Für Ministerpräsident Dietmar Woidke gibt es nur wenige Orte, die so sehr mit Europa verbunden sind, wie Guben und Gubin. In der Doppelstadt an der Neiße sagte er heute bei der gemeinsamen Europatags-Feier der EU-Institutionen in Deutschland und Polen: „In Guben und Gubin sieht man, wie europäische Lebenswirklichkeit aussieht und welchen Nutzen Europa für uns hat.“ Europaministerin Katrin Lange nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil.
Woidke weiter in seiner Ansprache: „Die Doppelstadt hat sich sehr gut entwickelt, hat viele wegweisende Projekte mit europäischer Hilfe umgesetzt und damit viel für die Grenzregion erreicht. Deshalb gibt es für mich kaum einen besseren Ort, um Europa zu feiern. An den vielen Gästen aus ganz Europa sehen wir, welche Bedeutung der Europatag hat. Die Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Institutionen können sich selbst überzeugen, was hier unter anderem mit EU-Mitteln auf die Beine gestellt wurde.“
Woidke verwies auf die Bedeutung für den Einsatz für Frieden und Freiheit in Europa. Woidke: „Es ist ein großes Geschenk, dass die meisten von uns ohne Krieg aufwachsen konnten. Umso schlimmer ist es, dass in diesen Tagen der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist.“ Er dankte den vielen Ehrenamtlichen in Brandenburg und Polen für die große Hilfsbereitschaft bei der Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine. Woidke: „Auch dafür steht die Europäische Union: Wir halten zusammen, wir helfen uns, wir gehen gemeinsam in die Zukunft. Diese Botschaft liegt mir an diesem besonderen Europatag sehr am Herzen.“
Ministerin Katrin Lange sagte: „Im Land Brandenburg im Allgemeinen und entlang der brandenburgisch-polnischen Grenze im Besonderen wird das europäische Miteinander an 365 Tagen im Jahr gelebt. Daher habe ich mich über die Entscheidung der EU sehr gefreut, dieses Jahr den Europatag in Guben und Gubin zu feiern. Besser kann man den Ort kaum wählen. Hier kann man erleben, wie gewinnbringend das Miteinander von Brandenburgern und Polen für alle Seiten ist. Eine Erkenntnis, die in diesen Tagen wichtiger denn je ist.“
Vor dem Europatag hatte das Europaministerium verschiedene Veranstaltungen als Teil des von der Europäischen Union (EU) initiierten Diskussionsprozesses „Konferenz zur Zukunft Europas“ organisiert. Den Auftakt bildete ein gemeinsam mit dem Landtag Brandenburg durchgeführter Bürgerdialog. Bereits zwei Tage vor dem Europatag hatten sich Schülerinnen und Schüler aus Guben und Gubin in einer virtuellen Debatte mit Teilnehmenden der EU-Bürgerforen aus dem Land Brandenburg ausgetauscht. Sie überreichten ihre Forderungen und Wünsche zur Zukunft Europas an Vertreter aller drei EU-Institutionen der Zukunftskonferenz: der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und der französischen Botschafterin, da Frankreich noch bis zum 30. Juni die Ratspräsidentschaft innehat.
Lange: „Wir brauchen eine handlungsfähige Europäische Union. Dies kann nur mit den Menschen gelingen. Das Ziel der Konferenz, die Bürgerinnen und Bürger sowie die Zivilgesellschaft stärker an der Gestaltung der Zukunft der EU zu beteiligen, ist daher richtig und wichtig. Ich freue mich deshalb, dass sich viele engagierte Brandenburgerinnen und Brandenburger in diesen Diskussionsprozess eingebracht haben. Mein besonderer Dank gilt dabei den zahlreichen jungen Menschen, die ihren Beitrag leisten.“
Auf der Stadtseite von Guben wurde zum Europatag ein Riesenrad aufgestellt. Das Europaministerium und der Landtag haben dafür eine Gondel gestaltet und die Patenschaft übernommen. In der Gondel konnten sich Mitfahrende einen Podcast anhören, in dem die Wünsche und Forderungen von Bürgerinnen und Bürgern zur Zukunft der Europäischen Union zu hören waren, die diese bei den Veranstaltungen im Rahmen der „Konferenz zur Zukunft Europas“ geäußert hatten.
Darüber hinaus präsentierte das Europaministerium auf dem Festgelände in einem Pavillon ausgewählte Projekte, die im Rahmen des INTERREG A-Programms gefördert wurden. INTERREG ist ein Programm der Europäischen Union (EU), aus dem zahlreiche Projekte der brandenburgisch-polnischen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit finanziell unterstützt werden.