf dem Prignitzexpress RE6
- Vertragsunterzeichnung im Wasserstoffprojekt auf der Heidekrautbahn https://www.i2030.de/uebergabe-foerdermittelbescheide-zum-wasserstoffprojekt-durch-bundesminister-scheuer-an-neb/
- Finalisierung eines Gutachtens und Variantenentscheidung (Wasserstoff-/Batteriebetriebene Züge) auf dem Prignitzexpress RE6
Die gesamten Änderungen und Verbesserungen aller
betroffenen Linien in den Netzen Elbe-Spree und Lausitz sind hier auf einer interaktiven Karte detailliert dargestellt und erklärt:
Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:
„Mehr Angebote, mehr Strecken, mehr Service und vor allem: mehr Klimaschutz – 2022 hält viele gute Nachrichten für VBB-Fahrgäste bereit und zeigt, dass es mit der Verkehrswende vorangeht. Besonders deutlich wird das beim Netz Elbe-Spree und beim Netz Lausitz. Damit werden wir sichtbar mehr Verbindungen innerhalb von Brandenburg und in die Nachbarländer haben. Auch unserem i2030-Ziel, den SPNV in der Hauptstadtregion noch besser zu vernetzen, kommen wir in diesem Jahr mit wichtigen Schritten näher. Gleichzeitig bereiten wir den Einsatz neuer, klimafreundlicher Technologien auf der Schiene ab Ende 2024 vor. Diese und viele weitere Vorhaben für den Ausbau des SPNVs sind im neuen Landesnahverkehrsplan 2023-2027 festgelegt. Damit wollen wir das Zugangebot in Brandenburg bis 2027 um 27 Prozent erhöhen. Dieses SPNV-Gesamtpaket kann sich sehen lassen.“
Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin:
„Auf dem neuen Netz Elbe-Spree mit den wichtigsten Verbindungen der Region bringen die Verbesserungen zum kommenden Fahrplanwechsel einen spürbaren Fortschritt im Regionalverkehr – und damit für die Mobilitätswende. Mit vielfältigen Taktverdichtungen, einem besseren Komfort und längeren Zügen verbessern wir die Stadt-Umland-Verkehre und ermöglichen dadurch mehr Menschen, schnell und einfach auf der klimafreundlichen Schiene von und nach Berlin zu pendeln. Und wir setzen zusätzliche Anreize für den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV. Der Fokus des Angebotsausbaus liegt auf den stark von Pendlerinnen und Pendlern genutzten Verbindungen zwischen Berlin und Potsdam, Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder), Nauen sowie Cottbus und ebenso der Anbindung zwischen Eberswalde, Bernau, Oranienburg, den nordöstlichen Berliner Bezirken und dem Flughafen BER. Um diese Weichenstellung langfristig abzusichern, wird das Land Berlin vom kommendem Jahr an jährlich rund 20 Millionen Euro mehr für den Regionalverkehr ausgeben.“
Thomas Dill, Bereichsleiter Center für Nahverkehrs- und Qualitätsmanagement im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB):
„Das Jahr 2022 wird im VBB-Land ein neues Kapitel des Schienenpersonennahverkehrs aufschlagen! Zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember werden wir mit der Betriebsaufnahme von zwei Netzen insgesamt über sechs Millionen Schienenkilometer mehr anbieten.
Eine bedeutsame Linie ist der RE1, der ab Dezember in der morgendlichen und nachmittäglichen Hauptverkehrszeit dreimal stündlich fahren wird. In der Lausitz werden mit der Taktverdichtung zwischen Cottbus und Elsterwerda und dem neuen RE11 starke Akzente gesetzt. Nicht zuletzt wird auch der Flughafen-Express umgebaute Züge erhalten, damit die Menschen komfortabler reisen können. Es wird etliche neue oder modernisierte Züge mit mehr Sitzplätzen und auch anderen neuen Komfortangeboten geben. Aber es ist nicht nur der Zug alleine, sondern auch die Situation auf dem Bahnhof, die wir verbessern. An einigen Haltepunkten werden wir nun längere Bahnsteige haben, das bringt mehr Kapazität und Platz für die Fahrgäste. All das und viel mehr wird in diesem Jahr umgesetzt. Wir begleiten die Verkehrswende nicht nur, wir haben auch aktiv etwas dafür getan, um mehr Menschen den Umstieg vom Auto auf die Bahn zu erleichtern. Die jahrelange Planungs- und Konzeptionsarbeit hat sich gelohnt: Es wird ein gutes Jahr für die Fahrgäste!“
Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern:
„Die DB macht ihr Netz und ihre Bahnhöfe fit, damit mehr Menschen auf die umweltfreundliche Schiene umsteigen. Längere Bahnsteige wie auf dem RE1 ab Ende dieses Jahres sind nur die ersten Schritte für eine starke Schiene in Berlin und Brandenburg.“
Lars Gehrke, Geschäftsführer der ODEG (Ostdeutsche Eisenbahn GmbH):
„Gemeinsam mit unserem ODEG-Team, unseren Aufgabenträgern und Fahrzeugherstellern sowie NES-Partnern hält die ODEG genau ihren Kurs! In allen Bereichen wird kontinuierlich und hart für die Betriebsaufnahme am 11. Dezember gearbeitet. Bereits im Februar 2022 wurde bei den 29 Neufahrzeugen, vom Typ Desiro HC, bei Siemens eine Zustandsfeststellung des ersten fertigen Fahrzeugs durchgeführt. Fast die Hälfte aller bekannten ODEG-Doppelstockzüge vom Typ KISS sind umgebaut und somit wird sukzessive die NES-Flotte komplettiert. In den kommenden sieben Monaten werden noch viele NES-Meilensteine passieren, hierfür sind wir hoch motiviert und bestens aufgestellt, um unsere Betriebsleistung um 50 Prozent zu erhöhen.“