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Der Landkreis Havelland unternimmt alle Anstrengungen, um den SPNV für seine Einwohner zu verbessern. Dazu versucht die Kreisverwaltung den Ausbau der Lehrter Bahn, aber auch der Hamburger Bahn sowie des überlasteten Bahnhofs Spandau zeitlich voranzutreiben. Wie das gelingen kann, hat Landrat Roger Lewandowski am Freitag, den 24. Mai 2019, mit Abgeordneten des Bundes- und Landtages besprochen.

 

Der Landrat hatte dazu alle Bundes- und Landtagsabgeordneten mit Wahlkreis im Havelland zu einer Gesprächsrunde eingeladen. Thema war unter anderem der Ausbau der Lehrter und der Hamburger Bahn. Auf beiden Strecken sind die Regionalzüge zu den Hauptverkehrszeiten voll bis überfüllt. Zudem gibt es Probleme mit der Pünktlichkeit, da Fern- und Regionalverkehr die gleichen Gleise nutzen. Bei Verspätungen im Fernverkehr muss der Regionalverkehr warten. Landkreis und Kommunen im Havelland fordern aufgrund steigender Fahrgastnachfrage eine Taktverdichtung.

Zumindest auf der Lehrter Bahn mit dem RE4 von Rathenow über Berlin nach Jüterbog ist diese jedoch so schnell nicht in Sicht. Zwar sieht der Landesnahverkehrsplan für die Linie einen Halbstundentakt vor, aber erst nach Abschluss der Bahnmaßnahmen auf der Lehrter Bahn. Diese sollen nach Auskunft der Deutsche Bahn AG jedoch erst im Jahr 2034 beendet sein. „2034 ist viel zu spät“, sagt Landrat Roger Lewandowski und fordert eine frühere Taktverdichtung, gegebenenfalls auch durch kleinteilige Maßnahmen, sowie eine deutliche Beschleunigung der Baumaßnahmen.

Auf der Hamburger Bahn sorgt ab 2022 eine zusätzliche Linie zumindest für ein wenig Entlastung. „Dennoch besteht auch auf der Strecke Nauen-Berlin akuter Handlungsbedarf“, so der Landrat. Das hätten bereits die Erarbeitung der Mobilitätsstrategie sowie die Korridoruntersuchungen ab 2016 gezeigt. Eine Entscheidung zu einem dritten Gleis für die Regionalbahn oder einer S-Bahn zwischen Nauen und Berlin steht aber nach wie vor aus. „Hier muss endlich eine Entscheidung getroffen und mit der Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen begonnen werden“, sagt Landrat Lewandowski.

Im Ergebnis des Gesprächs waren sich alle Anwesenden einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wollen sich alle bei den Verantwortlichen für schnellere Planungs-, Bau- und Entscheidungsprozesse einsetzen, um die schienengebundene Mobilität im Landkreis Havelland zu verbessern.