Aus dem Rathaus Stadt Nauen - Im Ausschuss für Soziales, Bildung, Kultur und Sport wurde am 13.09.16 ein erster Grundstein zur Errichtung eines Hort-Standortes an der Graf-Arco-Schule gelegt: Die Ausschussmitglieder sprachen mit vier Zustimmungen und drei Enthaltungen ihre Empfehlung an die Stadtverordnetenversammlung aus, das Vorhaben am 10. Oktober 2016 zu beschließen. Nauen benötigt dringend Hortplätze. Und zwar so schnell wie möglich.
Bis 2019 werden allein an der Graf-Arco-Schule rund 230 Kinder einen Hortplatz benötigen. Mit dem geplanten Bauvorhaben zum Ergänzungsbau werden im Erdgeschoss des Mitteltrakts im bestehenden Schulgebäude zwar bereits zu 2019 zusätzliche Raumkapazitäten für den Hort geschaffen, diese werden jedoch bei Weitem nicht ausreichen. Eine Erweiterung des Hortes im bestehenden Schulgebäude ist nicht möglich, da die Schule in den nächsten Jahren kontinuierlich steigende Schülerzahlen erwartet und daher die Räumlichkeiten für den Schulbetrieb benötigt. Sofern die Stadt also nicht schnellstens eine Lösung findet, werden bis spätestens 2019 an der Graf-Arco-Schule ca. 100 Hortplätze fehlen. Um diesem Versorgungsproblem schnellstmöglich entgegen zu treten, wurden zwei vielversprechende Optionen von der Stadtverwaltung im Rahmen einer extern beauftragten Machbarkeitsstudie sowie einer Wirtschaftlichkeitsberechnung miteinander verglichen. Die Fachbereichsleiterin für Bildung und Soziales, Nora Schiller, stellte sowohl die Konzepte als auch die Ergebnisse der Analyse gemeinsam mit dem zuständigen Architekturbüro „DK-Architekten“ vor. Konzept I besteht aus dem Vorhaben, den Standort der „Kita 8. März“ zu sanieren, um daraus einen reinen Hortstandort mit Kapazitäten für ca. 90 Hortplätze zu schaffen und zusätzlich einen Neubau auf dem Gelände der Graf-Arco-Schule zu errichten, in dem ein Hort mit ca. 60 Plätzen Platz findet. Bis Ende 2018 könnte dieses Konzept umgesetzt werden. In Konzept II ist die Errichtung eines Neubaus mit ca. 150 Hortplätzen auf dem Gelände der Graf-Arco-Schule geplant.
Zum Ende des Schuljahres 2017/2018, also Mitte 2018, könnte der Neubau umgesetzt werden. Neben der Analyse beider Konzepte im Rahmen der Machbarkeitsstudie und der Wirtschaftlichkeitsberechnung wurden zudem auch unterschiedliche Bauvarianten beider Konzepte in Betracht gezogen. Die beiden Konzepte mit ihren jeweils unterschiedlichen Varianten in der Bauausführung wurden über einen festgesetzten Zeitraum unter zwei Gesichtspunkten betrachtet und bewertet: Finanziellen und qualitativen Kriterien, die jeweils zu 50% gewichtet wurden. Nach dieser detaillierten Analyse lag der Stadtverwaltung ein sehr eindeutiges Ergebnis vor: Sowohl finanziell als auch qualitativ ist das Konzept II, also die Errichtung eines Neubaus mit Kapazität für ca. 150 Hortplätze als Bauvariante in Holzständerbauweise die empfehlenswerteste Lösung. Der Vorteil beim Konzept II liegt für Nora Schiller auf der Hand: „Mit einem Neubau für ca. 150 Hortplätze auf dem Gelände der Graf-Arco-Schule hätten wir für alle Kinder aus der Umgebung eine Lösung quasi unter einem Dach geschaffen. Es müsste keine Entscheidung vorgenommen werden, welches Kind in welchen Hortstandort gehen dürfte und zusammen mit dem geplanten Ergänzungsbau an der Graf-Arco-Schule könnten wir so in Nauen einen städtischen Bildungscampus schaffen. Davon würde das gesamte Image der Schule unserer Meinung nach langfristig profitieren. Darüber hinaus müssten wir bei diesem Ansatz auch keine Zwischenlösung für die Baumaßnahmen finden und wären zudem vor Beginn des Schuljahres 2018/2019 fertig – so könnten alle notwendigen Vorbereitungen zur Inbetriebnahme des Hortes, also Umzug etc., in den Sommerferien erfolgen.“
Nach einigen Fragen der Ausschussmitglieder wurde dann mit vier Zustimmungen und drei Enthaltungen die Empfehlung durch den Bildungsausschuss an die Stadtverordnetenversammlung am 10. Oktober 2016 ausgesprochen, das Bauvorhaben mit dem Neubau für ca. 150 Hortplätze auf dem Gelände der Graf-Arco-Schule grundsätzlich zu beschließen. Sollte die Stadtverordnetenversammlung der Empfehlung folgen und den Neubau eines Hortstandortes mit ca. 150 Kapazitäten beschließen, möchte die Stadtverwaltung das konkrete Hortkonzept unter Einbezug der einzelnen Interessensgruppen, also pädagogisches Personal, Schüler und Elternvertreter im Rahmen von einzelnen Workshops gemeinsam ausarbeiten. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit könnten somit eigene Ideen und Bedürfnisse der Interessensgruppen zur Sprache kommen und konkret in die Gestaltung des neuen Hortstandortes einfließen. Die städtischen Mitarbeiterinnen der „Kita 8. März“ müssten sich übrigens keine Sorgen machen: Ganz egal, wie am Ende das konkrete Hortkonzept aussehen würde, wäre ein Teil des Hortes unter städtischer Trägerschaft in Betrieb und keine der Mitarbeiterinnen würde somit ihre Stelle als Hort-Erzieherin verlieren.