Nauen, 26.08.2020/ Ab Herbst 2021 soll auf dem historischen Drei-Seiten-Hof der Familie Pavan das Quartier Wohnen und Tagespflege für Senioren entstehen. Künftig werden dort Senioren ihren Lebensabend verbringen.
Auf altem Grund entsteht mitten im Ort ein Gebäude, das ein Zuhause für ältere Menschen bieten wird. Zudem sind Kooperationen mit der benachbarten Lietzower Kita Luchwichtel (LieLu) geplant. Gemeinsam mit Bürgermeister Manuel Meger (LWN), Architekt Arndt Hermann, Superintendent Thomas Tutzschke sowie Werner Futterlieb, Geschäftsführer der Gemeinschaftswerke Wohnen und Pflege GmbH, begrüßte der Grundstückseigentümer Enrico Pavan die Gäste. Gemeinsam mit seinem Sohn Emilio und Werner Futterlieb ließ er eine Zeitkapsel in das Fundament des Neubaus ein. Dinge des Alltags, wie eine Tageszeitung, etwas Münzgeld und der Bauplan wurden in der Kapsel für die Nachwelt zusammengetragen.
Der insgesamt dreigeschossige Neubau für die Senioren soll in Kürze mit dem Bau der Bodenplatte beginnen. Das Gebäude steht dann an der Grundstücksgrenze der Kirche, früher stand dort ein Pferdestall. „In den Obergeschossen des Neubaus werden in zwei Wohngruppen unterschiedliche Wohnformen für Senioren angeboten. Im Dachgeschoß haben Senioren in einer Wohngruppe mit gemeinsamem Vorbereich vier individuell zugeordnete barrierefreie Apartments“, erläuterte Architekt Hermann.
Im 1.Obergeschoss gibt es dann eine barrierefreie Einzelwohnung und eine Wohngemeinschaft für Senioren mit Betreuungsbedarf. Im Erdgeschoss gibt es zwei weitere individuelle barrierefreie Seniorenwohnungen mit eigenem Eingang und für alle Bewohner des Hauses gemeinsam einen „Treffpunkt“ mit einer Küche und einem rollstuhlgerechten WC. Dieser Bereich steht allen Nutzern des Hauses zur Verfügung und kann für die verschiedensten Anlässe genutzt werden, z.B. für den Kaffeeklatsch oder eine Geburtstagsfeier.
Er kann auch für Beratungsangebote des Pflegedienstes eingesetzt werden oder für Begegnungen mit anderen Bewohnern des Dorfes oder mit Kindern aus der Kita. Die Tagespflegeeinrichtung im EG soll durch das Gemeinschaftswerk betrieben werden und bietet tagsüber Betreuungsangebote für Senioren, die auf dem Baugrundstück wohnen oder von extern dazu kommen können. Das Architekturbüro °pha Architekten BDA aus Ribbeck/ Potsdam konzipiert solche kleinteiligen Seniorenprojekte seit etwa 15 Jahren und hat damit sehr gute Erfahrungen gesammelt. „Vergleichbare Seniorenprojekte wurden schon für mehrere Orte im Havelland konzipiert, wie z.B. im Schloss Paulinenaue und dem in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen denkmalgeschützten Pferdestall, in dem vom Gemeinschaftswerk ebenfalls eine Tagespflege und Apartments für Senioren erfolgreich angeboten werden", erläuterte Hermann.
Vielen ist der Lietzower Projektstandort durch das Restaurant mit dem italienischen Spezialitätengeschäft nebst Eisdiele an der Hamburger Chaussee 13 seit Jahren ein Begriff. Mieter des neuen Gebäudes wird dann die Gemeinschaftswerke Wohnen und Pflege GmbH sein. Bürgermeister Manuel Meger (LWN) schätzt den Standort des Seniorenwohnprojekts. Anlässlich der Feierstunde sagte er: „Eine Kindertagesstätte, wie sie bereits erfolgreich etabliert werden konnte, und das Seniorenwohnen in direkter Nachbarschaft stärken meinen Glauben und die Hoffnung daran, dass unsere Gesellschaft wieder die Vorteile des Zusammenlebens mehrerer Generationen erkennt und wertschätzt.“ Vergleichbare Projekte wünsche er sich auch für die verbleibenden 13 Ortsteile Nauens. Superintendent Thomas Tutzschke sprach in seiner Rede von einem „Projekt der Nächstenliebe“. „Älteren Menschen wird das Projekt ermöglichen, im Dorf zu bleiben und am gesellschaftlichen Leben weiter teilzuhaben“, lobte er das Vorhaben.
Im Anschluss an die Grundsteinlegung fand neben der Kita LieLu auch die Pflanzung eines Baumes statt. Kitaleiterin Heike Riegel bekam durch die die Senioren eine Gießkanne überreicht bekommen, die symbolisch dafür steht, dass die Kita-Kinder die Pflege des Baumes (Zierapfel) übernehmen, bis die Senioren dort einziehen können. Durch „Fliedners“ wurde auch ein Insektenhotel angebracht. Dort konnten die ersten kleinen Bewohner bereits einziehen.